Beiträge von lil_chief

    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Übrig werden 3-6 nennenswerte Anbieter mit entsprechender Größe bleiben, die sich den Markt teilen werden, aber auch in vielen Teilbereichen gemeinsame Standards definieren werden müssen.


    Das halte auch ich für unausweichlich. In einem global vernetzten Markt, in welchem es in Zukunft um solch enorme Geldsummen gehen wird, werden sich wenige globale Leader entwickeln. Gut beobachten konnte man dies bereits in der seit längerem schon hoch technisierten Branche: Flugzeuge. Airbus & Boeing sind die grossen Leader und werden von ein paar kleinen Herstellern (Bombardier, Embraer, Gulfstream, OAK, Comac...) begleitet, den Markt der Grossraumflugzeuge (eine noch kostspieligere Angelegenheit) beherrschen die beiden gar im Duopol (seit der Verdrängung der russischen Hersteller aus diesem Markt). Durch den Effekt der Globalisierung wurde die Konzentration auf wenige Grosse bereits auf die Fluggesellschaften übertragen: Wir sind jetzt schon im Prozess der grossen Fusionen (siehe US Luftbranche) und der 3 grossen Allianzen. Selbe Entwicklung sehe ich in Zukunft bei den Mobilfunkprovidern: Die Struktur des Marktes kann perfekt verglichen werden: National gebundene Carriers, welche ihren Einfluss ausweiten wollen und müssen, um in Zukunft rentabel zu sein. Zudem ein Angebot, welches sich für den Kunden hauptsächlich im Preis differenziert, die Substanz spielt für den Verbraucher kaum eine Rolle. (Ob der Verbraucher nun mit Airbus oder Boeing Maschienen fliegt oder ob er über Funkmasten von Nokia oder Huawei verbunden ist - das ist dem Kunden schnuppe. Es zählt nur der Preis - natürlich vorausgesetzt die jeweiligen Fluggesellschaften / Provider befinden sich +/- auf selbem Niveau, sprich genug moderne Flugzeuge und mehr oder weniger selbe Geschwindigkeit / Abdeckung des Netzes. Natürlich gibt es beiderseits Relativierungen, doch diese sind nicht mehr so Spielentscheidend).
    Nun zum Knackpunkt: Gemeinsame Standards: Wie du gesagt hast, die werden unausweichlich kommen. Und damit können wir den Kreis wieder schliessen und auf Apple zurück finden: Ein Hersteller, welcher strikt viele gemeinsame Standards verweigert (BSP: Lightening statt wie alle anderen Hersteller microUSB Anschlüsse, eigene Entwicklung im Bereich des kabellosen Aufladens, keine Flash-Unterstützung), wird langfristig mit dieser Strategie automatisch aus dem Rennen vertrieben. Auf lange Sicht kann sich ein Konzern nicht auf diese Art und Weise gegen einen Markt entwickeln, der gemeinsam in eine Richtung wächst. Was momentan noch eine gute KundenBINDUNG darstellt, entwickelt sich bei einem zu geringen Marktanteil zur Unfähigkeit, die eigenen Standards durchzusetzen. Und Apple will ja Nischenhersteller werden. Was nun, wenn der Markt des Zubehörs definitiv umschwappt? Wenn z.B. die Hersteller der mobilen Musikanalagen merken, dass sie mehr sparen und absetzen können, indem sie ihre Boxen statt mit Apples Dock mit universellem Bluetooth ausstatten? Dann gehen zuerst Apples Vorteile der Kundenbindung verloren und in einem nächsten Schritt wird dann Apple der Zugang verwehrt. Und dann resultiert daraus ein Nachteil fürs Ökosystem aus Cupertino.
    Noch schlimmer: Um auf die Theorie der Konzentration der Mobilfunkanbieter zurückzukommen: Deren Marktmacht steigt und steigt. Und wie allseits bekannt ist, stellt Apple einen sehr arroganten und unbeliebten Verhandlungspartner dar. Nicht ohne Grund pushen einige Anbieter WP, um damit Apples Marktmacht gezielt zu schwächen um somit gegenüber Cupertino mit mehr Verhandlungsmacht auftreten zu können. Schlussendlich ist JEDER Hersteller auf die Unterstützung der Provider angewiesen. Wenn Apple als Nische für die Provider nicht weiter entscheidend wird, da einige den Verlust von ca. 10% der Kunden zugunsten von neuen Möglichkeiten mit besseren Chancen für sich reskieren werden? Nicht wenige werden sich freuen, Apple z.B. (je nach Marktsituation des Providers) durch Samsungs eigenes Ökosys (vielleicht schon Tizen) oder durch Firefox OS zu ersetzen. Denn diese verhandeln schliesslich auf einem normalen Niveau, kooperieren bei den Standards und treten gegenüber den Providern nicht mit solcher Arroganz auf. Und wenn dieser Kreislauf erstmal beginnt, ist Apples Ausschluss besiegelt.
    Natürlich Vorausgesetzt, das Apple weiterhin stur diesen Kurs fährt. Wiederum muss auch beachtet werden, dass Apple durch seine Barreserven eine interessante Chance offen steht: Der Einsteig als Provider. Damit könnten sie sich als unabhängiges Ökosys vorerst absichern. Wobei ich hierbei lächeln muss: Wie stellt ihr euch Apple als Provider vor? Ein Netz mit 2 Handys, den beiden iPads und 3 möglichen Tarifen? :D Naja, so würden sie wohl heute vorgehen ;) Wobei man nicht vergessen sollte, dass Apple dieses Netz in Verbindung aller seiner Errungenschaften nutzen könnte - das komplette Apple-Netzwerk könnte so daran angeschlossen werden: Mac, TV, iPad, iPhone, iCloud.... Interessant



