bezogen auf den letzten Beitrag v. Goodzilla:
Aufgrund solcher Beiträge kann man dem Verfasser nur wünschen, auf keinen Fall in der momentanen Situation arbeitslos zu werden. Welcher H4-ler ist denn eigentlich ein Maßstab bzw. eine Meßlatte? Ein alleinstehender um die 30 oder ein verheirateter um oder etwas über 40 mit 2 Kindern? Letzterem wird das Gehalt der Gattin anberechnet, so dass mit einem Schlage nicht nur der Bedürftige nicht erfriert, stattdessen jedoch zwei Erwachsene und zwei Kinder hungern und ins Elend abgleiten.
Der Satz
"...kann es nicht richtig sein, daß ich als Arbeitender durch höhere Dieselpreise, höhere Steuern und Abgaben ein wesentlich schlechteres Leben (und wesentlich weniger Zeit) habe als notwendig/normal wäre nur damit der H4ler seinen Spass und Luxus hat. :o "
ist alleine schon deswegen absurd, weil angenommen wird, dass "Arbeitende" a) Bedürftige finanzieren und b) diese Spass und Luxus hätten. Ein 30-jähriger Single, der vielleicht noch etwas schwarz arbeiten geht, hat das womöglich; der gibt aber das verdiente auch wieder aus und zahlt letzendlich wieder Steuern. Ob eine Bedarfsgemeinschaft (BG), mit einem H4-Empfänger, mit zwei Kindern Spass haben, wage ich zu bezweifeln. Warum hier nicht auf den eigenen Job verzichten, für einen Bedürftigen mit Familie den eigenen Job zur Verfügung stellen und selbst mit 345 Euro im Monat "Spass und Luxus" haben? Wenn diese Situation als besser erscheint, warum dann noch weiterhin das schlechtere Leben mit wesentlich weniger Zeit bei höheren Dieselpreisen in Kauf nehmen?
Die Abgaben und höheren Steuern, die ein "Arbeitender" leistet, sind nicht für den H4-ler, der auch nicht mehr als 1000€/ Monat kostet und somit auch nicht zum Supergau führt; es sollte klar sein, dass sämtliche Mehrarbeit, höhere Preise/ Steuern lediglich die Taschen der Oberen stopfen sollen. Wenn deren Kragen nicht voll genug gestopft wird, breitet sich auch schnell ein jämmerliches Geheule aus.
Es hängt nicht nur der subjektiv gefühlte, sondern vielmehr der objektive Wert eines Menschen in dieser unserer Gesellschaft davon ab, ob er am Erwerbsleben teilnimmt und deswegen in der Lage ist, (nicht nur seinen Lebensunterhalt zu bestreiten) ein auch nach den Maßstäben vieler Menschen diese Landes angemessenes Leben zu führen. Genau das wird jemanden, der auf öffentliche Leistungen angewiesen ist, vor allem dann schmerzlich vor Augen geführt, wenn sich "andere" zu verbalen Entgleisungen über angebliche Sozialschmarotzer hinreißen lassen. Jedoch ist jeder in dieser Gesellschaft ein Teil des Ganzen und erfüllt seine Funktion, es verbietet sich daher eine rein monetäre Betrachtungsweise, die auf den unmittelbaren Nutzen Weniger abstellt. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Das Fehlen städtischer Müllwerker träfe die Gesellschaft nachhaltiger und härter als bsp. die Schließung eines Instituts für xy an einer Uni.
Noch etwas am Schluss: bei schlechterem Leben ist auch für den Arbeitenden das ganze Jahr über Zeit, weniger zu essen und somit für andere Güter mehr übrig zu haben; abnehmen kann also auch den Arbeiter für ein besseres Leben als normal. Man könnte auch den Diesel verkaufen, auf Telefon/ TV, Kleidung sowie kulturelle Ansprüche verzichten, wie es von H4-Empfängern erwartet wird. Oder auch wie Steinbrücks' neuer Streich, auf den Urlaub zu verzichten und selbst mehr für Altersvorsorge und Gesundheit bei Seite zu legen. Spätestens hier sollte den "Arbeitenden" nicht nur klar werden, dass ein Bedürftiger nichts weglegen kann, sondern vielmehr, dass durch durchgeführte (H4-)Reformen und gleichzeitigem Überschuss in Milliarden Höhe ein Supergau noch weit entfernt ist. Aussagen wie "...weniger ans Eigeninteresse denken und mehr an das eigene Land" untermauern dies. Bei anderen Spezies spricht man von BSE, Vogelgrippe oder auch Aids; dieser Mann, von dem diese Aussage stammt, hat sich wohl eine üble Kombination aller drei Beschwerden auf einmal eingefangen.