Beiträge von Mr. IMSI

    zum Thema Handover:


    Das klassische Handover gibt es nur bei CS-Verbindungen (Circuit Switched). Sobald es sich um eine GPRS-Verbindung handelt (PS-Packet Switched), spricht man eigentlich nicht von einem klassischen Handover.
    Solange eine Verbindung in GSM über das A-Interface und somit über die MSC abgewickelt wird, kann protokolltechnisch ein Handover zwichen UMTS und GSM stattfinden. Handelt es sich aber um eine Datenverbindung, also eine Verbindung in GSM über das Gb-Interface zum SGSN oder in UMTS eine Verbindung über die Iu-PS Schnittstelle auch zum SGSN, ist keine Handover-Prozedur in der ETSI Spezifikation vorgesehen.
    Die UMTS-Endgeräte machen im Data-Mode z.B. ein "Suspend" in GSM/GPRS. Die Datenpackete werden dann vom SGSN nicht mehr über den BSC geroutet. Sobald die UMTS-Resource auf der Air-Interface zur Verfügung steht, macht das Mobile ein "Cell Reselection" zu UMTS und die zuvor gestoppte Datenverbindung wird über den zugehörigen RNC mit einem "Resume" in UMTS fortgesetzt.
    Diese Prozedure sollte eigentlich von UMTS zu GSM und zurück in allen Netzen funktionieren.
    Das eigentliche Handover (in der "Circuit Switched" Welt) ist nach meinem Kenntnisstand bisher im Live-Netz nur von UMTS zu GSM möglich. Das 2G-zu-3G Handover müsste aber kurz vor dem Rollout stehen.


    Mr. IMSI

    SIM-Wechsel bei Rufnummernänderung


    Die SIM Karte müsste hierfür (Rufnummernwechsel) nicht zwingendermaßen getauscht werden.
    Über das SIM-Application Toolkit (SAT, GSM 11.14) lassen sich einige SIM-Kartenfelder über die Luftschnittstelle (OTA) überschreiben.
    Unterstützt die SIM, bzw. das Handy das SAT, könnte die neue Rufnummer per SMS (SIM Data download) vom Netzbetreiber auf der SIM (Feld EF: "Eigene Nummer") überschrieben werden.


    Die Zuordnung der neuen Rufnummer zur IMSI findet natürlich auch in diesem Fall im HLR statt.


    Interessant wäre, ob und wie evtl. AT-Kommandos per SMS ausgeführt werden können.


    Gruss.

    Super, danke. Das genügt mir für's erste.
    Der Radio Network Controler ist i.d.T. mit dem BSC in GSM vergleichbar, nur dass er ein Signal von einem Handy über mehrere NodeB's gleichzeitig empfangen kann.
    Es scheint also derzeit wirklich so zu sein, dass eine Location Area von einem RNC "bedient" wird.


    Grüsse, ...


    :top:

    [QUOTE] Original geschrieben von nobbi




    Ich habe schon Überwachungsprotokolle begutachtet, bisher waren da keine LUs aufgeführt.


    Ich vermute mal, dass es aber erst mal ein paar Urteile zur Durchführung der neuen TKÜV geben muss, bis sich das ändert.


    Ausserdem sind die Standortdaten, die die Polizei zu den einzelnen Senderstandorten erhält, eher in den Bereich des Lächerlichen anzusiedeln. Aber das mag regional anders gehandhabt werden.


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    Bei jedem Funkkontakt mit dem Netz wird im VLR die aktuelle Cell-ID upgedated, egal ob es sich um eine DATP- oder BSSMAP-Nachricht als Ursprung handelt. So sieht es nunmal das Mobility-Managment (MM) in GSM vor.
    Die Speicherung der Cell-ID im VLR ist allerdings eine rein flüchtige Info. Wird die Info nicht upgedated, wird sie nach wenigen Tagen i.d.R. gelöscht, da sie keine Bedeutung für das Billing hat.
    Ich kann mir also nicht vorstellen, dass irgend eine Behörde diese Daten bekommen kann, da die Serviceprovider nur kostenrelevante Informationen speichern (Verkehrsdaten=Rechnungsdaten).