    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Gerade der mobile oder generell der Zahlungsverkehr oder das komplette Bankinggeschäft stehen noch in den Kinderschuhen. Mobilfunkprovider oder Endgerätehersteller werden Banklizenzen anstreben. Banken werden in das Mobilfunkgeschäft einsteigen. 3D-Beratung über das Smartphone und einem großen Bildschirm, der einen over-the-air-Stream des Smartphones anzeigt und eine echte Beratung 'vor Ort' anbietet. Filialen sterben aus. Das Smartphone/die SIM/oder was darauf folgt, wird eine ähnliche Bedeutung wie eine Kreditkarte/ein Girokonto einnehmen. Spätestens dann wird es definierte Standards geben müssen.


    Gut weitergeführt! :)
    Diese Entwicklung wird noch ein Weilchen sehr experimentell weiterlaufen. Ich glaube, der springende Punkt kommt, wenn der erste Kreditkartenhersteller einsteigt und sein Angebot auf eine an die SIM gebundene "Kreditkarte" ausweitet.



    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Auch ist der Rechtsraum Internet/mobiles Internet/Content noch (nehmen wir mal den Begriff von Frau Merkel) juristisches 'Neuland', für den noch ein Ordnungsrahmen definiert werden muss. Das dürfte auch für die Marktdominanz von Ökosystemen gelten. Vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass Content, der z. B. von Firma A (Apple) erworben wird, auch auf Produkten der Firma B (Google) und C (Microsoft) verfügbar gestellt werden muss. Content oder Daten bekommen den gleichen Stellenwert wie girales Geld. Deshalb wird es im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur eine Cloud geben, sondern echte DatenBANKEN, die für Dich Daten professionell verwalten werden.


    Hehe, Rechtsraum Internet, über einen Teilbereich davon schreibe ich soeben meine Bachelorarbeit ;) Wenn Du später mal Lust hast, können wir auch darüber am angebrachten Ort eine Diskussion starten.



