Beiträge von 1233321918

    Zitat


    Aber mit der Argumentation "Wer sich entspannen will, soll auf die Couch", sollten dann vielleicht auch die, die "Spaß haben wollen", nicht auf die Autobahn.


    Das ist wohl richtig. Wollte damit nur sagen, dass ich nicht glaube, dass mit einem Tempolimit die Wunschvorstellung eines "entspannteren Fahrens" in D eintreten wird. Ich bin selbst meisten mit ca. 130-160 unterwegs, sehr selten schneller. Ich bin also nicht gegen ein Tempolimit, weil ich selber schnell fahren möchte, sondern weil ich gegen Regeln bin, die pauschal für die unterschiedlichsten Gegebenheiten gelten sollen. Auf vielen Autobahnabschnitten gibt es schon variable Geschwindigkeitsregelungen, diese sollte man weiter ausbauen. Aber auf einer leeren Autobahn würde mich eine "willkürliche" Geschwindigkeitsbegrenzung, die sowohl zu Stoßzeiten, bei Regen und Schnee, schlechten Fahrbahnen als auch bei leeren drei Spuren Geltung beansprucht doch ziemlich annerven. Wir haben heute die technischen Möglichkeiten das anders zu regeln.

    Ich denke, dass viele derjenigen, die für ein Tempolimit sind, sich davon erhoffen, dass sie "entspannter" fahren können. Hier wurde oft geschrieben, dass man in anderen Ländern mit Tempolimit viel entspannter fahre. Warum nur in anderen Ländern? In D sind sehr viele Teile der Autobahn auch begrenzt. Ist es da nicht auch entspannender? Ist es meistens nicht, weil das entspannende Fahren im Ausland damit zu tun hat, dass die Autobahnen in der Regel deutlich leerer sind, als bei uns. Wer also Entspannung sucht, der braucht kein Tempolimit, sondern eine Autobahnmaut, die unserer Autobahnen leerer fegt. Das wäre aber volkswirtschaftlich und verkehrstechnisch großer Unsinn.
    "Entspanntes" Fahren in Deutschland wird es nicht geben (außer die Autobahn ist mal leer :-) ). Wer entspannen will, muss sich auf die Couch legen.

    Beobachte ich leider bei mir und auch bei anderen, wenn ich in D auf Streckenabschnitten mit Tempolimit oder im Ausland unterwegs bin. Denn wenn ich mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit unterwegs bin, warum muss ich dann so genau den Verkehr hinter mir beobachten? Dürfte ja eigentlich keiner näher kommen. Ist aber (auch im Ausland) doch häufiger der Fall, denn viele erlauben sich ne gewisse Überschreitung des Tempolimits (haben's sehr eilig / Strafe egal/ Tacho kaputt? ). Normal sollte man immer sehr aufmerksam sein, aber es ist schon ein Unterschied, wenn häufig ein schnelleres Auto kommt oder nur ab und zu.
    Das Fahren ist außerdem eintöniger. Viele, die ein Tempolimit wollen, möchten es vielleicht etwas eintöniger, aber gerade der Sicherheit dient dieses "entspannte Dahingleiten" m.E. nicht unbedingt. Der Vergleich der Unfallzahlen mit anderen Ländern müsste uns eigentlich einen deutlichen Hinweis darauf geben, dass ein Tempolimit sich positiv auf die Unfallzahlen auswirkt, komischerweise tut es das nicht. Und die Ursache vermute ich persönlich darin, dass dem Verkehr auf deutschen Autobahnen gezwungenermaßen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss.


    Aber das ist nur eine Vermutung.

    Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Und was spricht dagegen, wenn man die Zahlen eventuell durch ein Limit weiter senken könnte?


    Gar nichts. Wenn es in einem gesunden Verhältnis steht. 2011 sind auf deutschen Autobahnen 453 Menschen gestorben. Wieviele davon aufgrund überhöhter Geschwindigkeit weiß ich nicht. Sagen wir mal, es waren 100. Wenn das Tempolimit auf 130 jetzt 20 Menschen rettet ist das gut. Aber tut es das? Oder sterben am Ende duch unaufmerksameres Fahren jetzt auf einmal mehr? Schwer zu sagen, wir bewegen uns hier aber aufgrund der geringen Zahl auf dünnem Eis. Und wenn das Tempolimit auf 130 soviel bringt, warum dann nicht auf 100 gehen? Vielleicht senkt das die Zahl der Todesopfer nochmal um 10?


