Beiträge von matteo

    Hallo Martyn,


    vielen Dank für den Hinweis. Aber groß an eine kommerzielle Nutzung hatte ich nicht gedacht.
    Da müßte ich ja bei den Leuten dort Geld einsammeln gehen, und die haben ja fast keins.
    Außerdem dachte ich mir schon, daß die etablierten Telefonfirmen mit ihren juristisch grenzwertig durchgestylten AGBs (soviel wie erlaubt und noch a bissl mehr) sich eine graue Konkurrenz verbieten. Und wenn die AGBs nicht funktionieren, dann schickt man diesen (Scharf-)Richter aus Hamburg, der wirds schon (hin-)richten.


    Also ich melde diesen teuren Anschluß ab (wie die anderen Leute dort auch), und ist gut.


    Gruß matteo

    Hallo Rubennase,


    ich hab gerade Deinen Link und den dort wiederum verlinkten Text gelesen.


    Da fällt mir der Spruch von Bert Brecht ein:


    Die kleinen Dieb man henken tut, vorn großen zeucht man ab den Hut.


    So einen Unfug wie dieses Hamburger Urteil habe ich selten gesehen.
    Da müßte ja bei Ebay, AOL und Co die halbe Mannschaft im Knast sitzen.
    Den Juristen paßt halt nicht wenn sie keinen verknacken können und mit den Providerfirmen etc. legen sie sich nicht groß an, weil das eh zu nichts führt aufgrund guter Rechtsabteilungen.

    Zum Thema "Raubkopie" und alles was damit zusammenhängt empfehle ich hier mal diesen Link http://www.k7r.de/ von Dipl Ing Redlich.


    Gruß matteo

    Hallo,


    bevor wir hier Prügel kriegen wegen "offtopic" können wir auch zum Thema zurückkehren:


    Was spricht gegen folgende Verwendung meines verwaisten Festnetzanschlusses:
    Ich hänge statt dem Telefon ein DSL-Modem dran mit einem alten PC und einer WLAN-Karte und Antenne. Ich könnte so den Ort komplett mit Internet per WLAN versorgen, weil 1. ein gewisser Bedarf an sowas besteht, wenn es nichts oder fast nichts kostet. Und 2. liegt mein Anschluß strategisch relativ günstig, erhöht und in Ortsmitte.


    Ich hab nur mal irgendwo gehört, daß der Anschlußinhaber für allen Unfug haftet und zur Verantwortung gezogen wird den seine Mitbenutzer so im IT anrichten. Gäbe es da die Möglichkeit jedem eine eigene IP zuzuweisen, oder irgendwas anderes, damit der Anschlußbetreiber nicht immer mit 1 1/2 Beinen im Gefängnis steht?


    Gruß matteo

    Zitat

    muss niemand in Baracken ohne Bad leben, wer sowenig Rente (oder Einkommen) hat das er sich eine ordentliche Wohnung leisten kann, hat ein Anrecht auf soziale Grundsicherung und die beinhaltet schon eine Wohnung mit Bad.


    Hallo Martyn,


    da gehts weniger um ein mögliches Grundrecht auf ein Badezimmer. Sonderen darum das diese Leute dort mit ihren begrenzten Geldmitteln einfach andere Prioritäten setzen:
    Sie unterhalten lieber ein schrottiges Auto, was sie sich vom Mund absparen, als den Komfort eines Badezimmers in Anspruch zu nehmen. Verstehe mich da bitte richtig. Das wollen die garnicht haben.
    Ich habe das hier ja schon geschreiben: Die erst neu eingebauten energiesparenden und abgasarmen Öl- und Gasheizungen werden wieder außer Betrieb genommen, einfach weil das Geld kostet welches man nicht hat. Dafür kommen wieder alte Feststofföfen zum Einsatz. Einfach weil das Heizmaterial (Holz) zwar mit Arbeit verbunden ist, aber fast nichts kostet.


    Gruß matteo

    Zitat

    Ich denke ne Privatisierung muss nicht nicht immer nachteilig sein wenn man der Staat die Möglichkeit der Regulierung behält.