    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Die Datenflut wird so immens zulegen, dass die Netze dafür nicht mehr ausreichen werden. Soviel Mobilfunkmasten kann man gar nicht mehr aufstellen. Die Netze werden wieder verzahnt zusammenwachsen und konvergent werden. Dort bestehen neue Chancen für Netzwerkausrüster und dritte Branchen.


    Autos fahren nach Navigationssystemen vollautomatisch und werden auf die Kartendienstanbieter mit ihren ortsgebundenen Informationen zugreifen. Auch das bietet neue Marktchancen für allnetzumfassende integrierte Systeme.


    Nokia.... die sind nicht (mehr) so naiv ;)



    Und trotzdem:

    Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Ein kleiner Zwischenruf: In Finnland wird man wahrscheinlich nicht wissen, ob man lachen, weinen oder vor Wut schreien soll.


    Kann mich dem als langjähriger Sympathisant der Finnen dem nur anschliessen. Obwohl die Perspektiven für die Firma an und für sich nicht schlecht sind, ist dies ein anderer Markt. Einer, welcher frei von emotionalen Bindungen an den Endkunden ist. Und zudem kommt, dass ich gerne gesehen hätte, wie MS zusammen mit Nokia wieder aufsteigt.
    Nichtsdestotrotz möchte ich meine Anschauung neutral und objektiv halten.



    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Das bedeutet zusammengefasst auch, dass sich die Marktanteile einander angleichen und, dass geschlossene Öko-Systeme irgendwann auch wieder verschwinden dürften. Das hat zur Folge, dass Firmen mit sehr hohen Marktanteilen sich rückläufig und Systeme mit aktuell niedrigen (WP) werden sukzessive wieder wachsen werden. Bis es soweit ist, werden sich allerdings maximal drei Ökosysteme nebeneinander formieren, sie werden sich in Punkto Service und Mehrwert punktuell unterscheiden, die Basisfunktionen werden sie alle gleichermaßen bieten.


    2-4 Ökosysteme halte ich auch für realistisch, wobei dies in der Zeitachse ein wenig variieren kann. Insbesondere in Zeiten, während eines abgelöst und 2 neue um einen relevanten Platz kämpfen.
    Apple ist ja bereits von der Leaderposition auf den zweiten Platz abgerutscht und wird wohl bald schon auch um diese Position kämpfen müssen. Dann wird es interessant.



    Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Apples Image ist hier inzwischen vermutlich fast ähnlich stark wie das einer Firma wie Mercedes, die im Grunde ein so gut wie unzerstörbares Image hat, das sich von jeden Trends und Marktentwicklungen schon seit langem fast gelöst zu haben scheint.


    Die Autobranche operiert in wesentlich längeren Zyklen und ist somit langfristig etwas resistenter gegen solch radikale Entwicklungen wie im Mobilfunmarkt. Und trotzdem lässt sich beobachten, wie immer mehr Autohersteller versinken. Auch Mercedes ist ohne eine fundierte, gute Basis (qualitatives Angebot), nicht davor geschützt.



    Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Andererseits ist es für mich schwer nachzuvollziehen, wie eine Firma mit den intellektuellen Ressourcen von Apple so relativ wenige zündende Ideen entwickelt, nachdem gerade das vorher ein wichtiger Aspekt der Selbstbeschreibung Apples war. Das Argument, das sich eine Firma (i.e. deren Mitarbeiter) aufgrund des gegenwärtigen Erfolgs 'sicher' fühlen, kann ich nur sehr schwer nachvollziehen.


    Ganz einfach: Tim Cook ;)
    Die Firma wird nun von einem Manager sprich Buchhalter geführt. Und nicht länger vom technischen Innovator Steve Jobs. Das IST ein Unterschied!



