Original geschrieben von hrgajek
Hallo,
Vodafone hat ein Problem: Sie sind auf Nummer 3 in Deutschland und von dort kommen sie kaum weg.
Telefonica (o2/E-Plus) ist rein nach Kundenzahlen Marktführer, deren Kundenzahlen werden sicher mit der Zeit sinken (wenn wir von einem gesättigten Markt ausgehen). Um wieviel?
Die Telekom gewinnt aktuell hinzu (vermutlich, weil viele die Kombi-Angebote Fest-Funk ("Magenta") schätzen oder weil für diese Kunden die Netzqualität gefühlt oder tatsächlich besser erscheint oder ist) , was kann also Vodafone machen?
a) Rolle des "Challengers" übernehmen?
Würde heißen: Kampfpreise, flexible Angebote, also alles das, was früher E-Plus gemacht hat.
b) Qualitätsanbieter mit leicht höheren Preisen, dafür aber Super-Service?
Zielgruppe Business- und Qualitätsbewußte Kunden, die dafür mehr Geld ausgeben möchten?
Da kollidieren sie schnell mit der Telekom.
Und sie müssten erst mal massiv in Personal und Netz (Technik) investieren. Ist das Geld noch da?
Erfolg erst in 3-5 Jahren ... oder auch nicht.
c) Am liebsten alles? Weder Fisch noch Fleisch?
Also "Premium" Angebote für Premium Kunden und Discount-Angebote für absolut preissensible Kunden - jeweils im gleichen Netz?
Und überhaupt:
Bleibt die Vodafone Group so wie sie ist?
Der Austausch von "Assets" mit Liberty Global (=Unity Media) ist gescheitert, vermutlich weil die EU Kommission beispielweise eine Fusion von KDG (Kabel-Deutschland) und UnityMedia (Kabel BW) nicht akzeptiert hätte.
Ist eine spätere "Zerlegung" der Vodafone Group denkbar?
Eine rein deutsche Vodafone, wie sie sich manche wünschen, wird sehr schwierig, weil in den letzten Jahren viel Infrastruktur "internationalisiert" wurde, das kann man gar nicht mehr so einfach zurück drehen.
Ich vermute, dass die Unsicherheits- und Orientierungsphase bei VFD2 noch ne gute Weile anhält.
Welche Richtung wird der neue Vodafone Chef aus Österreich einschlagen?
Die Kunden haben ihre Kriterien: Wenn das Angebot "passt", nehmen sie es, sonst geht der Wechsel-Reigen weiter. Also eher kurzfristige Aktionen und weniger langfristige Strategie.
Am Ende könnte es sein, dass wir eines Tages nur noch 1-2 reale Netze haben und der Rest dann "virtuell" abläuft. Schon heute kann kein Netzbetreiber ohne Zulieferungen seiner Mitbewerber (insbesondere Lieferungen durch Telekom) leben.