Beiträge von qwasy
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Unabhängig von den Argumenten Pro/Contra Datenschutz hat für mich diese Diskussion und v.a. die Art, wie die Meldungen interpretiert und vermitttelt werden, den faden Beigeschmack, dass hier wieder eine vermeintliche Ungleichbehandlung und Diskriminierung aufgedeckt und angeprangert werden soll und man künstlich Argumente konstruiert. Als Argument gegen die umfassende Speicherung von Daten ist das natürlich sehr dankbar, schließlich will keiner (offiziell) Homosexuelle diskriminieren. Aber eine übertriebene Rücksicht auf Minderheiten kann und sollte man aus diesem Grund auch nicht herbeiwünschen. Der Umgang soll ja schließlich "normal" sein.
Würde die Meldung lauten, dass in der Datenbank Heteros erfasst werden, könnte man wohl nichtmal eine Meldung daraus zimmern, es sei denn, man wollte den Datenschutz allgemein diskutieren.
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Original geschrieben von BigBlue007
Dir scheinen die Zahlen nicht ganz vertraut zu sein. Schmeiß mal Google an und informiere Dich, wieviele Menschen in Deutschland einen Kabelanschluss haben (der sicher nicht immer 15,- kostet, aber auf jeden Fall kostet er), und wieviele Sat-Empfang. Du wirst erstaunt - oder auch erschrocken - sein...Die Haushalte, bei denen ich die Funktion des CIO bzw. CTO wahrnehme :D, haben alle die Wahl zwischen Satellit und Hausantenne, nur bei einem steht Kabel zur Wahl - kostet aber dort knapp 15 EUR. Billiger würde es erst dann, wenn mehr als 2 Wohneinheiten einen Übergabepunkt nutzen. In größeren Wohnkomplexen kann daher Kabelanschluss konkurrenzlos günstig angeboten werden; wg. 5 EUR monatlich würde ich nicht anfangen, mir den Kopf zu zerbrechen.
Wer nichts gegen eine Satellitenanlage an der Hauswand oder auf dem Hausdach hat, der wird momentan schon eine solche besitzen. Aus finanziellen Gründen wird das sicher nie scheitern, eher an ästhetischen oder rechtlichen (bei Mietern).
Daher stellt sich die Frage pro oder contra DVB-T nur in denjenigen Haushalten, die bislang entweder terrestrisch oder per Kabel versorgt wurden. Und hier sehe ich durchaus großes Potenzial an Kabelkunden, die gerne wechslen, schließlich erhält man praktisch das gleiche relevante Angebot gegen die einmalige Investition in die Hardware (diese Inv. ist allerdings in manchen Fällen wahrscheinlich das KO-Kriterium, einfachste Investitionsrechnung bzw. Amortisationsrechnung ist für viele ein rotes Tuch).
Rechnet man GEZ + Kabel Grundgebühr (bei Einzelanschluss) zusammen, so kommt man annähernd auf 30 EUR - und hat dann noch nichtmal eine Stunde für's Fernsehschauen investiert. Das wird schon einige zum Nachdenken bringen.
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Zitat
Original geschrieben von BigBlue007
DVB-T ist eine Totgeburt...
...Menschen, die wirklich auf DVB-T-"only" umgestiegen sind (womöglich weil sie vorher mit einer Dachantenne empfangen haben und daher von der Abschaltung der analogen terrestrischen Ausstrahlung betroffen sind), wird man wohl mit der Lupe suchen müssen.Ich sehe die Zukunft von DVB-T nicht so schwarz - dort wo es empfangbar ist, stellt es durchaus für viele eine gute Alternative zu Kabel und/oder Satellit dar. Rein vom Programmangebot sehe ich persönlich keinen Zusatznutzen von Kabel/Satellit.
Mal ehrlich: Bei vielen hat das Fernsehen doch mittlerweile wieder eine sehr nachrangige Bedeutung im Alltag, eine Woche ohne Fernsehen ist keine Seltenheit mehr, da man häufig sowieso keine Zeit dafür hat bzw. die knappe Freizeit anderweitig nutzen möchte. Ganz darauf verzichten will man dennoch nicht, schließlich gibt es gelegentlich noch gute Sendungen. Aber deswegen 15 EUR monatlich für den Kabelanschluss zahlen? Oder sich eine Satellitenschüssel ans Haus basteln? Auch Leute mit mehreren Wohnsitzen (etwa Studenten) werden froh sein, nicht zwingend Kabelanschluss zahlen zu müssen, nur um gelegentlich mal einen der gängigen Privatsender sehen zu können.