    Prinzipiell ist ja die Privatisierung sogar zu begrüssen. Im Gegensatz dazu haben sich staatliche Dienstleister häufig als ineffizient und zu teuer herausgestellt. Nur bei den Vetragsverhandlungen sitzen auf der einen Seite hochprofessionelle Wirtschaftslobbyisten die das Interesse haben für viel Geld möglichst wenig leisten zu müssen und auf der anderen Seite werden die Interessen des Bürgers von Hobby-Politikern und Dampfplauderern vertreten die diesen Spezialisten nicht gewachsen sind. Ihr einziges Interesse ist eventl. mal wieder gewählt zu werden. Und da ist die Erwartungshaltung des Bürgers eh nicht besonders hoch. Inzwischen ist man das ja gewohnt, das man angelogen wird was das Zeug hält.
    Und das was in den Veträgen drinsteht ist ihnen ja sowieso egal. Das was sie da verschenkt haben war ja öffentliches Eigentum und betrifft nicht den persönlichen Geldbeutel.


    Zitat

    Das in einem Dorf mit 60 Einwohnern (ist zugegebenedermassen wirklich sehr klein)


    So klein ist das Dorf nun auch nicht. Immerhin hätte man locker Platz für 140 Leute. Das heißt etwa jedes 2. Haus steht leer und verfällt. Die Gebäude herrichten bringts auch nicht, da kann man sein Geld besser gleich zum Fenster rauswerfen. Was gefragt ist ist Billigstwohnraum mit Ofenheizung und ohne Bad zum Barackentarif.


    Zitat

    .....trotz verfügbarem DSL niemand einen DSL Anschluss hat kann ich mir wirklich nur vorstellen wenn die Leute dort sehr alt und ungebildet sind. Ich denke jüngere und gut gebildete Leute würden sich auch bei Arbeitslosigkeit noch ne DSL Zugang leisten. DSL ist heutzutage ja das was vielleicht für 15 Jahren ein TV Gerät war ... kein Luxus sondern ein Grundrecht auf Informationsfreiheit.


    Der DSL-Anschluß kostet zusammen mit dem Festnetztelefon 20 Euro. Ein Handy kann ich heute unter 5 Euro im Monat betreiben. So einfach ist das.
    Darum ist das meiste schon wieder abgemeldet.
    Ein paar DSL-Anschlüsse gibts aber noch, z.B. bei der alten Frau die früher mal das längst zugesperrte Postamt innehatte. Bei einem Tässchen Kaffee im Wohnzimmer (ehem. Postamt) dürfen auch die Nachbarn mal an den PC. Solche sozialen Strukturen funktionieren dort noch recht gut, weil zu Ostzeiten ja auch jeder den anderen gebraucht hat.
    Die jungen Leute, ob mit Arbeit, oder ohne, sind längst alle weggezogen und kommen vielleicht 1x im Jahr mal zu Besuch wenn Omi Geburtstag hat.


    Gruß matteo

    Guckst Du hier http://www.oewa.de


    Ganz unten auf der Seite steht (war früher sogar mal verlinkt):
    OEWA Wasser und Abwasser GmbH - Ein Unternehmen der VEOLIA Environnement

    Diese Veolia-Leute kaufen im deutschen Osten so alles an öffentlicher Infrastruktur zusammen was sie habhaft werden können: Bahngleise, Krankenhäuser, Mülldeponien, Abwasserrohre, Altpapiersysteme, usw.


    Gruß matteo

    einer von den "Entscheidern" provisionsmässig die Hand aufgehalten


    Das würde ich so nicht mal unbedingt behaupten. Aber nachdem 50 Jahre auf Verschleiß gefahren wurde, hätte die chronisch klamme Gemeinde in die Wasserversorgung investieren und einige Anlagenteile (Pumpen und Druckspeicher) erneuern müssen.
    Nachdem durchgesickert war das dann die Investition auf den Wasserpreis umgelegt wird gabs gleich die ersten Proteste von Seiten der Bürger.
    Die ja politisch gewählten Gemeinderäte haben dann das Muffensausen bekommen und durch Zustimmung zum Verkauf der gesamten Anlage sich das Problem vom Hals geschafft.
    Momentan ist es so, dass der Versorger sagt, durch den stark rückläufigen Verbrauch gehen die Kosten durch die Decke, was das Ganze aber nur noch weiter verschärft.
    Die Leute dort holen sich teilweise das Wasser zur Toilettenspülung wieder eimerweise aus dem Bach. Halt direkt zurück ins Mittelalter.


    Gruß matteo

    Hallo bernbayer,


    ganz einfach weil die Leute dort ganz andere Sorgen haben.
    Mickrige Rente, kein Geld, keine Arbeit, Verlust öffentlicher Infrastruktur,
    was sollen sie da mit Internet?
    Wichtiger ist ein Holzvorrat zum Heizen und im Garten was zum Essen angebaut, vielleicht noch etwas private Viehhaltung und das wars.
    Alles ist wie früher, nur schlimmer!


