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Original geschrieben von oecher
Es ist m.E. nach so, dass ein Wiederaufbau - alleine von UK und GB (und vielleicht noch einigen Staaten) - mit Demokratisierung oder überhaupt einem neuen Regimeaufbau praktisch aussichtslos wäre. Das ist eine große Aufgabe, die v.a. die USA m.E. noch immer unterschätzen.
Diese Aufgabe wird möglicherweise völlig unlösbar sein. Es wird allgemeinhin verkannt, daß die Iraker und überhaupt der islamische Kulturkreis gar keine "Demokratisierung" durch den westen will. Diese würde wahrscheinlich sowieso auf die Etablierung eines den Staaten hörigen Regimes herauslaufen, das deren wirtschaftlichen Ziele befördert.
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Inspesondere die USA werden große Probleme haben, als Ordungsmacht im Irak fungieren zu können
Das kannst Du laut sagen - die USA genießen nicht mehr Vertrauen bei der irakischen Bevölkerung als das Regime Saddam Hussein. Nachdem man 1991 einen Aufstand angezettelt und die Revolutionäre danach im Stich gelassen hat (allein 10.000 südirakische Schiiten wurden nach der Niederschlagung der Revolte durch Bagdad liquidiert) herrscht selbst bei den potentiellen Regimegegnern im Irak ein tief sitzendes Misstrauen gegen die USA.
btw, die Briten sind seit der Irak UK-Kolonie war auch nicht sonderlich beliebt dort.
Insgesamt ist mit geringer Kooperation zu rechnen.
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Deutschland kann aber nicht daran gelegen sein, dass der Irak zerfällt, dass es Bürgerkriege gibt, dass die ganze Region möglicherweise mit hinein gezogen wird. Daher wird - so blöd das letztlich ist - Deutschland nach dem Krieg alles daran setzten müssen, damit von Deutschland im Vorfeld geäußerte Bedenken gegen den Krieg, sich nicht bewahrheiten.
imho setzt sich Deutschland einer viel größeren Gefahr aus, wenn es sich mit den Kriegskoalitonären solidarisiert und so zu einem potentiellen Terrorziel macht. Eine direkte Bedrohung Europas durch den Irak besteht meiner Ansicht nach nicht, so wie ich auch die Verbindungen des Irak zu Al'Quaida stark bezweifle.
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Was soll denn die UNO nach Deiner Ansicht tun? Protestiert wurde doch - und zwar so massiv wie wahrscheinlich überhaupt noch nie.
Wie soll die UNO denn einschreiten? Die UNO selbst kann praktisch gar nichts tun, weil die USA (und UK) im Sicherheitsrat Vetorecht haben - bleiben also die Mitgliedsstaaten.
Du übersiehst hier die Möglichkeit, daß die Generalversammlung einschreitet. Nach dem "uniting for peace"-Beispiel aus der Korea-Krise könnte die Generalversammlung eine (zumindest symbolische weil weil wohl nicht durchsetzbare) Resolution gegen den Krieg verabschieden.
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Was soll dann also beispielsweise Deutschland machen? Wirtschaftssanktionen? Austritt aus der NATO? Abbruch diplomatischer Beziehungen? Vielleicht überseh ich einige Dinge, aber das alles halte ich nicht für sinnvoll.
Ich gebe Dir recht, Deutschland allein kann im Moment nicht viel mehr machen als sich raushalten.
Unsere Bundesopposition z.B. tut aber im Moment genau das Falsche, nämlich sich demonstrativ auf die Seite der Kriegskoalitionäre stellen und damit der Regierung diplomatisch in den Rücken fallen. Eine solche politische Illoyalität den nationalen Interessen gegenüber würde es, das muß ich einräumen, in vielen anderen Staaten nicht geben.
Soviel dazu,
Cybulska