Und zu eurer 98% Übereinstimmung des Menschen mit Affen, hier ein längerer Zietierte Abschnitt:
"Was ist nun mit den 97 % Übereinstimmung, die zwischen der DNS von
Menschen und Schimpansen bestehen soll? Die zitierten Zahlen bedeuten
bei weitem nicht das, was in den populären Veröffentlichungen, aber auch in einigen wissenschaftlichen Journalen behauptet wird. Die Information
in der DNS ist codiert in der Abfolge (Sequenz) von vier chemischen Verbindungen,
den Nukleotiden, die wir international mit den Abkürzungen
C, G, A und T versehen. Eine komplexe Übersetzungsapparatur in den
Zellen „liest“ eine Sequenz von „Wörtern“ (je drei von diesen chemischen
„Buchstaben“ codieren für eine Aminosäure) und übersetzt sie in Ketten
aus Aminosäuren. Proteine bestehen aus bis zu zwanzig verschiedenen
Aminosäuren; ein typisches Protein ist eine Kette von Hunderten solcher
Aminosäuren. Die menschliche DNS umfasst über 3 Milliarden Nukleotide.
Die DNS des Menschen ist derzeit (2001) zu etwa 90 % sequenziert worden,
die des Schimpansen noch nicht. Ein wirklicher Vergleich ist also zur
Zeit noch gar nicht möglich.2
Woher stammt dann die Behauptung der „97-prozentigen Über einstim
mung“? Sie wurde mit Hilfe einer recht groben Technik namens
DNS-Hybridisierung hergeleitet, bei der kleine Teile menschlicher DNS
zu Einzelsträngen aufgespalten und dann mit Schimpansen-DNS in Verbindung
gebracht werden, damit sie sich so wieder zu Doppelsträngen
zusammenfügen.3 Es gibt jedoch verschiedene Gründe, warum DNS hybridisiert
oder warum nicht – und nur einer davon ist der Grad an
Übereinstimmung. Folglich verwenden die Fachleute auf dem Gebiet der
molekularen Homologie diese recht willkürlichen Zahlen nicht; stattdessen
werden andere Zahlen benutzt, die aus der Form der „Schmelzkurve“ hergeleitet
werden.4 Warum, so fragt man sich, wurde der Wert von 97 % so
ausgiebig veröffentlicht? Vielleicht diente es dem selben Zweck, wie wir es
bei den Rekonstruktionen von imaginären „Affenmenschen“ in vielen Museen
immer wieder gezeigt bekommen – der Evolutionsgedanke soll auf jede
Weise verbreitet werden, auch dann, wenn die wissenschaftliche Argumentation
schwach ist.
Bemerkenswerterweise fehlten in den ursprünglichen Veröffentlichungen,
die die angebliche Affen-Mensch-Übereinstimmung beschrieben, die zugrunde
liegenden Messergebnisse, und so musste der Leser die Interpretation
der Daten „im Glauben“ akzeptieren. Sarich und seine Mitarbeiter hatten
Zugriff auf die Originaldaten und zogen sie für ihre Diskussion heran,
welche Parameter bei Homologie-Untersuchungen verwendet werden sollten.
5 Sarich et al. entdeckten, dass Sibley und Ahlquist ihre Daten sowie ihre
statistische Analyse auf höchst nachlässige Weise erzielt hatten. So entdeckten
sie bei der Ermittlung des Wertes von 97 % einen systematischen Fehler
in der Statistik. Die Autoren berechneten einfach den Mittelwert von zwei
Messwerten ohne die Unterschiede in der Anzahl der Beobachtungen zu
berücksichtigen, obwohl sich diese Unterschiede auf den Mittelwert auswirken.
Bei korrekter Berechnung erhält man nicht 97 %, sondern nur 96,2 %.
In der Arbeit fehlte jedoch jede Betrachtung dieser Art und deshalb kann
den von Sibley und Ahlquist veröffentlichten Zahlen keine wirkliche Bedeutung
zugeschrieben werden.
Was wäre aber, wenn die DNS von Mensch und Schimpanse tatsächlich
auch nur zu 96 % übereinstimmen würden? Was würde das bedeuten?
Wäre daraus herleitbar, dass Mensch und Schimpanse von einem gemeinsamen
Vorfahren abstammen können? Auf keinen Fall! Der Informationsgehalt
der drei Milliarden Basenpaare in der DNS jeder menschlichen Zelle
wurde auf einen Vergleichswert von 1 000 Büchern mit jeweils 500 Seiten
geschätzt.6 Wenn sich die DNS von Menschen „nur“ um vier Prozent von
der des Schimpansen unterschiede, machte das immer noch 120 Millionen
Basenpaare aus mit einem Vergleichswert von zwölf Millionen Wörtern
oder vierzig umfangreichen Büchern. Das ist eine Grenze, die für Mutationen
(zufällige Änderungen) unmöglich zu überschreiten ist.
Bedeutet ein hoher Grad an Übereinstimmung, dass zwei DNS-Sequenzen dieselbe Bedeutung oder Funktion haben? Nein, nicht unbedingt. Vergleichen
wir z. B. die beiden folgenden Sätze:
• Es gibt heute viele Wissenschaftler, die das Evolutionsparadigma und
seine atheistisch-philosophischen Implikationen in Frage stellen.
• Es gibt heute nicht viele Wissenschaftler, die das Evolutionsparadigma
und seine atheistisch-philosophischen Implikationen in Frage stellen.
Diese beiden Sätze stimmen zu 96 % miteinander überein und haben doch
eine entgegengesetzte Bedeutung! Das ist eine aussagekräftige Analogie
zur Art und Weise, wie lange DNS-Sequenzen von relativ kleinen Kontrollsequenzen
ein- und ausgeschaltet werden können.
Als Zusammenfassung können wir sagen, dass die Methoden, die zur
Berechnung der so viel zitierten (und dazu noch falsch zitierten!) Zahlen
verwendet wurden, äußerst ungenau sind. Sie berechtigen nicht zu der Aussage,
dass Menschen und Schimpansen im evolutionistischen Sinne miteinander
verwandt sind. Je mehr wir über die Komplexität der biologischen
Systeme in unseren Zellen erfahren, desto stärker geraten wir ins Staunen.
Und selbst dann, wenn wir die Werte als berechtigt annehmen könnten,
wären Mutationen nicht in der Lage, die Kluft zwischen Schimpansen und
Menschen zu überbrücken. Schimpansen sind lediglich Tiere. Wir hingegen
sind zum Bilde Gottes geschaffen (kein Schimpanse wird jemals diese Zeilen
lesen können)."
Dieser Auszug stammt aus dem von mir schon besagten Buch: "Fragen an den Anfang". Wurde aber aus mehreren Wissenschaftlichen Beiträgen zusammengetragen.