ZitatOriginal geschrieben von pallmall
Zumal das Gesundheitssystem von den Kassenpatienten finanziert wird, die paar Privatprolls zahlen lediglich dem Arzt ein höheres Honorar.
Mal angenommen, Du verkaufst eine Dienstleistung. Einige Leute zahlen Dir dafür 30 Euro, andere 50 Euro. Würdest Du jetzt (betriebswirtschaftlich) gedacht Deine Dienstleistung mehr an die Gruppe der 30 Euro zahlenden verkaufen oderan die Gruppe der Prolls", welche Dir 50 Euro bezahlen? Und welche Gruppe würdest Du versuchen (auf Kosten der anderen Grupe) zu vergrößern?
(Ich weiß: Du würdest völlig selbstlos Deine Dienstleistung an alle gleichermaßen für 28 Euro verkaufen.)
ZitatOriginal geschrieben von BigBlue007
Der einzige Unterschied zwischen privaten und Kassenpatienten ist der, dass die Ärzte bei Privatpatienten alle möglichen Sachen abrechnen können, die bei Kassenpatienten nicht abrechenbar sind.
Für Kassenpatienten gibt es - natürlich auch je nach Fachrichtung etwas unterschiedlich - pro Quartal eine Pauschale, relativ unabhängig davon ob sie einmal oder dreimal im Sprechzimmer sitzen. Bei den Privaten wird noch die Leistung berechnet, die auch geleistet wird - wobei ja, es stehen noch ein paar mehr Sachen auf der Liste, die bezahlt werden.
Dass es da auch schwarze Schafe gibt, die zu viel auf die Rechnung schreiben ist leider auch Fakt. Dafür prüfen a) die Krankenkassen und b) die Ärztekammern, um wenigstens die gröbsten Schnitzer rauszufischen.
ZitatUnd hinsichtlich Wartezeiten oder Termin bekommen war die Privatversicherung definitiv kein Vorteil. Am Telefon wurde nie gefragt, wie man versichert ist (also keine Bevorzugung bei der Terminvergabe), und im Wartezimmer gewartet hat man genauso. [...] nur von Privatpatienten kann zumindest ein normaler Hausarzt sicher nur in den seltensten Fällen leben.
Hm, dann warst Du bisher wohl nur bei Ärzten, die es sich - z.B. regionbedingt - nicht so ganz aussuchen können
Erst neulich Erstanruf beim Augenarzt: "Hm, da hätten wir erst im September wieder was, derzeit haben wir einen Aufnahmestopp." - "Öhm, auch für privat Versicherte?" - "Also in der Privatsprechstunde könnten Sie in zwei Tagen kommen...". Ich hab zwar auch schon 4 Wochen wo warten müssen (im Vergleich zu 8-10 Wochen), aber zumindest in Gebieten wo an Privatversicherten kein Mangel ist, gibt es diesen Vorteil und Unterschied.
Und vielleicht kann der "normale Hausarzt" nicht von einer reinen Privatpraxis leben, so mancher Facharzt in größeren Städten aber wohl. Die sind die Zickereien mit den KK nämlich leid.
Abgesehen davon: wer von euch würde - neben der Auswahl zwischen 30 vs. 50 Euro (ja, die Zahlen sind nur beispielhaft) - für ein Mehr an Verwaltungsaufwand, in der kein Umsatz erwirtschaftet wird und was die Arbeitszeiten für umsatzwirksame Tätigkeiten schmälert, jährliche Gehaltseinbußen hinnehmen (weil ihr "eh schon genug bekommt")? Wie hoch wäre da eure Arbeitszufriendenheit? Und würdet ihr langfristig nicht lieber einen anderen Job suchen?
Anderst gesagt: jeder "normale" Arbeitnehmer wäre unter solchen Bedingungen egal wie konservativ schon längst in die Gewerkschaft eingetreten und stünde streikend auf der Straße - so er nicht auch nach 20 Berufsjahren und mehr wo ganz anderst einen anderen Job bekommt.
Was die Heizungsableser und andere Handwerker angeht:
die haben eben auch noch nicht mitbekommen, dass die Zeiten, wo Mutti oder die Oma jemand rund um die Uhr zu Hause ist, längst vorbei sind. Schon Banken tun sich da ja sehr schwer zu kapieren, dass sie dann offen haben, wenn auch andere Leute arbeiten. Überhaupt Handwerker: sie mögen ja fachlich kompetent sein, wie sie aber ihre Dienstleistung gescheit verkaufen und dafür organisieren, da sind die meilenweit von entfernt. Weshalb ja auch so viele pleite machen, weil es eben an den "sozialen Kompetenzen" und an "Organisationstalent" fehlt.
Ist ja ok, dass sie erstmal einen Termin vorgeben. Nur müssen sie sich eben drauf einstellen, dass der tagsüber nicht von allen eingehalten werden kann, denn - oh Wunder! - auch andere Leute arbeiten. Zumal es ja den Statistiken zu Folge immer mehr Single-Haushalte und DINK-Haushalte gibt...