    BTW: Tolle Diskussionen hier
    Ich werde bald noch ein paar interessante Dinge zu Apple spezifisch hinzufügen ;)


    Liebe Grüsse
    Ivan

    Gibt es in Smartphones sehr wohl seit einiger Zeit. Zwar hat niemand diese Technologie so einfach ins Bedienkonzept implementiert, jedoch sind die Unterschiede nicht gravierend.
    Und solange dieses Feature nicht auch in Apps implementiert wird, ist der reale Mehrwert für den User vorläufig eher gering und somit nur Spielerei. Ich sehe den Grad der Neuerung ähnlich gross wie es bei Siri war.... Es ist zwar "nice to have" aber keine Spezifikation, welche für den Grossteil der avisierten Kunden kaufsentscheidend ist.


    Grüsse

    derAL:


    Ich glaube, dich beschäftigen momentan etwa die gleichen Gedanken wie mich. Gerne erinnere ich mich zurück an den Nokia Thread und ich messe Deinen Beurteilungen hohe Glaubwürdigkeit zu!
    Ich finde den Ansatz zur Beurteilung ganz wichtig: Man betrachte nicht die Firma und ihre potentiellen Gewinne an und für sich, sondern die Firma im Gefüge der kompletten, sich entwickelnden Marktsituation. Und genau da begehen insbesondere bei Apple die meisten den selben Fehler, welchen die Spitze von Nokia lange Zeit gemacht hat!


    Die Paralellen sind bisher erstaunlich, insbesondere da diese beiden Geschichten so nahe verwandt sind und zeitlich noch näher zusammen liegen.



    Zuerst mal zur Marktentwicklung:


    Es ist ganz klar, dass die komplette Consumer-Electronics Branche in eine Richtung fährt: "Everything Everywhere" (toller Name eines Providers, welcher für diese Beschreibung perfekt passt :D ). Man wird in Zukunft von überall aus Zugriff auf alle Daten haben - und zwar in einer überall gleichartigen Darstellungsform. Smartphone ist ein Name der Vergangenheit, es entwickelt sich zu einem mobilen Allrounder, welcher unterwegs das schnelle Abrufen ALLER Dienste ermöglicht, identisch wie dasjenige Gerät zuhause. Dabei werden die Unterschiede immer kleiner. Es handelt sich fast nur noch um Grössenunterschiede und die damit verbundenen Konsequenzen. Während dies Zuhause Laptop und/oder ausgereiftes Tablet sein werden, ist dies unterwegs das "Smartphone".
    Elop hat dies 2011 sehr richtig erkannt. Dabei möchte ich nicht darauf eingehen, ob er schlussfolgernd die richtige Entscheidung getroffen hat, sondern nur, dass seine Einschätzung zum Thema Ökosystem goldrichtig ist!
    Laptop/Tablet/Smartphone verschmelzen zu einem einzigen riesigen Ökosystem. Und dieses Ökosystem ist komplett vom Netzwerkeffekten abhängig. Es ist nur so gut, wie die Inhalte (Qualität & Quantität), welche es Anbietet. Und die Inhalte sind rein von den Entwicklern und Usern abhängig.


    Weiter möchte ich auf einige Argumente eingehen, welche hier (und anderswo) stets gegen eine so drastische Sichtweise eingebracht werden:


