Moin Norbert!
Ich bin mir so ganz nicht darüber im Klaren, ob du tatsächlich den ganzen Thread genau gelesen hast und ob dir aktuelle Live-Handys schon mal zwischen die Finger gekommen sind.
Vorweg aber dies: kein Mensch bestreitet, dass VF-Live-Geräte funktionieren! Im Zweifel funktionieren sie sogar besser als manch' einer sich das wünschen wird - und damit nähern wir uns dem Kernpunkt der Kritik am Branding dieses Netzbetreibers:
wenn - wie beispielsweise beim SE T610 - eine versehentliche Joystickbewegung nach oben direkt ins Live-Portal führt, ohne dass die entsprechende Seite (wie bei O2) im Cache gespeichert ist, so kann man kaum von einer userfreundlichen Vorbelegung sprechen. Schließlich ist davon auszugehen, dass derartige Bedienungsfehler im Alltag immer wieder passieren können - und bei VF könnte man den Eindruck gewinnen, dass genau darauf spekuliert wird - zum Wohl und Nutzen des "roten Riesen" und zum Schaden des User-Portemonnaies.
Ganz grundsätzlich aber hast du natürlich Recht: Lesen bildet... das gilt *kleines Augenzwinkern* auch für dich. Als Beispiel für wenig kundenorientierte Folgen des Brandings wurden schon zu Beginn des Threads Senioren und ihr Verhältnis zum Bedienkonzept benannt. Für die mag das VF-Branding etwas sehr Ambivalentes sein: einerseits schaut menüseitig ein Gerät aus wie das andere (bedauerlicherweise sehen sich auch die Icons alle arg ähnlich...) - und daraus könnte man Erleichterungen in der Bedienung folgern. Allerdings: gerade eine Generation, die weniger "technisiert" aufwuchs und nicht mit gleicher Selbstverständlichkeit den Umgang mit derartigem "Gerät" pflegt, mag mit Vodafone-Live etc. im Einzelfall durchaus überfordert sein - selbst nach ausführlichem Studium der Bedienungsanleitung...
Aber lassen wir meinethalben all' diese Überlegungen einfach mal beiseite und kehren zum Kernpunkt der Frage zurück: darf man möglicherweise schlicht in seinem persönlichen Geschmacksempfinden unangenehm berührt sein, wenn man die optischen Konsequenzen der Software-Vodafonisierung betrachtet? Damit reduziert sich ganz zweifellos die Berechtigung, eine Diskussion zum Thema zu entfachen, denn wir landen schlussendlich u.a. bei schlichten Fragen des (guten) Geschmacks.
Letztendlich will ich mein bereits getätigtes Statement wiederholen: Vodafone ist ohne jeden Zweifel kein schlechtes Unternehmen, und sowohl Netzabdeckung wie Netzstabilität sprechen eindeutig für die "Roten"! Kritisch einwerfen will ich allerdings, dass für Menschen ohne Rahmenverträge und ohne absehbares/berechenbares Telefonie-Verhalten Vodafone mitnichten der preiswerteste Anbieter ist. Das ist nicht ketzerisch, ja, nicht mal furchtbar negativ gemeint, sondern eine schlichte Feststellung. Das Branding von Vodafone wiederum steht - so vermute ich zumindest - allein deshalb so speziell in der Kritik, weil bislang kein anderer deutscher Netzbetreiber (auch nicht der mit der vergleichbaren "Potenz", nämlich T-Mobile) ähnlich extrem "hinlangt".
PS: Norbert - in einem Punkt zumindest stellst du dir die Dinge u.U. leichter vor als sie sind: das softwareseitige "Entbranden" ist zwar technisch machbar, wird aber nicht gar so gerne durchgeführt und noch weniger gerne gesehen. Weitere Infos gibts über die Suche, denn das bewusste Thema wurde an anderer Stelle bereits tot diskutiert; außerdem ist die Frage nach der Legalität einer entsprechenden Erörterung hier im TT bislang nicht erschöpfend beantwortet.