Zitat
Original geschrieben von MTT
wswasser
1. Bitte keine Schwachsinns-Posts (Milchkuh heiraten...)
2. Du bist OT. BTT.
u700s
Wer definiert, wer oder was eine Ehe ist? Die Kirche? Der Staat? Du?
Dinge ändern sich, und in einer modernen und demokratischen Gesellschaft sollte eine Ehe als "dauerhaftes Zusammenleben zweier gleichberechtiger Partner, die gegenseitig für einander einstehen mit allen Rechten und Pflichten" o.ä. definiert zu sein.
(...)
Für mich gehört das zum ganz normalen Plan der Evolution (und wenn jemand gläubig ist, eben zum Plan Gottes / whatever...) und ist auch ob der schieren Menge von Homosexuellen sicher keine Fehlbildung...
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Tja, ich habe sehr lange überlegt, ob ich meine Meinung schreiben soll, aber in Anbetracht der obigen Zitate kann ich nun endgültig nicht mehr bei mir halten, auch wenn mein Posting der Mehrheit bei TT nicht passen wird - und schon gar nicht in diesem Thread...
Der Vergleich mit der Milchkuh ist nicht so unpassend wie er im ersten Augenblick scheint - auch die Kuh ist nicht dafür gemacht, eine Ehe mit einem Mann einzugehen. Genauso wenig wie ein Mann dafür gemacht ist, eine Ehe mit einem Mann einzugehen. Wer bestimmt dies? Nicht der Staat, nicht die Kirche, nicht ich, noch MTT. Aber wo MTT schon den Plan Gottes anspricht:
Zitat
Original von Genesis 1, 26-18
Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.
Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.
Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.
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Original von Genesis 2, 20b-24
Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht.
Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch.
Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu.
Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein / und Fleisch von meinem Fleisch. / Frau soll sie heißen, / denn vom Mann ist sie genommen.
Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch.
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Nicht, dass Ihr mich falsch versteht. Ich glaube nicht, was wortwörtlich in der Bibel steht. Das geben auch zum Beispiel die beiden obigen, sich widersprechenden Zitate zweier Schöpfungsgeschichten nicht her. Aber ich glaube, dass der tiefere Sinn in der Bibel, die Message dahinter, die Wahrheit ist. Ich glaube, dass Gott die Welt geschaffen hat. Darin stimmen auch die beiden Berichte überein. Und sie stimmen auch darüber überein, dass nicht Mann und Mann oder Frau und Frau zusammengehören. Vielmehr sind Mann und Frau zusammen Abbild Gottes. Mann und Frau gehören zueinander.
Das ist auch in der Natur so: Der männliche Penis passt ganz hervorragend zur weiblichen Vagina. Das ist auch bei den Tieren so. Beim Menschen kommen zu den sexuellen Trieben zur Erhaltung der Art noch psycho-soziale Komponenten zum Sex dazu. Der Mensch hat, im Gegensatz zu den allermeisten Tierarten, auch Sex, wenn er nicht fruchtbar ist. Und er hat auch Sex, der nicht zur Fortpflanzung dienen kann - und damit meine ich nicht die "neueren" Verhütungsmethoden, sondern eher andere Passganauigkeiten für Penis und Vagina. Insofern passt wahrscheinlich auch die Milchkuh, um das obige Beispiel aufzugreifen. Trotzdem ist aber - und hier ist die Absurdität wohl offensichtlich - die Milchkuh nicht als Ehepartner geeignet.
Ja, auch in der Natur gibt es homosexuelle Tiere. Es gibt auch Tiere, die auf Tiere stehen, die nicht ihrer eigenen Rasse entsprechen. Warum ist beim Menschen eigentlich homo erlaubt, aber die Milchkuh verboten?
Auch ein Auftreten von Tieren und Menschen, die nicht in ihrer Rasse (gemeint ist hier nicht die Hautfarbe, sondern die Rasse Mensch) als Mann und Frau zusammen leben, kann nicht die Aufhebung des Naturrechts an sich bedeuten. Es ist eine Laune der Natur, eine Laune des Schöpfers, meinetwegen streng katholisch eine Prüfung, aber es ist nicht ihre / seine Intention, dass sie zusammen leben im Rahmen einer Ehe.
Mögen sie zusammen leben und glücklich sein, mögen sie sich psychisch-sozial befriedigen, heiraten können sie nicht. Natürlich sind homosexuelle Menschen gleichberechtigt, sie haben die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder andere Mensch - das Recht auf eine Ehe haben aber pro Ehe immer nur ein Mann und eine Frau. Auch das ist im Übrigen für heterosexuelle Menschen gleich, denn eine Ehe definiert sich nun mal aus einem Mann und einer Frau.
Mögen die Homosexuellen zum Notar gehen, ihr Erbe und ihre Verfügungen für den Krankheitsfall regeln, das alles sei ihnen gegenseitig recht herzlich gegönnt. Und mögen die Heterosexuellen, die nur heiraten, um zu Steuern zu sparen und nicht, um Kinder zu bekommen (die Definition, dass die Ehe auf Nachkommenschaft ausgerichtet sein soll, ist durchaus richtig und weiterhin gültig, woher kommt denn aus dem Nichts eine Larifari-Diskussion mit demokratischer Gesellschaft - soll die demokratische Gesellschaft wirklich mal abstimmen? ;)), den gleichen Steuersatz zahlen, wie Unverheiratete - zumindest z.B. nach 3 Jahren, wenn dann noch immer keine Kinder gezeugt sind. :top:
Mögen die Heterosexuellen die Homosexuellen als gleichberechtigte Menschen achten - nicht bespucken, nicht beschimpfen, nicht verprügeln. Und mögen alle Menschen ein "Nein" nicht durch aufdringliches "Nachgrapschen" ignorieren.
BTW: Meine beste Freundin ist inzwischen mit einer Frau zusammen - und ich habe sie immer noch lieb.
PS: Da ich weiß, dass Diskussionen, wo man sich im Entferntesten religiös äußert, hier bei TT nichts bringen, habe ich mir fest vorgenommen, dass dies auch mein letzter Post in diesem Thread ist. Eine begründete (und es gibt noch andere Begründungen) Alternativmeinung schien mir aber ganz sinnvoll hier... Eine Ausnahme meines Vorsatzes behalte ich mir bei groben Missverständnis einer meiner Äußerungen vor bzw. wenn es Verständnisfragen gibt.