    "Das Smartphone kann bereits alles was es soll und mir reicht ein iPhone 4(S)"
    Erinnert euch zurück, als Bill Gates vor ca. 20 Jahren die Speicherkapazität von Computern für genügend gross und nicht weiter entwicklungsbedürftig bezeichnete.... Oder noch besser: UMTS konnte sich anfangs nicht durchsetzen, es war eine Technologie, für welche kein Bedürfnis bestand. Videotelefonie? Rechtfertigte damals für den Normaluser keine Anschaffung eines solchen Gerätes. Und dann kam das durch Apple revolutionierte, einfach bedienbare, mobile Internet. Und plötzlich war das Bedürfnis nach mobilem Datentransfer riesig, fast jeder brauchte nun die Datenpakete und damit verbunden die UMTS bzw HSDPA Geschwindigkeit. Und so wurde auch gleich der Weg für 4G geebnet. Denkt also weiter im Sinne, was alles das Smartphone ersetzen wird. Und zwar nicht nur mp3 Player oder Kamera, denkt etwas weiter. Bald zieht das Smartphone komplett ins Auto ein und kann dessen Infotainment System steuern und/oder erweitern. NFC, bargeldloses Bezahlen weltweit (vermutlich nicht ohne die Kooperation namhafter Kreditkartenhersteller) und Dinge, an welche wir jetzt noch gar nicht denken. So, und dann muss das "Smartphone" all dies abdecken. Wer ist dann noch mit der Leistung eines 4S zufrieden? ;)
    Also falsch, es braucht Fortschritt und mit neuen Lösungen entstehen langfristig (sobald sie die Technologien genügend ausgereift sind) auch neue Bedürfnisse. Das wurde mehrfach bewiesen, sowohl aus markttechnischer, als auch als menschlich-psychologischer Sicht.
    Und selbst wenn einige hier irgendwann mal diese Entwicklung verweigern werden, die in der mobilen Revolution aufwachsende Generation wird es sicher nicht. Und das ist zukünftig die relevantere Kundengruppe.


    "Apple reicht die Luxus-Nische"
    Einfach nur Schwachsinn! Von einem der weltweit wertvollsten Konzerne, welcher in den beiden Bereichen Smartphone und Tablets jeweils Marktführer war/ist, erwartet man/der Anleger einfach mehr als das Verkommen zur Nische. Ein Verkommen zur Nische führt in einem Netzwerkeffekt-abhängigem Markt zum Teufelskreis, welcher das Ökosystem an und für sich an Attraktivität abwertet. Und damit entfallen langfristig auch gewisse Argumente für das Ökosystem, was sicherlich auch Einfluss auf einen Teil der Luxuskäufer haben wird. Und damit nicht genug: Apples Gewinne stammen vielfach auch von iPhone-Verwandten Geschäftszweigen. BSP: iTunes: Als Plattform mit Potential zum Monopol über den gesamten Musikmarkt (aus Sicht des Verkaufs der Inhalte an den Enduser) ist iTunes bereits sehr lange enorm wichtig. Was wird daraus, wenn plötzlich immer weniger Menschen ihre Musik tatsächlich auf einem Apple-Endprodukt hören? Wie lange werden die User mit dem Wechsel auf eine andere Plattform warten? Würde Apple gezielt seine Hardware auf den Nischenmarkt schrumpfen, müssten sie konsequenterweise, um das Überleben zu sichern, diese Dienste auch auf den Massenmarkt-beherrschenden Systemen etablieren. Doch auch hier: Fehlanzeige. Alles geht Richtung Nische und das ist für einen Konzern der Grösse von Apple nicht vertretbar!


