Die Stolz-Debatte, die hier ansatzweise durchklingt, bestätigt, was mir neulich eine Schweizerin über Deutsche gesagt hat.
"Ihnen fehlt die eigene Identität", und das trifft es ziemlich genau. Man kann auf alles stolz sein, ob man es nun geleistet hat oder nicht. Solz ist ein inneres Gefühl, wie Trauer, Freude, Schmerz und Co. Es ist ein Zugehörigkeitsgefühl, dass für eine Gemeinschaft wichtig ist. In einer katholischen oder evangelischen Gemeinschaft kann man teilhaben, sich wohlfühlen und stolz darauf sein, dazu zu gehören. Hat man hier was geleistet? Nein, denn darum geht es auch gar nicht, in keinem der Punkte geht um rationales Verhalten.
Hier wurde angedeutet "Stolz" mit "Freude" zu verwechseln. Vielleicht verwechselt der ein oder andere Deutsche "Stolz" mit "Nationalismus"...
Aber ist schon so: hier in D. darf man keine Emotionen hochkommen lassen. Am besten geduckt durch die Welt laufen. Frag einen Deutschen wie es ihm geht: "Na ja, eigentlich nicht so gut, weil hier ein Zipperlein und dort" und im Schnitt 110.000 EUR Sparvermögen. In Amerika ist das genau das Gegenteil: gehts einem gut, darf man es dort auch zeigen.
Es stimmt, man kann wohl auf beiden Seiten des Atlantiks gut leben; hier im Moment aber etwas besser. Mit dem Homeland Secutity Act haben die Amis nämlich entgültig ihren Überwacherstaat. Ich hoffe, dass einer meiner Vorredner Recht behält mit seiner Aussage, dass Bush und seine Oilfellows (netter Bericht vorgestern auf ZDF darüber) "nur" eine Amtsperiode die USA vertreten.