Für die Hardcore-TVler, die neben 500 Satelliten-Programmen auch Premiere abonniert haben, die in der Woche 10 Stunden oder mehr vor der Glotze verbringen, war DVB-T nie gedacht.
Was momentan noch gegen DVB-T spricht ist der erforderliche Receiver, allerdings sollte es nur eine Frage der Zeit sein, bis dieser in den meisten Fernsehern integriert ist.
Sollte bei mir irgendwann die Satellitenschüssel/LNB oder auch einer der Receiver den Geist aufgeben, dann greife ich als Ersatz wahrscheinlich auf DVB-T zurück.
Das Programmangebot von DVB-T halte ich für mehr als ausreichend, zumal weitere Programme auch nachfrageorientiert ausgesucht würden, wodurch wiederum diejenigen Sender, die mich evtl. noch interessierten, sicher nicht darunter wären
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"Homosexuelle werden polizeilich erfasst" klingt aber doch weitaus reisserischer und BILD-hafter als "(...)alle in Straf- oder Ermittlungsverfahren verwickelten Personen, also Täter, Opfer und Zeugen, mit ihrer homosexuellen Orientierung registrieren(...)".
Ich gehe davon aus, dass auch Merkmale wie Brillenträger, Haarfarbe etc. erfasst werden, besondere Diskriminierung sehe ich dadurch nicht. Zudem kann doch die Angabe beispielsweise bei einer Reihe von Straftaten auch entlastend sein, etwa Vergewaltigung usw.
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Ich würde es am mal über Sozialstationen, ambulante Pflegedienste und andere typische "Treffpunkte" für die kleinen Beschwerden aller Art versuchen.
Aus meiner Zivildienstzeit kenne ich etliche Fälle, wo sich pflegebedürftige Leute nicht von ihrem Tier trennen wollten, aber selbst keine Möglichkeit mehr hatten, für entsprechenden Auslauf zu sorgen. Wenn sich kein zuverlässiger Gassigeher fand, dann lief es meist auf die Trennung von Tier und Herrchen hinaus, was keinem gut tat.
Meistens sind jedoch die Hemmschwellen, das Tier völlig Fremden anzuvertrauen, relativ groß. Daher sind Pflegestationen bzw. ambulante Dienste wahrscheinlich ein guter Vermittler, da ein Grundvertrauen gegenüber der Organisation bereits vorhanden ist und somit der Fremde eher akzeptiert wird. Im Vergleich zu Kindern als GGs ist zudem bestimmt das Alter vorteilhaft, schließlich sollte das Ganze auch zuverlässig funktionieren.
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Die Regeln der Formel 1 werden aber auch immer Gelegenheits-Zuschauer-feindlicher :flop: Früher konnte man einfach mal kurz einschalten und die Sache war klar - ein rotes Auto vorne und die Meute hinterher. Heute muss man wohl Wasser, Danner und dem :cool: Goldkettchen-Prolo Ebel regelmäßig lauschen. Spätestens wenn es schwieriger wird, den dynamischen Regeln zu folgen als Michael Schumacher im Rennen, dann sollten sich die Herren Gedanken über die Rennserie machen. Da lobt man sich doch so primitive Regeln wie Zusatzgewichte für jeden Sieg, wie sie in der DTM praktiziert werden. Das ist wenigstens noch eine Serie mit Spass für den Zuschauer. Und wenns nur aus dem Grund ist, dass es deutlich öfter kracht.
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Original geschrieben von Martyn
...aber Karriere zu machen ist bei der Ausgangslage unmöglich.Das klingt nicht nach eigener Erfahrung oder Kenntnis, sondern nach Pamphleten von Kritikern des US-Systems. Die Realität sieht anders aus. Glücklicherweise. Drei Jobs kann durchaus sein, aber im Unterschied zu Deuschland lohnt es sich finanziell - und notwendig ist es dennoch nicht, alles eine Frage der Ansprüche.
ZitatOriginal geschrieben von Martyn Nachtürlich gibt es auch in den USA die Möglichkeit vom Tellerwäscher um Millionär zu werden, aber das wirklich zu schaffen ist extrem unwahrscheinlich. Zumindest wäre so eine Karriere in Deutschland immer noch wahrscheinlicher als in den USA.
Auch hier kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass du weder das Land noch die Situation in den USA aus eigener Erfahrung kennst und hier nur Deine persönliche Vorstellung wiedergibst. Weil sie eben in das Bild passt, das Du gerne haben möchtest. Die Realität sieht besser aus - Glücklicherweise.