    "Apple-Käufer sind genügend unwissend und kaufen nur wegen dem Design"
    Quatsch! Es mag zwar für einen Teil der Käufer gelten, aber sicherlich nicht für alle und sicherlich nicht für eine genügend grosse Anzahl zukünftiger Kunden. Apple profitiert weiterhin von "der Magie des Brands", weil diese sehr lange auf eine fundierte Basis bauen konnte. Es gibt auch weiterhin zugegebenermassen viele Argumente, die für Apple und das iPhone sprechen. Doch die Argumente werden immer weniger (im Vergleich zur Konkurrenz). Seit dem iPhone 5 gibt es genügend negativ behaftete Meinungen, welche am Image zehren. Schaut euch in Communitys wie Reddit oder 9gag um: Apple wird ausgelacht. Und daran lässt sich der Trend erkennen. Die Sympathien derer Usern, welche sich wirklich für die Technik interessieren, sind teils schon weg. Es wird eine Weile dauern, bis dies langsam auch auf einige der anderen Apple-Käuferschichten überschwappt, doch wenn die Entwicklung so weitergeht, ist dies unausweichlich. Und wenn dann die Käuferschicht nur noch aus denjenigen Usern besteht, welche einfach fürs Design (Selbstbestätigung/Ego) bezahlen oder welchen der Wechsel auf ein anderes Ökosystem zu mühsam scheint, ist es bereits zu spät. Apple ist auf grössere Käuferschichten angewiesen. Kurzfristig mag das Melken der Schafe zwar die Taschen füllen, langfristig werden sich die Schafe aber einer anderen Herde anschliessen. Und dazu noch meine Meinung, die ich jetzt gewollt überspitzt radikal formuliere: Die Schafe sind keine Meinungsbilder, das sind Mitläufer. Die Meinungsbilder, welche andere beeinflussen, beschäftigen sich auch mit dem Inhalt bzw mit der Technik. Und so erstaunt es umso weniger, dass immer mehr "Hirten" Apple den Rücken kehren. Ein iPhone ist einfach nur noch ein gut gestyltes Gerät, welches toll zu bedienen ist und ein noch tolles App-Ökosystem hat. Es ist aber nicht mehr cool und der Wow-Effekt bleibt aus. Und damit verliert Apple viele selbstständige Hirten, welche für sie die Schafe zusammengetrieben haben.


    „Apple ist weiterhin Innovator (Stichwort Fingerabdrucksensor)“
    Haha langsam wird’s Lustig. Fachpresse und gar ein Grossteil der Endkunden haben bereits vernommen, dass Apple wahre Innovationen fehlen bzw sie dem Makrt hinterher rennen und nur die alten Argumente zählen noch für sie. Einen Fingerabdruckscanner kennen wir bereits lange – aus anderen Smartphones, aus Computern und so weiter. Schlussendlich erschafft Apple nichts weiter als eine Datenbank für die NSA. Und wer wirklich glaubt, dass Apple dies im System so geschützt hat, dass die NSA das nicht auslesen kann, darf sich auch auf den Weihnachtsmann und den Osterhasen freuen ;)



    Abschliessend möchte ich klarstellen, dass ich bewusst etwas überspitzt geschrieben habe. Dies dient zur Veranschaulichung gewisser Überlegungen und soll niemanden hier persönlich angreifen. Ich wünsche Apple den Untergang absolut nicht, schliesslich war ich bis zum iPhone 4 auch Kunde und verfasse diesen Kommentar soeben auf meinem MacBook. Jedoch sehe ich die Entwicklung und mit der gestrigen Keynote hat Apple seinen Weg untermauert (Warum, habe ich hier erläutert: http://www.telefon-treff.de/sh…ostid=5139410#post5139410). Solange sich an dieser Richtung nichts ändert (und ich sehe immer weniger Anzeichen für eine solche Richtungsänderung), bin ich fest davon überzeugt, wohin die Reise führt: Abwärts. Wie sehr abwärts, mag ich noch nicht beurteilen. Darüber werde ich mir nun eine gute Weile lang den Kopf zerbrechen um im Anschluss die richtigen Optionen zu kaufen ;)



    Liebe Grüsse & in Hoffnung auf eine konstruktive Diskussion


    Ivan

    Träm weiter.... Wenn das 5S Auf 2-300 mit Verteag kommt, wird das 5C 100-200 kosten, während vergleichbare Androiden und Lumias (mit etwa der selben Leistung) zu günstigeren Tarifen gratis vergeben werden.

    Zitat

    Original geschrieben von AGebauer
    Das 5er war zu schwierig in der Produktion und hatte das LTE Problem.