    Wenn wir wirklich Menschenleben im Straßenverkehr retten wollen, müssen die Landstraßen sicherer werden, Fahranfänger besser geschult werden (verpflichtendes Fahrsicherheitstraining) und besser überwacht werden, dass nicht unter Alkohol- und Drogeneinfluss gefahren wird.

    Moin.
    Ich bin gegen ein Tempolimit. Wenn die Unfallzahlen in D hoch wären, wäre ich anderer Meinung, sind sie aber nicht. Deswegen ist auch der Vergleich mit den waffenverliebten Amerikanern völlig am Thema vorbei.


    1.) Ein allgemeines Tempolimit ist eine absolut stupide Angelegenheit. Es lässt völlig außer Acht wieviel Verkehr herrscht, wie gut die Autobahn ausgebaut ist und wie das Wetter ist. Es macht überhaupt keinen Sinn jemandem vorzuschreiben, dass er 130 fahren muss, wenn die Gegebenheiten auch 180 zulassen, während bei anderen Verkehrsbedingungen 130 schon lebensgefährlich werden und dann aber trotzdem "erlaubt" sind. Die Alternative ist ein Ausbau eines Verkehrsleitsystems, dass die erlaubte Höchstgeschwindigkeit an die Verkehrssituation anpasst.


    2.) Das fehlende Tempolimit hat meines Erachtens einen versteckten Vorteil: Die Autofahrer sind entgegen der öffentlichen Meinung m.E. in Deutschland sehr gut ausgebildet und passen gut auf. Natürlich gibt es vereinzelte Mittelspurschleicher, Drängler und andere unaufmerksame Schnarcher, aber die verschwinden mit einem Tempolimit auch nicht. Jeder, der immer auf die anderen schimpft, sollte einfach mal seine eigene Fahrweise überprüfen. Ich erlebe es äußerst selten, dass ich mich auf Autobahnen aufregen muss. Vorausfahrende Autofahrer merken, dass man schneller fahren möchte und machen sehr schnell Platz, umgekehrt schaue ich in den Rückspiegel und mache Platz, wenn Schnellere kommen. Wenn ich sehe, dass auf der rechten Spur jemand bald überholen muss, achte ich halt darauf, ob er meine Geschwindigkeit richtig einschätzt und rechts bleibt und ob ich für ihn lieber etwas langsamer oder schneller werde, damit er nicht abbremsen muss. Genauso wenn ich von der rechten Spur nach links möchte. Man muss eben die ganze Zeit den Verkehr vorne und hinten genau beobachten, wer das nicht möchte, der ist auch bei 130 falsch aufgehoben.

    3.) Ich empfinde das Fahren in anderen Ländern nicht als entspannter als in Deutschland. Aus dem einfachen Grund, weil man die ganze Zeit über penibel den Tacho im Auge behalten muss und man ansonsten von lächerlich drakonischen Strafen bedroht wird, die dem "Vergehen" überhaupt nicht entsprechen. Ich atme immer auf, wenn ich wieder nach Deutschland komme, nicht durch alle möglichen Mautsysteme abgezockt werde und mich bei 150km/h nicht wie ein international gesuchter Topterrorist fühlen muss.


    4.) Der Werbeeffekt für unsere Autoindustrie im Ausland durch den Ruf der Autobahn ist tatsächlich nicht zu unterschätzen. Und davon leben Millionen Menschen. Ebenso ist unser Autobahnsystem ein Aushängeschild für Deutschland. Man wird nicht abgezockt und nicht dümmlich bevormundet. Deswegen bin ich auch gegen eine PKW-Maut.

    Ich find meine Idee gar nicht so dumm


    :)


    Okay, Hells Angels ist übertrieben, aber die Reaktion der Nachbarn auf einen gefährlich aussehenden "Bekannten" würde mich schon interessieren.
    Ich kenn die Situation von einem Freund, der eine Wohnung vermietet. Die Miteigentümer in dem Mehrfamilienhaus sind genauso, wie es hier beschrieben wird, so dass ihm ständig die Mieter stiften gehen und er jeden Furz gemeldet bekommt, den seine Mieter nun wieder angestellt hätten. Das geht von einer offen gelassenen Waschküchentür bis zum misshandelten Kaninchen.
    Das Problem ist, dass diese Leute so doof sind, dass man da mit gesundem Menschenverstand nicht gegen ankommt.