ZitatOriginal geschrieben von Martyn Das in den USA so das Märchen vom Tellerwäscher gepredigt wird, liegt wohl daran das es in den USA sehr viele reformierte Kirchen gibt, die auf den Calvinismuss basieren. Dort wird ja quasi gepredigt, das man nur ein guter Mensch ist, wenn man das Beste aus sich macht. Bei den Katholiken, Lutheranern und orthodoxen Christen in Europa ist das nicht so extrem der Fall.
Das "Märchen" ist zumindest realistischer und leicher zu verwirklichen als der Sozialstaat, wie er lange Zeit (auch von der CDU/CSU) versprochen wurde. Diese Erkenntnis hat sich in weiten Teilen durchgesetzt, SED/PDS/Linke und NPD verweigern sich noch der Vorstellung. Begründen bzw. Finanzierungsvorschläge sind natürlich Fehlanzeige, schließlich soll eine Ideologie verkauft werden, da kann man nicht profan EInnahmen gegen Ausgaben rechnen. Schließlich geht's um die (vermeintliche!) Solidarität.
Das alleine auf den Calvinismus zurückzuführen halte ich für gewagt, eher geht es um die Grundhaltung, die sich im Westen der christlichen Prägung durchgesetzt hat - auch durch das allgemeine Wertesystem und der Erfahrung (und Garantie), dass sich Leistung in Wohlstand niederschlägt.ZitatOriginal geschrieben von Martyn Ausserdem denke ich das Wirtschaftswachstum nicht zwangsläufig die Arbeitslosigkeit senkt. Schauen wir doch mal in die Slowakei. Das System dort dürfte doch deinen Vorstellungen entsprechen.
Ich hoffe Du machst das absichtlich, dass Du hier laufend mit den unpassendsten Beispielen ankommst. Die Slowakei war vor einen Jahrzehnt ein kommunistisches Wrack, die Wirtschaft völlig am Boden, die (reale) Arbeitslosigkeit bei weit über 50 %. Wie Du jetzt darauf kommst, dass dieses Land innerhalb eines Jahrzehnts zum Musterland werden soll, ist mir schleierhaft. Als Beleg für die Reduktion der Arbeitslosigkeit durch Wirtschaftswachstum kann sie aber allemal dienen.
Leider vermisse ich an vielen Stellen den Bezug zur Realität und die Bereitschaft, das ein oder andere kritisch zu hinterfragen bzw. zumindest nicht permanent Äpfel mit Birnen als Vergleich heranzuziehen. Soviel Naivität und Weltfremdheit wird mir momentan zuviel, weshalb ich mich - zumindest aus diesem Teil der Diskussion - ausklinke.
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Original geschrieben von Martyn Wenn dann finde ich kann man Deutschland am ehesten mit Irland, Frankreich, Italien, ... vergleichen.
Wie kommst du bitte auf Irland? Das ist strukturell und von seiner Geschichte/Prägung her nun gar nicht mit Deutschland zu vergleichen, hat darüber hinaus einer der niedrigsten Arbeitslosenquoten der EU und kräftiges Wirtschaftswachstum. Als Vorbild kann es in vielen Bereichen dienen, aber vergleichen kann man das Land sicher nicht mit D.
Frankreich ist genauso gebranntes Kind von fragwürdiger Politik wie D. Italien hat - zumindest gemessen an den Zuständen von vor 10 Jahren - einen guten Reifeprozess durchgemacht.
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Original geschrieben von Martyn
(...)auf breiter Front zu marktradikalisieren um in allen Wirtschaftssektoren eine besser Position gegenüber Niedriglohnländern zu haben. Allerdings geht dann wohl unser Sozialsystem dabei drauf. Und das ist genau das was ich nicht will (...) Nicht das wir dann Zustände wie in den USA haben. (...)Was ist denn bitte marktradikalisieren? Gibt es auch sozialradikalisieren oder sozialextremisieren? :confused:
Und wer spricht davon, dass wir in allen Branchen mithalten müssen? Das ist Deiner Interpretation entsprungen, meine Intention ist das sicher nicht. Unser Sozialsystem ist schon seit geraumer Zeit alles andere als sozial. Für diejenigen, die davon proftieren gibt es keinen Grund zu klagen, aber für diejenigen, die es finanzieren, ist es unsozial und massiv aus dem Ruder gelaufen.
Darüber hinaus: Die USA werden immer als die hässliche Fratze des Kapitalismus beschrieben. Begründet wird das jedoch selten. In USA hat man die Möglichkeit, sich aus unteren Schichten durch Motivation und Wille hoch zu arbeiten. Die beiden Eigenschaften werden bei uns durch zu üppige Versorgung eingelullt, abgetötet und in Trägheit umgesetzt.