    Das Thema "Legal Interception" hat aber aus meiner Sicht mit Mobilfunktechnik wenig zu tun und sollte evtl. in einem eigenem Forum platziert werden. :cool:

    Der TA-Wert interessiert die MSC aus Sicht des MM übrigens in keinster Weise.
    Allenfalls einige kommerzielle LBS-Anbieter zeigen Interesse an diesem Wert.


    Wer allerdings schon mal "On-Air" den TA-Wert beobachtet hat, wird feststellen, dass sich aufgrund des Fading-Verhalten eines GMSK-Signals keine wesentlich genauere Positions-Aussage mittels TA-Wert treffen lässt (was sind schon 550m, wenn die Zellen im Stadtbereich meist kleiner sind).
    Nach wie vor basieren alle funktionierenden LBS-Systeme auf den Verfahren CGI, bzw. E-CGI (Enhanced-Globel Cell Id), auch der Mobilfinder von O2.


    Grüsse,
    M.I.

    Bei den ersten zwei Ziffern der U-CID handelt es sich um die ID des "Controlling RNC" (CRNC-ID).
    Nachzulesen in 3GPP TS 25.401:


    ...
    6.1.5 Cell Identifier
    The Cell identifer (C-Id) is used to uniquely identify a cell within an RNS. The Cell-Id together with the identifier of the controlling RNC (CRNC-Id) constitutes the UTRAN Cell Identity (UC-Id) and is used to identify the cell uniquely within UTRAN. UC-Id or C-Id is used to identify a cell in UTRAN Iub and Iur interfaces.


    UC-Id = RNC-Id + C-Id.


    The C-Id is defined by the operator, and set in the RNC via O&M. The C-Id is set in a Node B by its C-RNC.
    ...


    Interessant wäre nun, ob bei den einzelnen Betreiber eine Location Area mehrere RNC's beinhaltet, oder ob die Regel RNC=LAC gilt?


    Hat hierzu irgendwer eine Info?


    Grüsse,
    Mr. IMSI

    Original geschrieben von nobbi



    Das fühlt sich zwar genau so an, funktioniert aber ganz anders. Das ist nämlich 'Data download to SIM'.
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    Na ja, so ganz anders sind die "SIM Data Download SMS" (Class 2 SMS) dann doch nicht.
    Sie werden weder akkustisch noch optisch angezeigt, die PDU, bzw, T-PDU unterscheiden sich natürlich, da geb ich dir recht.


    Im übrigen sind theoretisch alle Kommandos des SIM Tool-Kits (GSM 11.14) damit per SMS an das Handy versendbar und ausführbar.
    Also ne ganze Menge, wie zum Beispiel das Update der "Forbidden Networks List", usw. .
    Leider werden diese Art der SMS von allen Netz-Betreibern geblockt, zumindest die Interssanten Varianten .... :mad:

    Was meinst du generell mit "Stiller SMS"?
    Denkst du dabei evtl. an die Service SMS der Provider (z.B. Class 2 SMS), mit denen über das SIM-Toolkit z.B. die bevorzugte Netzwerkliste neu geschrieben wird. Oder an SMS, die die Netzbetreiber zur Feststellung der aktuellen C-ID in Verbindung mit Location Based Service Plattforms versenden?


    Da alle diese SMS nicht angezeigt werden, würde ich mir nicht zutrauen, eine Unterscheidung zwischen "Stiller SMS", Periodic Location Update oder einem normalen Location Update vorzunehemen.
    Bei allen handelt es sich um Kommunikation mit dem Netz, so dass der T3212 Counter zurückgesetzt wird und es im Lautsprecher der Stereoanlage "rattert".


