Da läuft zweifelsohne einiges schief. Allerdings scheint mir auch manches etwas an der Haaren herbeigezogen:
"Thomas Gürlebeck, der bei Verdi für das Versandlager im bayerischen Graben zuständig, hatte vorige Woche gegenüber der Süddeutschen berichtet, dass Amazon seine Mitarbeiter ständig kontrolliert. Sie müssten jeden Morgen und Abend durch Schleusen wie am Flughafen. Manche Mitarbeiter müssten während der Kontrollen sogar die Schuhe ausziehen. 3000 Kollegen müssten gleichzeitig in die Mittagspause, so komme es zu Staus an den Schleusen. Die Zeit werde von der Arbeitszeit und dem Lohn abgerechnet." (http://www.heise.de/newsticker…sdienst-raus-1805243.html)
Hier kann ich außer einer nicht optimalen Organisation bei der Mittagspause keine Probleme erkennen. Es ist verständlich und legitim, dass man bei Amazon die Möglichkeit von Diebstahl sieht und andersrum die, dass unerwünschte Objekte mitversandt werden könnten. Wer Stiefel trägt, die die Kontrolle erschweren, muss diese eben ausziehen.
Dass die Zeit der Mittagspause nicht bezahlt wird, scheint mir auch kein erstzunehmenden Kritikpunkt. Lediglich die erwähnte schlechte Organisation, die zu Engpässen führt, scheint hier ein echtes Problem zu sein, allerdings basiert diese vermutlich nicht auf böser Absicht, sondern ist eben ein verbesserungswürdiger Ablauf, wie er überall existiert.
Es ist etwas schade, dass eine eigentliche gute Sache, die Diskussion über billige Leiharbeitskräfte, durch solche vermeintlichen Nebenargumente verwässert wird.