Hallo,
das Problem an der ganzen Sache ist folgendes:
Warum will die Bundesregierung Naturstoffe zu zulassungspflichtigen Stoffen deklarieren?
Dann sind diese keine Lebensmittel mehr.
Die Diskussion dreht sich momentan um zum Beispiel Traubenkernextrakt welches in vielen Nahrungsergänzungsmitteln Verwendung findet.
Nahrungsergänzungsmittel sind die am strengsten kontrollierten Lebensmittel in Deutschland. Aber eine Zulassungspflicht besteht nicht, denn es handelt sich dabei nur um Produkte, die in der Natur sowieso vorkommen. Warum sollte also z.B. Weintraubenkern-Extrakt wie ein Medikament behandelt werden?
Bezüglich einer Wirkung will ich hier nicht streiten. Ich will hier auf keinen Fall hetzen. Es bringt nichts wenn sich alle Leute nur die Böse Pharma um den Schädel werfen.
Unbestritten ist allerdings, dass tausende Ärzte und Heilpraktiker in Deutschland mit funktionellen Nahrungsergänzungsmitteln arbeiten und wirklich gute Ergebnisse erzielen. Oft bei Patienten, denen die klassische Chemie nicht mehr weiterhilft. Man muss hier zwischen einfachen Brausetabletten aus dem Supermarkt und hochwirksamen z.B. Mikroorganismen unterscheiden.
Tatsache ist wirklich, dass der Gesetzentwurf ziemlich offen gestaltet ist. Darin sehe ich aber auch die große Gefahr. Es könnte so sein, dass alles so bleibt wie es ist, allerdings ists auch möglich, dass viele natürliche Rohstoffe demnächst zulassungspflichtig werden. Und damit hätten nur noch die großen Pharmakonzerne die Möglichkeit, solche Produkte herzustellen.
Es gibt viele Produkte (natürlich auch viele naturheilkundlich verwendete) die solche Naturstoffe beinhalten, die dann nicht mehr verwendet werden dürften.
Nahrungsergänzungsmittel werden dann, da keine Lebensmittel mehr, zulassungspflichtig. Damit werden heute "Medikamente" u.a. in der Homöopathie eben auch zulassungspflichtig und erstmal, bis zur Zulassung, verboten. Somit soll wohl der Wettbewerb der alternativen Medizin von der Lobby der Pharmakonzerne abgewürgt werden.
Aber die Infos darüber sind eher dürftig.