    Also soll ein fehlerhaftes altes Produkt eine solche Abzocker-Strategie aus Kundensicht rechtfertigen? ;)


    Und damit betrachtest Du das Ganze rein aus Apple Sicht. An und für sich fürs Unternehmen eine clevere Strategie, um den Schäfchen noch mehr Geld aus den Taschen zu locken.
    Doch betrachte es mal im Gesamtmarkt...
    Fallen die Marktanteile unter 10% - wie lange wird iOS noch von den meisten Entwicklern als Primärplattform behandelt? Bzw wird iOS diesbezüglich bereits von Android abgelöst... Wie weit darf es noch gehen, bis Entwickler vermehrt auf eine iOS Version verzichten? Und was dann?
    Klar, iOS hat alles, was jetzt noch relevant ist. Doch was ist mit App-Updates, was mit neuen Ideen / Seiten / Programmen, welche in Zukunft relevant sein werden? Wie gut und wie schnell kommen die dann noch für ein OS mit unter 10% Marktanteil und sinkender Tendenz? Wilkommen Teufelskreis ;)


    Ich kenne die Situation zu gut von Nokia.


    Und das lustige am Ganzen: Die App Situation bei WP ist allen bekannt: Sie hinkt hinterher. Vor allem macht sich das bemerkbar, dass viele Apps einfach später kommen bzw in einer abgespeckten, billiger zu entwickelnden Version. Wobei sich das verbessert hat, die TENDENZ geht momentan rauf. Zwar ist der kritische Punkt noch lange nicht überschritten, aber zumindest lässt die Tendenz noch daran glauben, bzw glauben auch einige Entwickler daran und bleiben darum dran.
    Aber wie lange geht das bei Apple mit der umgekehrten Tendenz noch gut??

    Ein billiger herzustellendes iPhone 5 (dicker & in Plastik statt Alu = tiefere Kosten) zum selbem Preis, zu welchem das iP 5 nach der Einführung des iPhone 5S gemäss Apples alter Strategie hätte herabgesetzt werden sollen.
    = Marketingtrick. Altes Produkt neu verpacken und teurer anbieten ;)


    Kaufen kann man sowas nur aus folgenden Gründen:
    - Man mag iOS und ist bereit, soviel Geld absolut nur wegen dem frischen Design auszugeben (frisch auch nur bedingt, Nokia hat es seit 2 Jahren vorgemacht)
    - Man hat keine Ahnung von der Situation / und oder Konkurrenz und kauft es einfach
    - Man hat null Selbstrespekt und lässt sich abzocken.


    Jetzt mal im Ernst:
    Wer zur Hölle, der auch nur etwas vom ganzen Markt versteht, soll soviel Geld für dieses Gerät zahlen? Das ist reinste Kunden-Verarsche!



    Liebe Grüsse

    Ich habe mal für mich die komplette Situation basierend auf der gestrigen Vorstellung konsequent weitergedacht: Apple hat mit dieser Präsentation klipp und klar dargelegt, in welche Richtung sich das Unternehmen bewegt:
    Erwartet wurden ein Upgrade fürs Flaggschiff-Modell & ein billigeres iPhone, welches zumindest das UNTERE mittlere Segment aufmischen soll.


    Das 5C kostet 99$ (16GB) / 199$ (32GB) in den USA mit 2-Jahresvertrag (diese Preise sind locker als Richtpreise weltweit vergleichbar). Früher hätte Apple einfach das Vorjahresmodell im Preis gesenkt und wäre somit auf den exakt selben Preis gekommen. Hätte Apple dies wieder mit dem iPhone 5 gemacht, hätten wir zum identischen Preis ein schmaleres Gerät aus Alu statt einem Plastikklotz. Dass Apple mit der Farbenstrategie noch höhere Margen einfährt, ist also kaum abzustreiten.
    Das heisst: Statt den Markt zu bedienen & gegen sinkende Marktanteile zu kämpfen, bewegt sich Apple gezielt in eine Nische. Was früher mit den iPods gut ging, soll auch hier funktionieren.


