Beiträge von Andreas Böhm

    Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Zwingend den Ausweis zeigen lassen würde ich mir wenn ein Käufer zunächst per Überweisung zählt, dann aber doch abholen will, "weil er in der Gegend ist". Ansonsten halte ich das auch für überflüssig (bei Barzahlung und Abholung oder bei Onlinegeschäft, wenn die Überweisung vom Konto des Käufers kommt).


    Hat ein Bekannter von mir auch mal machen lassen:
    Hat ein iPhone bei eBay verkauft, das Geld kam von einer dritten Person auf das Konto, auf einmal wollte der Käufer das Gerät abholen, weil er "gerade in der Nähe" war. Er hat sich den Ausweis zeigen lassen, das Gerät mitgegeben und sechs Monate später Post von der Staatsanwaltschaft bekommen, weil der Überweisende ihn angezeigt hat.
    Ende vom Lied: Dreieck-Betrug. Der Ausweis war -oh Wunder- gefälscht. iPhone futsch, da er das Geld an den Überweisenden, mit dem er ja keinerlei Vertragsverhältnis hatte, zurückzahlen musste.


    Nun, die Verzehnfachung der Summe, von der ich ausgegangen bin, macht doch organisierte Kriminalität nur noch wahrscheinlicher und führt dazu, dass sich die Anschaffungskosten eines gefälschten Ausweises (was kostet sowas, vielleicht 500 €?!?) noch schneller amortisieren.


    Ist es daher nicht ein Trugschluss, zu glauben, dass der, der seinen Ausweis zeigt, seriös ist und der, der ihn eben nicht zeigt (wie ich), deswegen unseriös ist?


    Noch mal: Wenn er Sicherheit will, muss er diese bezahlen. Und Sicherheit kostet nun mal Geld. Ergo: Geht er zu einem Händler bekommt er 1.500 €, vielleicht 2.000 €. Da er nicht bereit war / ist, diesen "Weniger-Profit" zu akzeptieren, lässt er sich sein Risiko doch entsprechend monetarisieren. Die Differenz zwischen Händlerankaufs- und seinem Verkaufspreis bei eBay ist nichts anderes als eine Wette darauf, dass es schon gut gehen wird; mit einem All-In-Einsatz ;)


    Um die Argumentation mal umzudrehen:
    Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass jemand, der den TE um 400 € prellen möchte, das nicht zum ersten Mal macht. Ergo ist er auf Eventualitäten vorbereitet und hält auch einen gefälschten Ausweis bereit. Demnach hat der mehr zu verbergen, der Dir freiwillig sofort einen Ausweis zeigt / schickt.
    So war im Übrigen auch meine Argumentation der Käuferin gegenüber: Wenn ich betrügen wollte, hätte ich schnell etwas gephotoshopt und selbstredend einen Ausweis per Mail geschickt.


    Ich verbuche diese möglichen Denkspiele um Varianten des Betruges erstmal als "allgemeines Lebensrisiko". Denn: Wenn jeder in Zukunft so misstrauisch ist, findet irgendwann gar kein Handel mehr statt.
    Wenn der TE das Risiko minimieren möchte, dann muss er halt an einen verwertet (rebuy, flip4new, etc.) verkaufen. Dann bekommt er im Zweifel aber auch nur 150 €.


    Um es mit den Worten Bernd Strombergs zu sagen:
    "Wenn im Wald ein Wolf einem Wolf begegnet, dann denkt er sich: Ah, sicher 'n Wolf. Aber wenn 'n Mensch im Wald einem Menschen begegnet, dann denkt der sich: Ah! Sicher 'n Mörder!"

    Erste Frage: Warum ist der Käufer dubios?
    Weil er einen deutsch klingenden Namen hat? Weil er 0 Bewertungen hat? Oder einfach so?


    Zweite Frage: Ausweis zeigen lassen? Warum?
    Würde ich so oder so niemals machen.
    Hatte kürzlich auch wieder einen Verkauf bei eBay. Die Käuferin wollte vor Überweisung eine Ausweiskopie haben. Der habe ich den (virtuellen) Vogel gezeigt. Weiß ich, was andere Menschen mit meinem Ausweis und den darauf vorhandenen Daten machen?!

    Mich würde mal Ziel und Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit interessieren: Soll das eine Abschlussarbeit sein? Wenn ja, an welcher Hochschule?
    Das sieht mir äußerst laienhaft aus.
    Wenn ich da an die Anforderungen an empirische Abschlussarbeiten an der Uni denke, dann ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht.