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Original geschrieben von Kaske
Schönbohm hat völlig daneben gelegen und so gezeigt, dass er die Leute in deren Bundesland er Politiker ist, nicht wirklich kennt.
Soweit stimme ich dir noch zu. Als These finde ich seine Aussagen durchaus brauchbar, ist zumindest ein Erklärungsansatz (allerdings für eine Frage, die sich nicht stellte). Als Politiker sollte er wissen, dass soetwas, gerade in Wahlkampfzeiten, nicht gut ankommt.
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Original geschrieben von Kaske Was die Frau mit den getöteten Kindern anbelangt, ist sie krank, alkoholabhängig oder sonstwie geschädigt. Kindestötungen gibt es immer wieder in D (Ost und West), meist werden sie jedoch lebend ausgesetzt und noch rechtzeitig gefunden.
Wenn ich das lese, dann habe ich das Gefühl, Du hast nicht verstanden, was Schönbohm sagte: es ging nicht um die Frau, solche kranken Fälle gibt es immer wieder. Vielmehr ging es darum, warum keiner etwas davon mitbekommen hat, dass die Frau 9 mal schwanger war. Warum alle wegschauten und keiner was sagte oder mal nachfragte...
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Original geschrieben von Kaske Im übrigen wurde in der DDR niemand an die Hand genommen. Die Leute sind genauso selbstständig wie andere auch, mußten sich halt erstmal an die perverse (west-)deutsche Bürokratie gewöhnen, die ironischerweise ihren Ursprung in Preußen (also auch heutiges Brandenburg) hat.
Das stimmt sicher nicht, in der DDR wurde jeder an die Hand genommen, die Leute sind tendenziell weit weniger selbstständig als im Westen. Natürlich nicht die Masse, aber wer wollte, wurde im System an die Hand genommen. Der Lebensverlauf war dann mehr oder weniger fremdbestimmt. Zumal hinzu kam, dass ein Ausbrechen aus dem "Trott" weitaus mehr Engagement (bis hin zu Diskriminierung) brauchte als im Westen.
Die Bürokratie Prueßens ist sicher nicht in der Uckermark entstanden, sondern in dem Flecken, den Brandenburg einschließt: Berlin.
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Original geschrieben von Kaske Verwahrlosung und Gewaltbereitschaft im Osten ist Folge der westdeutschen Politik nach der Wende. Was wird denn heute noch für die Kids getan? Außerhalb der Schule nichts und was die Schule selber betrifft, sage ich nur Pisa.
Soviel zum Thema Selbstständigkeit im Osten. Zu allererst die Frage: was kan nder Staat für mich machen? Früher war alles besser, da hat sich jemand um mich gekümmert...
Aber hier liegt wahrscheinlich wirklich das Problem für manche: der Wechsel von "Vollumsorgt a la DDR" hin zu "mach selbst was raus a la Westen" war für viele zu schnell, manche kommen heute noch nicht damit klar.