Beiträge von qwasy

    Deine Kenntnisse zum Marxismus mögen fundiert sein, was aber den logischen Denkfehler nicht kompensiert. Letztlich hat es Voodoo doch recht gut auf den Punkt gebracht, was nicht allein dadurch entkräftet werden kann, dass er vermutlich Marx nicht gelesen hat.


    Vielleicht sollte man aber auch weiter vorne beginnen, indem man sich zunächst mal darauf einigt, ob eine Gesellschaft sich weiterentwickeln soll, indem bspw. Wirtschaftswachstum angestrebt wird, oder ob man auf dem status quo verharren will und stattdessen versucht, durch Umverteilung eine gerechtere Nutzenverteilung zu erzielen?


    Ferner sollte man auch zur Funktion und Denkweise des Menschen einen gemeinsamen Nenner finden. Geht es nur um "Fressen und Ficken" oder ist es etwas komplexer und der Mensch ist ein Nutzenmaximierer nach ökonomischen Maßstäben: möglichst hohen Nutzen aus dem persönlichen Einsatz erzielen?


    Solange man derartige "Naturgesetze" außer Acht lässt, kann man gerne den Theorien von Marx anhängen - aber das Leistungsprinzip, auf dem der Wohlstand ganzer Nationen (u.a. auch der Wohlstand der "Schwachen", wie etwa der Hartz4-Empfänger) basiert, kann man dadurch nicht entkräften.

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    Original geschrieben von AdministratorDr
    Das ist aber eben nicht der Fall. Gerade in Amerika wird dieses Bild jedem vor Auge geführt, aber das ist nun mal nicht die Realität.


    Schafft man es nicht, dann ist es natürlich leichter, den Fehler im System zu suchen als bei der eigenen Person.

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    Original geschrieben von AdministratorDr
    Das heißt?


    ... dass man als Akademiker in der Regel bessere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt hat und in der Regel besser verdient. Nicht mehr und nicht weniger. Aber ein paar Zeilen weiter oben musste ich erstaunt etwas von der Rückkehr zur Subsistenz- und Tauschwirtschaft lesen. ;)

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    Original geschrieben von AdministratorDr
    Ein Studium garantiert aber nun mal keinen sicheren Job.


    Das sollte auch nirgendwo ausgedrückt werden. In der Diskussion ging es jedoch bislang um die Unterschiede zwischen arm und reich und darum, dass jeder seines Glückes Schmied ist. Oft wird ja das Argument hervorgebracht, dass Kinder aus Arbeiterfamilien seltener studieren als solche aus Akademikerfamilien, wobei implizit angenommen wird, dass derjenige, der studiert hat, die bessere Ausgangssituation im Hinblick auf das zukünftige Einkommen hat. Was ja statistisch durchaus zutreffend ist, ohne natürlich Ausnahmen auszuschließen.


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    Original geschrieben von pallmall
    In schlechten Zeiten gewinnt langfristig der Pöbel ... Ist die "Wirtschaft" erstmal zusammengebrochen, dann ist sein Wissen faktisch nutzlos. Der dümmliche Handwerker hingegen kann sich mit seinem Wissen an Tauschgeschäften beteiligen. Fakt ist, die Eliten werden schlicht geduldet. In harten Zeiten sind die aber die ersten die sterben.


    Diese Aussagen lassen mich neben der thematischen Relevanz und der Aussageabsicht vor allem die Logik und den Bezug zur Gegenwart vermissen. Vielleicht könnten wir die Anspielungen verstehen, wenn Du versuchst, die Aussagen in den richtigen Kontext zu setzen?


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    Original geschrieben von andrea80
    Lol, da hast du irgendwas verpasst... In meinem Bekanntenkreis waren letztes Jahr 15 Schulabgaenger (Real/Gesamt/Hauptschule). Von denen hat niemand einen Ausbildungsplatz bekommen, obwohl die Noten nicht durchweg schlecht waren


    Keiner hat etwas dagegen, wenn man mal eine ruhige Kugel in der Schule schiebt und seine Prioritäten eher ausserhalb setzt. Aber wenn ich weiss, dass ich am Ende des Schuljahres eine Lehrstelle haben möchte und gleichzeitig weiss, wie umkämpft die interessanten Stellen jenseits von Metzger, Bäcker & Co. (Blut und frühes Aufstehen sind nunmal nicht die bequemen Dinge, hierzu braucht es oft wirklich "Berufung") sind, dann reichen eben nicht nur "nicht durchweg schlechte Noten", sondern man sollte versuchen, unter den Besten zu sein. Zugegeben, wer mit 15 ins Berufsleben einsteigen will, der muss den entsprechenden Schuss früher hören als ein Abiturient, der womöglich anschließend studieren will und auch mit mäßigem Aufwand noch durch Abitur und Grundstudium kommen kann und erst mit Mitte 20 beim Examen Gas geben muss.
    Aber die Schuld der Gesellschaft in die Schuhe schieben ist natürlich leichter als bei sich selbst mit der Ursachenanalyse anzufangen...