    So und jetzt vergisst mal nicht: Das ist ein völlig anderer Markt als derjenige von mp3 Playern (sowie ein Markt mit deutlich teureren Geräten), welcher schwerst von Netztwerkeffekten geprägt ist und derart hohe potentielle Gewinne für den Marktdominator verspricht, dass die Konkurrenz nicht schlafen darf. Und die Konkurrenz heisst momentan Google und vermehrt auch Microsoft. Beiden ist klar, dass sie ohne Bestehen in diesem Markt in der Zukunft komplett verdrängt werden würden. Das heisst sie werden alles erdenkliche sowie finanzierbare unternehmen, um dabei zu sein. Und in diesem Markt will sich Apple als Nischen-Luxus Marke etablieren?
    Das mag vielleicht damals im PC Markt noch funktioniert haben. Doch: Damals hatte Apple die Sympathie auf seiner Seite. Apple war Herausforderer. Von den heutigen iPhone Kunden (bzw. jenen, die sagen, ein iP 5S oder 5C kaufen zu wollen) hört man vermehrt, dass sie einfach keine Lust haben, ein System neu zu erlernen und die Synchronisation doch so einfach klappe. Grund für Apple ist also vermehrt nicht mehr das Produkt an und für sich, sondern die Faulheit, die Übertrittsanstrengungen in ein anderes Ökosystem zu unternehmen.
    Das wird sicherlich noch eine Weile gut gehen, soweit Apples Ökosystem noch so stark ist. Doch die Tendenz bei den Anteilen ist uns allen bekannt. Beachtet man, dass es noch drastischer so weitergehen wird, da der Markt boomt und Apple weiterhin die Bedürfnisse ALLER Wachstumsmärkte vernachlässigt (ausser die Bedürfnisse derjenigen mit genug Geld und zu kurzen Genitalien -> goldiges iP 5S) sowie Microsoft vermehrt am kommen ist und dank Nokias vergangener Arbeit zumindest einiges an Reputation wiedergutmachen konnte, könnte Apples Vorteil im Ökosystem in Zukunft schmelzen bzw verschwinden. Was dann?


    Mal angenommen, sie haben das nicht alles durchgeplant und für diese Eventualität doch noch einen Knaller im Sack (wobei ich nicht glaube, dass sich heutzutage irgend eine Firma ein solches Spiel derart riskant leisten darf), wie geht es weiter mit Apple?
    Man beachte auch, dass der grösste Anteil aus Apples Gewinn vom iPhone oder von den mit dem iPhone Ökosystem verbundenen Diensten stammt.


    Was denkt ihr, welcher Zeitraum ist für diese Richtung relevant, ab wann wird es richtig spannend und wann dürfen wir klar von einer Krise reden? Und zwar in demjenigen Ausmass, wie sie bei Nokia kurz vor Elops Antritt bereits erkannt wurde. Sinkende Marktanteile in einem signifikant boomenden Markt. Ich spreche nicht von der Pleite von Apple, sondern einfach von einem tiefen Fall.


    Und dieser Fall ist meiner Meinung nach nicht mehr abzustreiten. Die Frage ist nur noch: Wie tief und wann!

    Zitat

    Original geschrieben von fotuwe
    Gibt es Erfahrungsberichte von Umsteigern vom iPhone bzw speziell vom 5er?


    Was interessiert Dich denn?


    Ich habe zwar nicht vom iPhone 5 aufs Lumia gewechselt (Habe davor das Samsung Note als Haupthandy benutzt, iPhone war mir einfach zu langweilig), kenne das Ding jedoch sehr gut und kann Dir auch erläutern in welchen Punkten du was beachten solltest.
    Achja, ansonsten benutze ich fast alles von Apple (MacBook Pro, MiniMac, iPad Mini...) und würde auf gar keinem Fall mein Lumia gegen ein iPhone 5 wechseln ;)


    Also schiess los, was interessiert dich?


    Gruss