    Themen sind dort z.B.:
    Privatisierung ehemals öffentlicher Leistungen an private Dienstleister mit gleichzeitiger Qualitätsverschlechterung aber zu erhöhten Preisen.
    z:B. Verkauf der gemeindeeigenen Wasserversorgung an den französischen Abzockerkonzern http://www.veolia.com was zur Verdopplung der Kosten für Trinkwasser geführt hat.
    Dieser Verein versucht sich z.B. auch die Abwasserkanäle unter den Nagel zu reisen um dann Gebühren für was zu erheben was momentan noch umsonst ist.
    Dann Schließung der Schule und des Kindergartens wegen fehlender Kinder, usw.


    Gruß matteo

    @Die Telekom ist verpflichtet jedem überall in D einen Telefonanschluß zu legen


    Es ging mir hier weniger um den Umstand das die Telekom dazu verdonnert ist jedem einen Festnetzanschluß zu legen, sondern darum das kaum mehr Interesse besteht das aufwendig eingerichtete Netz zu erhalten und auch wirtschaftlich zu betreiben.


    Den schwarzen Peter hier allein der Telekom zuzuschieben trifft aber auch nicht ganz den Kern der Sache.


    Die Politiker haben dem deutschen Osten blühende Landschaften versprochen.
    In diesem Dörfchen in Sachsen, mitten im Nirgendwo, ist folgendes passiert:


    Bis 1990 wohnten dort 140 Leute mit 70 Arbeitsplätzen überwiegend in der Landwirtschaft. Es gab seit dem Jahr 1927 (Reichspost) genau 1 Telefonleitung zu 1/2 im Postamt und das andere 1/2 hatte der gegenüberliegende volkseigene Gutshof.
    Böse Zungen behaupteten mehr wäre der Stasi zu aufwendig zum Abhören gewesen.


    Für jedes Anwesen war bereits zu Ostzeiten mindestens 1 Neuanschluß pro Haus zum Teil schon seit Jahrzehnten beantragt. Nachdem dann nach der Grenzöffnung auch ordentlich Druck gemacht wurde kam ca. 1995 endlich der Bagger und hat den Ort komplett neu telefonmäßig, einschließlich DSL, verkabelt.
    Jeder hatte nun Telefon und dann festgestellt das dieses neue Spielzeug bei fleissiger Nutzung ja richtig Geld kostet.


    Heute im Jahr 2008 wohnen dort noch 60 Leute, überwiegend Rentner und Arbeitslose, weil die Jungen in den Westen oder gleich ins Ausland abgewandert sind. Genau 3 Arbeitsplätze gibt’s noch in der Landwirtschaft und die Festnetztelefone sind fast alle wieder abgemeldet, da zu teuer. Jeder hat nun ein Handy und Internet braucht niemand.


    Gruß matteo

    @ausnahmeise diese Quasi-Monopolstellung....


    Hallo 7SAC7,


    das ist keine "Quasi-" sondern eine richtige Monopolstellung.
    Der Schuß mit den teuren Festnetzanschlüssen geht aber nach hinten los,
    so jedenfalls meine Beobachtung:
    Gerade im deutschen Osten, wo die Telekom erst mit großem Aufwand ein Festnetz installiert hat, auf technisch neuestem Stand, melden die vielen armen und alten Leute ihre Festnetzanschlüsse wieder ab und steigen auf die billigeren Handies um.
    Ergebnis: Kosten bleiben gleich und die Einnahmen sinken. Interessiert aber bekannterweise bei der Telekom niemanden, weil der Laden unverändert wie eine Behörde geführt wird und nicht wie ein Wirtschaftsunternehmen.


    Im Osten gibts aber noch weitere Bereiche wo technisch-wirtschaftlicher Unfug getrieben wird::
    - Stilllegung der erst neu eingebauten abgasarmen Öl- und Gasheizungen zugunsten wieder flottgemachter Feststofföfen. Darin wird dann auch gleich der Hausmüll mit verbrannt, weil 1 x Mülltonne ausleeren bei der privatisierten Müllabfuhr 5 Euro kostet, usw.. Ist hier etwas offtopic aber es gibt dort noch eine ganze Reihe weitere Rückfälle direkt ins Mittelalter.


    Gruß matteo