Hier vielleicht einmal aus der Sicht eines Entwicklers:
Es gibt effektiv 4 Moeglichkeiten mit einem Blackberry Internet Dienste zu nutzen (Enterprise Version ausgenommen):
1. Der Blackberry hat nur einen GPRS/UMTS Zugang ohne dass ein Blackberry Dienst gebucht wurde.
Es muss in den Einstellungen ein TCP APN eingestellt sein. Nur Applikationen, welche Direct TCP/IP unterstuetzen funktionieren. Im Prinzip entspricht dies einem "normalen" Handy. Alle Verbindungen gehen direkt vom Handy ins Internet an einen Server (Google Maps, IMAP, Opera Mini an WWW etc).
2. Der Blackberry hat GPRS/UMTS Zugang und es ist ein Blackberry Dienst gebucht.
Applikationen koennen wie unter 1. ins Internet. Zusaetzlich verbindet sich der Blackberry jetzt mit der Blackberry Infrastruktur. Darueber nutzt er Dienste wie Push-Mail. Weiterhin koennen Applikationen jetzt BIS-B nutzen. Verbindungen gehen dann nicht direkt ins Internet sondern ueber die Blackberry Infrastruktur. Dadurch ist z.B. auch transparentes Roaming zwischen GPRS/WIFI moeglich (s. unten)
3. Der Blackberry hat WIFI Zugang (kein GPRS/UMTS) ohne dass ein Blackberry Dienst gebucht wurde.
Prinzipiell wie 1. Applikationen muessen Wifi explizit unterstuetzen. (GoogleMaps tut es z.B. nicht). Alle Verbindungen gehen wieder direkt vom Handy ins Internet. Dies entspricht wieder einem "normalen" Handy.
4. Der Blackberry hat WIFI Zugang (kein GPRS/UMTS) und es ist ein Blackberry Dienstgebucht.
Dies entspricht 2. Nur wird die Verbindung mit der Blackberry Infrastruktur jetzt ueber WIFI hergestellt. Alle Blackberry Dienste funktionieren. (auch Push Mail funktioniert.)
WIFI/GPRS Roaming:
Wird die WIFI Verbindung getrennt und es besteht eine GPRS/UMTS Verbindung wird automatisch und transparent darueber mit der Blackberry Infrastruktur verbunden. Applikationen welche explizit WIFI eingstellt haben trennen jetzt die Verbindung und muessen wie auf einem "normalen" Handy neu verbinden. Applikationen welche Verbindungen ueber die Blackberry Infrastruktur (BIS-B) aufgebaut haben merken von dem Wechsel nichts. Es wird ja nur die Verbindung zur Infrastruktur gewechselt. Der Verbindung von dort ins Internet bleibt bestehen.
Wieso fuelt sich der Blackberry bei 1. und 3. so eingeschraenkt an gegenueber einem "normalen" Handy?
Im Endeffekt liegt das nur daran, dass einfach die Applikationen fuer den Blackberry fehlen. Fuer andere Handys ist Variante 1. und 3. normal. E-Mail Applikationen nutzen also z.B. diese Art der Verbindung (IMAP direkt vom Handy zum IMAP Server). Ein Blackberry wird fast immer in Variante 2. und 4. genutzt. Es besteht also kein Bedarf fuer E-Mail Applikationen von Fremdanbietern fuer die anderen Varienten.
Eine kleine Frage meinerseits bleibt: Es ist klar, dass bei Variante 3 keine Kosten entstehen. Dies entspricht ja der WIFI Verbindung eines Laptops/Handys.
Wie aber sieht es bei Variante 4 aus? Immerhin nutze ich hier die Blackberry Infrastruktur. Sitze ich z.B. in den USA und ziehe meine Push Mails per WIFI muss ich dann den Traffic zahlen? Schliesslich koennte der Carrier ja mitbekommen wieviel Traffic ich verursache. (Auch wenn er wohl nicht mitbekommt wo auf der Welt ich mich befinde).
Ist die Nutzung der Blackberry Infrastruktur mit Buchung des Blackberry Dienstes abgegolten (z.B. einmalig EUR 25,- bei o2)?
Laut Nachfrage bei o2 ist dem so. Traffic wird nur berechnet wenn er ueber GPRS/UMTS erfolgt. Traffic ueber WIFI wird nicht berechnet, ob die Blackberry Infrastruktur genutzt wird oder nicht. Kann das jemand bestaetigen? (Bin derzeit in den USA und nutze ausschliesslich Push Mail per WIFI. Meine naechste Rechnung kommt erst in 10 Tagen ;))