Marktanteile - sicherlich nicht der einzige Punkt, der zählt
Salut,
gut, räume ein, daß die Marktanteile nicht das Entscheidende darstellen, zielt die Haltung der Anteile meist darauf ab, einen Margenkampf auszuüben, der keinem etwas bringt.
Denke, daß Nokia im letzten Jahr eher strategische Weichen gestellt hat mit den Dimensionen
* Software (wichtig für den Bereich Media phones)
* Unternehmenslösungen
* Services
Da vernachlässigt man manchmal eben das operative Geschäft.
Visionen sind halt einfach reizvoller als der nervende Margenkampf.
Hier hat Nokia durchaus eine "Gelbe Karte" bekommen.
Denke, sie haben daraus gelernt. -> Marktanteile wieder stabilisiert.
Das interessiert halt die Analysten, und die geben ihre Empfehlungen ab.
Interessant in dem Zusammenhang ist der sich mir erweckende Eindruck, daß mancher Analyst die Zukunft eines Unternehmen an der Design-Form von Telefonen ausmacht.
Bei der Vorstellung am 01. März meldete sich prompt ein Analyst aus Stockholm, daß "er die Modelle vom Design als nicht gut erachtet und deshalb glaube, daß die Modelle im Mid-Bereich nicht weiter helfen."
Gut, das nahm ich mit sarkastischem Lächeln zur Kenntnis.
Denke, daß ist nicht das Ding.
Vielmehr geht es um Innovationen, die im Massenmarkt der Zukunft einen Standard darstellen. Eine ganze Industrie baut darauf auf, ob nun Klingetonanbieter, Software-Entwickler oder Mobilfunkbetreiber. Und hier sehe ich den Joker in der Hand von Nokia.
In den letzten von den Analysten bezeichneten "harten Zeiten" (Monaten) konzentrierte sich Nokia eher auf die strategische Ausrichtung in Hinblick auf Symbian und auf zukünftige Schlüsselbereiche. Multimedia ist ein Teil davon auch wenn ich zustimme, daß ein Telefon nicht unbedingt Fieber messen muß. Aber es geht halt um Möglichkeiten.
GPS, UMTS, TV, RFID, Das Mobiltelefon als physisches Konto, als Kreditkarte, als "Personal Shopping Assistent", als "Personal Information Manager", als "Palm" der nächsten Generation, als Notebook der Zukunft mit modularen Komponenten, die miteinander problemlos und verzahnt zusammenarbeiten. Genau diese Dinge stellen für mich langfristig den Wettbewerb. Es ist nicht wichtig, welche Form und welches Design. Es geht um das "Windows", um das Standardbetriebssystem der mobilen zukünftigen Geräte. Hier tobt der Kampf. Und dies verkennen meines Erachtens einige Analysten.
Wer hat denn das beste Zahlungsverkehrssystem - eine Bank oder ein Mobilfunkbetreiber?
Wie lange dauert es noch, bis Ihr Eure Fonds nicht mehr bei Templeton kauft, sondern einen Vodafone-Aktienfonds, einen Eplus-Branchenfonds oder einen o2-Fondssparplan? Wie lange dauert es noch, bis euer Telefon Euer Zahlungsmittel Nr. 1 (Mastercard startete unlängst ein Pilotprojekt in den USA) ist und die Buchungen über Eueren Mobilfunkvertrag laufen? Und wie lange letztlich, bis Euer Gehalt gleich auf Euere Mobilfunknummer gebucht wird, die gleichzeitig die Girokontonummer der Zukunft ist?
Und genau darum geht es. Wer wird der Hauptanbieter der Basis-Software sein:
Microsoft oder Nokia?
WindowsMobile, Linux, Palm oder Symbian
hier geht es schon lange um Strategie und nicht mehr um Plastik.
Daher betrachte ich das letzte Jahr bei Nokia als "Pause im operativen Geschäft".
Es drehte sich um Strategie, um Symbian. Um Allianzen. Um Kooperationen.
Und die sind nun:
Aufgestellt !!!
(Der letzte Schachzug war die Kooperation mit Microsoft)
(und SonyEricsson und Samsung holt der "höher-schneller-weiter-Preis" nun endlich ein, die Dynamik ist hier draußen... Was ist mit RIM (Research in Motion, als Blackberry), wie lange können die den Level noch halten, der Aktienkurs hat sein Top erreicht... zu Recht?)
Viel Spaß beim Mitdiskutieren....
Gruß,
derAL