Original geschrieben von flatie
Soeben als Email von meinem "Chef" eingetroffen
Nur zur Info, obwohl dies ja auch schon in diversen Medien berichtet wurde...
Falls es rechtliche Probleme mit der Veröffentlichung dieser Mail geben könnte bitte ich um Info, dann wirds gelöscht.
-----------------------------------------------------------
Klaus Kleinfeld
Vorstandsvorsitzender
Lieber XXX,
gestern hat BenQ einen Insolvenzantrag für die deutsche BenQ Mobile GmbH & Co OHG gestellt. Ich bin sehr betroffen von dieser Entwicklung und diese Entscheidung ist für mich unverständlich.
Wir hatten intensiv geprüft, wer ein geeigneter Partner für die Fortführung und Weiterentwicklung unseres Geschäfts mit Mobiltelefonen sein könnte. Von besonderer Bedeutung bei den Verhandlungen mit BenQ war die Zukunft unserer Mitarbeiter. Wir hatten mit BenQ eine Übereinstimmung gefunden, die im Vergleich zu den Gesprächen mit anderen potenziellen Partnern unseren Zielvorstellungen am deutlichsten entgegen gekommen ist.
So hatten wir BenQ letztes Jahr ausgewählt, unter anderem
- weil BenQ sich mit der Zusage, die Produktion und Entwicklung in Deutschland aufrecht zu erhalten, erst als möglicher Kandidat qualifiziert hatte,
- weil BenQ in den Verhandlungen zugesagt hatte, dass sie in Kamp-Lintfort auch in Zukunft eigene Produkte herstellen oder den Standort zu einem großen europäischen Logistikzentrum für Konsumgüter ausbauen wollten, und
- weil BenQ in den Vertragsverhandlungen angekündigt hatte, eine groß angelegte Innovationsoffensive mit einer Vielzahl von neuen Produkten zu starten.
Diese Zusagen haben wir als gewichtige Faktoren für die solide Aufstellung des neuen Unternehmens BenQ Mobile und für die Stabilität der deutschen Standorte gesehen. Wir haben daraufhin BenQ auch mit erheblichen Finanzmitteln ausgestattet, um beispielsweise ein starkes Patentportfolio auszubauen oder die IT-Infrastruktur zu überführen. Insbesondere, dass wir BenQ das Recht eingeräumt haben, die Siemens-Marke für fünf Jahre führen zu dürfen, zeigt weiter, dass wir in BenQ einen langfristigen Partner für unser Handygeschäft gesehen haben – das hätten wir sonst nie getan.
Die aktuelle Entwicklung war absolut nicht abzusehen. Ich bedaure deshalb sehr, dass nun der Verlust von Arbeitsplätzen droht. Unter diesen Umständen werden wir rechtliche Schritte gegenüber BenQ prüfen. Wir sind von geschäftlich integrem Verhalten seitens BenQ – einem angesehenen asiatischen Unternehmen – ausgegangen und werden uns dieses Vorgehen auch im Sinne unserer Verantwortung gegenüber unseren ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht gefallen lassen.
Mit den allerbesten Grüßen
Ihr
Klaus Kleinfeld
---------------------------------------------