Beiträge von keito

    Gewinne privatisieren, Verluste solidarisieren. So kann man es wunderar auf den Punkt bringen. Und alle Hobby-Verdiener unterstützen hier lautstark die Großkonzerne, ohne dabei zu merken, dass das Geld was dort fehlt letztlich aus ihren Taschen kommen wird, bzw. bei Alten, Kindern, Arbeitslosen u.a. ohne eigene Lobby eingespart wird. :D



    Es ist richtig, dass es nach den Bilanzierungsvorschriften das Gebot gibt Verluste abzuschreiben. Der Hintergrund dabei ist allerdings der, "aufgeblähte Bilanzen" zu verhindern die Investoren einen höheren Wert des Unternehmens suggerieren als es tatsächlich der Fall ist.
    Es ist nicht dazu gedacht, dass Großkonzerne die Milliaredngewinne einfahren über Jahre hinweg von der Steuer befreit werden.


    Zitat

    Die GoB [Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung] stellen einen unbestimmten Rechtsbegriff dar, der erst einmal mit Inhalt gefüllt werden muß. Die fehlende gesetzliche Fixierung des Begriffs hat aber den entscheidenden Vorteil, daß die GoB ständig neuen Erkenntnissen und veränderten technischen und wirtschaftlichen Verhältnissen angepaßt werden können; sie sind also nicht starr.


    Diese werden aber nicht etwa dadurch ermittelt, daß man – z. B. durch statistische Erhebungen – feststellt, wie redliche und ordentliche Kaufleute tatsächlich verfahren (Induktion), sondern sie werden durch theoretische Überlegungen darüber abgeleitet, wie redliche und ordentliche Kaufleute verfahren sollten (Deduktion). Diese Ableitung orientiert sich ausschließlich an dem jeweiligen Ziel, das im Einzelfall mit Hilfe einer ordnungsmäßigen Buchführung erreicht werden soll.


    Es ist nicht nachvollziehbar wieso letztlich die gesamte Gesellschaft unter der Fehlentscheidung des Vodafone-Managements leiden muß. Und das ist IMHO auch nicht das was man unter dem Verhalten "ordentlicher Kaufleute" versteht wie es die GoB fordern.


    Noch etwas:


    Zitat

    Vodafone hält sich wunderbar an alles Gesetze und nutzt etwas aus, was der Gesetzgeber so nicht kommen gesehen hat. Selber Schuld.
    Mir ist das recht.


    Das ist für viele die heute groß werden sicherlich sehr schwer nachzuvollziehen, aber die Profitmaximierung als alles-überschattendes Ziel der Steigerung ist kein Naturgesetz. Wenn man sich etwas wirtschaftsgeschichte anliest, stellt man fest, dass bspw. es in den 50er und 60er Jahren andere Vorstellung von grundsätzlichen Zielen einer Unternehmung gab und - oh Wunder - diese scheinbar problemlos mit dem Kapitalismus zu vereinbaren waren.



    Wenn Bürger wegen (vermeintlichen) "Fehlentscheidungen" von Politikern 10 Euro im Quartal mehr bezahlen müssen, ist der Aufschrei groß, es ist aber scheinbar kein Problem für dieselben Leute, dass man für das was Vodafone einspart (letztlich Fehlentscheidungen des Managements) früher oder später auch wieder seinen Obulus entrichten darf.


    Eine etwas kritischere Grundhaltung (und daraus reusltierende Aktion) würde Deutschland sicher gut, anstatt der ewigen Jammerei oder Schadenfreude.