    Ich schlage vor, dass derjenige, der eine SMS von einem Location Update unterscheiden kann, sich schleunigst bei Thomas Gottschalk in "Wetten Dass" meldet (entschuldige den Unterton ;) ).


    Grüsse ...

    In GPRS gibt es folgene Status-Optionen:


    1. GPRS attached (idle-keine Datenverbindung aktiv, keine temp. IP-Adresse zugewiesen)


    2. GPRS attached & PDP-Context aktiviert (keine Datenübertragung, aber temporäre IP-Adresse über SGSN/DNS zugewiesen


    3. GPRS attached & PDP-Context aktiviert & aktive Datenübertragung


    Im Status 3 "hört" das Handy nicht mehr auf den Paging-Channel des BCCH, so daß bei einem ankommenden Anruf das Paging über ein sog. CS-Paging über den SGSN (Gb-Interface) durchgeführt werden müsste. Dies kann aber nur funktionieren, wenn das Gs-Interface installiert, bzw. aktiviert ist.


    Diese Funktion sollte bei Ericsson/Nokia/Siemens Netztechnik funktionieren.


    Bei Siemens Handys lässt sich sehr leicht erkennen, ob ein Handy sich in Status 1 oder 2 befindet:


    Status 1: GPRS wird im Display angezeit
    Status 2: |GPRS| wird angezeigt (PDP-Context aktiv und IP-Adresse zugewiesen)


    Beim Wechsel in den Status 3 werden von der BSC die Packet-TCHs aktiviert und der Datentransfer kann stattfinden.
    Im Status 2 spricht man von einer "virtuellen Verbindung", da keine Ressourcen auf der Luftschnittstelle (nur die IP-Adresse und eine temp. Link-ID, TLLI) vergeben sind.

    Genau für diese Funktion ist in GSM eine Signalisierungsprozedur vorgesehen.
    Sobald ein Anruf (Circut Switched) im GPRS-Aktiv-Mode ankommt, sollte der SGSN eine "Suspend"-Nachricht an das Handy versenden. Der Datentransfer des aktuellen PDP-Context wird gestopped und von SGSN ein CS-Paging über das Gb-Interface versendet. Über den CS-Signalisierungskanal (SDCCH) wird der CS-Call aufgebaut. Nach Gesprächsende wird eine "Resume"-Nachricht wieder üner das Gb-Interface (BSC-SGSN) an den SGSN versendet, der dann wieder über den aktiven PDP-Context die Datenübertragung fortsetzt.
    So sollte es eigentlich funktionieren, wenn T-Mobile das Gs-Interface zwischen SGSN und MSC aktiviert hat.


    Im beschriebenen Fall scheint genau dieses Interface inaktiv zu sein. Somit bekommt der SGSN einen Anruf (CS-Aktivität) im GPRS-AKtiv-Mode nicht mit und unterbricht die GPRS-Verbindung damit auch nicht.


    Wenn diese Vermutung zutrifft, wäre dies allerdings ein echtes Problem für T-Mobile! :flop:

    Bei den 13kbit handelt es sich allerdings um die Netto-Datenrate.
    Auf der Luftschnittstelle werden noch etwas Overhead drauf gepackt, so daß eine Bruttorate von 16kbit/s (FR/EFR), bzw. 8kbit/s (HR) entstehen.
    Auf dem A-Interface (BSC-MSC) wird über die sog. TRAU (TRancoder & Adaption Unit) aus den 16kbit/s über den Faktor 4 auf 64kbit/s übertragen (wie ISDN).
    Imho wird bei GSM der identische Frequenzbereich, wie in der "normalen Telefonie", also 3,1 kHz (300Hz-3,4kHz) gesampelt. Nach Shannon (Abtasttheorem) sind hierzu mindestens 8kbit/s (genau 6,2kbit/s) notwendig (siehe HR).


    Links:
    Shannon
    http://www.computerbase.de/lexikon/Abtasttheorem


    Sprachkodierung im Mobilfunk
    http://goethe.ira.uka.de/seminare/redundanz/vortrag13/