Beiträge von zealot

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    Original geschrieben von andi2511
    Manchmal frage ich mich hier, wo es diese Mittelchen zu kaufen gibt, die es einem erlauben mal so eben eine Prognose ohne die Benutzung des guten alten Konjunktiv oder in Frageform oder auch als These, sondern als Wahrheit oder Erkenntnis in den Raum zu stellen und dabei mal hier eine Zahl und dort eine Behauptung aus dem Ärmel zu schütteln, als ob die Glaskugel frisch geölt auf dem Tisch stünde und das ganze mit einer Sicherheit, als ob's der Hauptberuf wäre und nicht nur aus Readers Digest oder Neon nachgeplappert.


    Hast du dir das 4- Seiten Interview eigentlich mal durchgelesen?
    Ich finde seine Schlüsse insgesamt sehr nachvollziehbar und die ganzen Firmen und Regierungen werden sich wohl auch nicht gerade von einem 'Trottel' beraten lassen...


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    Super sind auch diese "Knopf A -> Wirkung B"- Theorien. Sehr komisch, daß auf diese ganzen simplen Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit noch keine Kommission und noch kein Wirtschaftsweiser, noch kein Politologe und schon gar kein Politiker gekommen ist. Woran's wohl liegt?


    Was für Lösungen? Auf das Thema des Threads gibt es keine Lösung. Nur Fragen und Probleme und vielleicht ein paar Ideen und Ansätze.

    Ohoho. Das ist echt ein Riesen- Problem.
    Was hier jetzt in den letzten paar posts diskutiert wurde, gilt nur für die nächsten 10 Jahre. Dann ist die Technik einfach so weit, dass der Mensch größtenteils nicht mehr gebraucht wird. Dann müssen wir uns einfach darauf einstellen, dass halt mind. 30 % arbeitslos sind. Aber hättet ihr Lust, nach einem 10 Stunden Tag die Hälfte eures verdienten Geldes einem Arbeitslosen zu schenken, der den ganzen Tag Freizeit hatte? Und ob die Einkommen so hoch sein werden, dass das überhaupt geht, wage ich zu bezweifeln.


    Gibt's eigentlich eine Schulmeinung dazu?

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    Original geschrieben von bluejacker
    wird), obs hier für alle reichen wird...? Um Konkurenzfähig zu bleiben, müssen wir hier entweder den Lebensstandard senken (wozu keiner bereit ist), oder warten bis der Lebensstandard in anderen Ländern gestiegen ist (glaube nicht, dass ich den Zeitpunkt noch miterleben werde)


    Die Sektorenverlagerung und die Spezialisierung werden auf jeden Fall kommen, aber was passiert mit den anderen, die nicht spezialisiert sind (und das wird die Mehrheit sein)??? Wenn hier nichts gefunden wird, gibt's den bereits erwähnten Bürgerkrieg. Denn 1/5 der Menschen kann nicht 4/5 auf einem nicht- revolutionserzwingendem Lebensstandard halten.

    Ich habe mich mit Marx bisher nur ein wenig im Rahmen der Schule befasst.
    Wie sieht denn seine Zwischenlösung nach der Revolution und vor Punkt 2 aus? Muss ja nicht unbedingt direkt danach gegeben sein...
    Das kommunistisches Zentralwirtschaftssystem der UDSSR erwies sich ja als der komplette Flop.

    Das demographische Problem ist das eine, in meinen Augen aber das kleinere Problem.


    Das größere ist die Technologisierung. Falls es in den nächsten 20- 30 Jahren zu dermaßen rasanten Entwicklungen kommt, dass die Arbeit für die meisten Menschen überflüssig wird, wie Rifkin schreibt, so gibt es meines Erachtens nach nur zwei Möglichkeiten:
    1. Die Gesellschaft trennt sich in extrem Reiche und extrem Arme. Dies würde irgendwann den totalen Polizeistaat oder einen Bürgerkrieg (wahrscheinlicher) auslösen.
    2. Alles ist maschinell so günstig zu produzieren, dass es keine Marktwirtschaft mehr braucht, die Arbeit wird überflüssig. Wann es soweit ist, ist nur eine Frage der Zeit und des technischen Fortschritts. Ich glaube aber nicht, dass das schon in 30 Jahren der Fall sein wird. Denn damit niemand mehr arbeiten muss und trotzdem einen hohen Lebensstandard hat, müssen sämtliche Güter ohne Kosten produziert werden können. (Dazu muss alle Energie aus Solar kommen, die Rohstoffe ohne Kosten synthetisch hergestellt werden usw.) Das ist aber absolute Zukunftsvision.


    Seine komischen Nonprofitideen leuchten mir nicht ein. Ein Unternehmen kann niemals Arbeitslose finanzieren. Denn wenn sie mehr ausgeben als sie über ihre Produkte einnehmen, gehen sie in den Konkurs. Ich kann doch als Unternehmen nicht jemandem Geld geben, damit er bei mir einkauft. Das ist mathematisch völliger Schwachsinn! (Denn wenn ich dem 2 Euro geb für meine Brötchen und er kauft sie sich für 2 Euro, habe ich immer noch die Produktionskosten, sprich Verlust). Falls mir einer wissenschaftlich erklären kann, dass es doch geht, nur zu.


    Die einzige Möglichkeit bis Punkt 2 eintritt ist, dass global dafür gesorgt wird, dass die Menschen weiterhin arbeiten und nicht die Maschinen.


    Bin mal gespannt, wie die Lage in 30 Jahren aussieht!

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    Original geschrieben von raix
    Und die Horden von zivilen Angestellten bei der Bundeswehr?
    Sind das jetzt auch alles gestörte paramilitärs?
    Wenn ein paar Arbeitslose während einer Übung Einheimische spielen, kann man wohl kaum von Paramilitärs oder Militärgier sprechen.


    Das ist doch was völlig anderes! Die Zivilisten, die bei der BW arbeiten sind ausgebildet und es gibt (fast) keinen Unterschied zu einer normalen Firma.
    Die Arbeitslosen aber würden auf KAMPFTRUPPEN treffen. Das ist ein Unterschied.
    Was ich damit meine ist, dass es einfach nicht gut ist, wenn psychisch angeknackste Langzeitarbeitslose auf Krieg, Gewalt und Waffen treffen.

    Find ich gar nicht gut.
    Denn das was der VM und der Brigadegeneral meinen, ist viel zu militaristisch.
    Hier sollte man ganz klar trennen, da Arbeitslose so zwangsläufig psychisch verändert werden und eine 'Militärgier' in der Bevölkerung verdammt gefährlich ist und echt nicht mehr vorkommen darf. (Außerdem haben wir dann noch die Gefahr von gestörten Paramilitärs)
    Bundeswehr muss Bundeswehr bleiben und nicht eine Mischung aus Zivilleben und Armee.