Surrogates
In der Zukunft gehen Menschen nicht mehr aus dem Haus, sondern haben realistisch aussehende Puppen, die sie durch Gedanken steuern - sie können jede Identität annehmen und sich auch anders verhalten, Dinge tun, die sie als reale Person wohl nicht tun würden. Doch dann stirbt durch die Ermordung der Puppe auch ihr Besitzer, was technisch eigentlich garnicht möglich wäre...
Die Grundidee des Filmes ist spannend und sehr vielversprechend. Gerade in heutigen Zeiten, in denen die Menschen online immer häufiger eine andere Identität annehmen und dadurch sozusagen der realen Welt entflüchten, wirkt die Zukunftsvision im Film "Surrogates" doch garnicht mehr so weit hergeholt und sorgt für ein etwas unwohles Gefühl.
Der Zuschauer wird sehr schön in die Geschichte eingeführt, die Charaktere sowie deren Eigenschaften werden gut dargestellt. Als die Geschichte dann an Fahrt gewinnt, ist sie leider aber auch schon zu Ende - die "Auflösung" des Falles vollzieht sich überaus schnell; es scheint, als wäre dem Polizisten (Bruce Willis) plötzlich alles klar. Das hätte man etwas ausdehen können, gerade auch weil die Spielzeit nur 88 Minuten beträgt.
Ein weiterer, für mich sehr störender Punkt war das Aussehen der Puppen. Natürlich werden diese von echten Menschen gespielt, jedoch wurde in der Nachbearbeitung ein ziemlich starker Weichzeichner für die Gesichter der Puppen verwendet. Mir gefällt dieses Weichgelutschte nicht sehr gut, da kommt der (reale) Bruce Willis mit seinem Bart als gelungene Abwechslung.
Alles in allem ein guter Film, auch durch die Thematik, die eigentlich weniger Vision ist, als man denkt. Leider endet er zu abrupt, schade.
3,5/5