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    Original geschrieben von <registered>
    Ich glaube DUSA meinte statistische Tendenzen. Da fällt ein Gegenbeispiel nicht ins Gewicht.


    Letztlich läuft das auf eine Art Henne-Ei-Problem hinaus: Wenn in Arbeiter-Familien kein großer Wert auf gute Ausbildung gelegt wird, sondern der Nachwuchs lieber möglichst früh etwas Handfestes erlernen soll, dann ist es für den ambitionierten Nachwuchs natürlich schwerer, sich für Abitur & Studium zu begeistern als mit dem Hintergrund einer Akademiker-Familie, wo es "normal" ist, dass studiert wird.
    Ich bin der Meinung, dass jeder prinzipiell die Möglichkeit hat, die gewünschte Entwicklung einzuschlagen - Nachholbedarf besteht dagegen vor allem bei der Unterstützung im sozialen Milieu. Aber hier habe ich das Gefühl, dass vor allem seitens der Interessenvertreter der Kleinen Leute eine Zementierung des Klassendenkens stattfindet. Auch die - BTT - Reichensteuer schlägt in diese Kerbe.

    Deine Vorstellung einer idealen Leistungsgesellschaft seien Dir gegönnt, mitsamt dem eindimensionalen Bild der "Reichen".

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    Original geschrieben von Zeus
    Es wäre meiner Meinung nach übrigens auch sinnvoll wenn der Staat keine Schulden mehr macht sondern wirklich seinen kompletten Finanzbedarf aus Steuern deckt. Wenn nämlich ein Teil nicht aus Steuern sondern über Kredite eingenommen wird wird das Geld ja trotzdem zunächst einmal dem Wirtschaftskreislauf entnommen aber mit der Folge das den Kreditgebern (letztlich auf ewig) Zinsen gezahlt werden müssen.


    Das jedoch klingt mir eher nach einem Hadern mit unserem Geldsystem allgemein - zumal ich befüchte, dass Du nicht darauf abzielst, die Ausgaben zurückzufahren, sondern allenfalls den "Reichen" mehr zu nehmen. Sollte das ganze jedoch Kritik an der keynesianischen Auffassung zum Thema Staatsausgaben gedacht sein, stimme ich Dir gerne zu ;)


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    Original geschrieben von Zeus
    Sinn des Lebens ist fressen und ficken


    Aus biologischer Sicht ja - aus Sicht eines Menschen ein erschreckend intellektfreies Armutszeugnis.

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    Original geschrieben von Zeus
    Erben ist das Gegenteil von Leistung und zerstört das Leistungsprinzip in der Gesellschaft.


    Abgesehen davon, dass Du auf das von mir Geschriebene nicht eingehst, klingen die Ausführungen nach einem sehr eindimensionalen Begriff von Reichtum und Wohlstand, der sich eher in Protzen und Prunksucht denn in konstruktiven, der Allgemeinheit dienenden Eigenschaften niederschägt (bspw. Unternehmertum, Arbeitsplätze, Zur-Verfügung-Stellen von Kapital, usw.). Das Leistungsprinzip sowie die Sozialeinrichtung Familie hebelst Du sogar aus, indem Du die Beziehungen zwischen Generationen abschaffen möchtest. Was wäre denn die Konsequenz bei derart 100%-Enteignung beim Übergang von Vermögen?

    • Bevor man das Risiko eingeht, am Schluss dem Staat etwas zu "geben", verballert man es vorher und - die eindimensionale Reichtumssicht aufgesetzt - zeigt, was man hat.
    • Mit viel Pech liegt man am Schluss vielleicht sogar noch der allgemeinheit auf der Tasche, weil man sich bei der persönlichen "Restlaufzeit" verkalkuliert hat.
    • Mühsam aufgebaute Familienunternehmen werden runtergewirtschaftet, weil der Staat sein Glück versucht.
    • Die Leistungsmotivation vieler wird im Keim erstickt, weil nur noch kurzfristige Anstregungen mit einem möglichst schnellen "Payoff" angestrebt werden, langfristiges Denken lohnt sich ja nicht mehr


    Man merkt wohl selbst bei den paar Argumenten bereits, dass die Enteignung nach dem Tode eine Gesellschaft nicht wirklich weiterbringen kann - weshalb derartige Konzepte glücklicherweise niemals ernsthaft zur Debatte stehen.


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    Original geschrieben von pallmall
    Ich finde es sehr amüsant, daß Leistung nur da gesichtet wird, wo das Geld ist.


    Das habe ich bislang hier noch nicht gelesen.

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    Original geschrieben von pallmall
    Und so isses in jeder Top-Position. Der Chef von McDonalds kann auch nicht in jeder Filliale die Burger drehen, machen ganz ganz viele andere für wenig Geld.


    Aber indem er den Laden nicht vor die Wand fährt hilft er mit, den Arbeitsplatz des Burgerbraters zu halten und vielleicht sogar noch einen weiteren Bräter einzustellen. Sicher wäre auch der ein oder andere Bräter geeignet, ein Unternehmen zu führen. Aber die Weichen dazu werden nunmal etwas früher gestellt und nicht dann, wenn der Zug abgefahren ist und man mit der eigenen Situation (an der Friteuse) unzufrieden ist. Nach wie vor sehe ich v.a. im Deutschland die Situation so, dass jeder seines Glückes Schmied ist.


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    Original geschrieben von pallmall
    Und Verantwortung übernimmt da auch keiner. Muss man sich nur mal angucken, was die "Eliten" mit ihren Firmen für ein Schindluder mit Natur, Mensch und Umwelt betreiben in der Welt.


    Das ist tatsächlich ein wunder Punkt, an dem noch vieles verbessert werden muss.

    Reichensteuer, Mehrwertsteuer-Erhöhung oder auch Streichung der Pendlerpauschale hin zum "Werkstorprinzip" - das alles wäre durchaus erträglich, wenn wenigstens eine klare Strategie mit eindeutiger Zielsetzung verfolgt würde. Stattdessen wird ein bisschen dem einen Klientel zugearbeitet, an anderer Stelle aber ein kleines Zugeständnis dort verlangt.


    Die nachhaltige, strukturelle Veränderung der Staatsfinanzen, die einige hoffnungsvoll mit der großen Koalition verbunden haben, rückt damit in immer weitere Ferne. Die Maßnahmen, die die Ausgabenseite des Staates betreffen, gehen im Vergleich zu Modifikationen auf der Einnahmenseite völlig unter. Stattdessen verkauft eine Partei, die sich zumindest nicht aus Ideologiegründen dem klugen Wirtschaften verschließt, auch noch so dämliches wie Vätermonate als große soziale Errungenschaft.


    Man bekommt beinahe das Gefühl, der deutsche Staatshaushalt ist schon gar kein Sanierungsfall mehr und alles ist in bester Ordnung :rolleyes: Würde man einen Politiker mit einer Unternehmenssanierung beauftragen, dann käme vermutlich der schlaue Rat, die Preise zu erhöhen ;)


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    Original geschrieben von Zeus
    Bzgl. Erbschaftssteuer. In einer wirklichen Leistungsgesellschaft müssten konsequenterweise 100% eingezogen werden. Davon könnte man dann ja jedem 18 oder 20jährigen ein kleines Startkapital auszahlen aus dem jeder das Beste machen könnte.


    Nein, denn eine Leistungsgesellschaft kann nur dann funktionieren, wenn Instrumente vorhanden sind, die den Tausch zwischen einzelnen Wirtschaftssubjekten ermöglichen: Geld. Aus geldtheoretischer Sicht ist aber auch ein Nutzenunterschied zwischen Geld, das ich heute habe, und dem Geld, auf das ich erst in einigen Jahren zugreifen kann. Dieser Unterschied führt zum Zins. Über das Geld selbst werden auch Investitionen in Immobilien, Unternehmensanteile etc. abgewickelt. Würde man eine Leistungsgesellschaft nach Deinen Worten propagieren, so hieße das in letzter Konsequenz, dass das gesamte Geld möglichst schnell verkonsumiert werden soll, da man ja jederzeit dahingerafft werden könnte und das letzte Hemd bekanntlich keine Taschen hat bzw. nach Deinem Modell der Staat alles bekommen würde. Eine derartige Konzeption würde auch das "Sozialmodell Familie" noch weiter entwerten, schließlich hat Vererben auch etwas mit Fürsorge für die Nachfahren zu tun.

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    Original geschrieben von mpbrei
    ... es war ein recht neuer wagen - 2 sitzer, hat ein sehr breites hinterteil, nach vorne seht spitz zulaufend, die vorderen räder daher "angesetzt". wie gesagt - ich werd mal suchen


    Bei den Bildern, die hier vorkommen, wird es ja wohl nichts so "einfaches" wie ein Prowler sein, oder?

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    Original geschrieben von strassl
    Man schleppt viel Plastikkarten mit sich rum was sich mit einer guten elektronischen karte bestimmt besser lösen lässt.


    Natürlich ginge das theoretisch, aber versuche das mal einem Datenschützer beizubringen, was (IMO zu Recht) vermutlich ein weitaus größeres Hindernis ist, als die technische/organisatorische Lösung.


    Abgesehen davon: Solange die Masse so dermaßen kartengeil ist, dass sie bereitwillig an jedem dämlichen Kundenbindungsprogramm teilnimmt oder x-beliebige Kundenkarten meint immer mit sich führen zu müssen, stellt sich doch gar nicht das Problem für die In-Verkehrbringer der Karten.


    Zudem gehts bei vielen Karten (etwa ADAC) doch nur um die Nummer, die Karte selbst ist häufig nur ein dummes Stück Plastik.


    Aber die Aufbewahrung im McPocket wirkt in der Tat nicht schlecht. Und für Kredit- und EC-Karten reichts bei den meisten mit 6 Slots vermutlich aus.


    Edit: Dachte erst beim Titel, hier gehts um eine neue Burger-Kreation ... :D