Nachdem ich mir diesen langen Thread durchgelesen habe, kommen mir folgende Gedanken:
1. Bei einer Auktion entscheidet der Bieter, dies sollte unstrittig sein. Damit ist die TK-Branche zu 100% selber am Ergebnis schuld. Das sich der Staat über diese horrenden Summen freut, darf ihm dann eigentlich nicht zur Last gelegt werden. Ich habe auch schon bei Ebay Sachen versteigert, die durch "Freaks" teurer bezahlt wurden, als wenn sie diese neu im Laden gekauft hätten. Für mich war es trotzdem eine finanzielle Freude...
2. Das ganze Ergebnis der UMTS-Versteigerung ist, unabhängig von Schuldfrage, ein einziges Disaster für die TK-Branche, zumindest hier in Deutschland. Aber typisch für den im allgemeinen selbstbezogenen Menschen wird erstmal ewig darüber diskutiert, wer Schuld ist und wer nicht, Hauptsache man ist dies selber nicht. Statt dieser sinnlosen Diskussion (Eichel rückt das Geld sowieso nicht mehr heraus, warum sollte er auch...) sollte man vieleicht über Lösungswege nachdenken. Das Problem von UMTS ist die zu negativ belastete Diskussion darüber. Dem GSM-genügsamen User wird in keiner Weise vermittelt, warum er zukünftig unbedingt und ausschließlich UMTS braucht. Also mir persönlich wurde dies noch nicht vermittelt, obwohl ich mich als Freak bezeichnen würde. Bunte Bilderchen durch den Raum schicken, kann ich jetzt schon.....
UMTS wird sich nur rechnen, wenn die breite GSM-Front in kurzer Zeit wechselt. Doch bis jetzt habe ich außer Jammern über zu teure UMTS-Lizenzen noch keine Argumente pro UMTS gehört. Mal davon abgesehen, daß noch keine sg. Killerfeatures bekannt gemacht wurden. Für mich wäre z.B. interessant, wenn die ganze Sache zukünftig meinen Festnetzanschluß (ISDN) komplett überflüssig macht, dies zu einem vergleichbaren Preis.
3. So falsch die Forderung der Finnen nach Rückzahlung ist, wurde jedoch keinerlei Vergleich mit dem 2. Weltkrieg gezogen. Im Gegenteil, die Aussage des Finnen bezog sich auf einen Zeitraum ab dem Ende dessen. Deswegen kann ich die Aufregung bezüglich dieser Aussage nicht verstehen. Selbst wenn, sollte man die Zeiträume mal welthistorisch sehen. Was sind 57 Jahre? Nichts!!! Die Deutschen werden noch Generationen mit dem Hinweis auf ihre unbestreitbare Schuld leben müssen, by the way! Ich bin übrigens auch Deutscher, falls jetzt einer zweifeln sollte.
4. Warum sollte der Staat Mobilcom nicht helfen? Etwas naiv betrachtet sind es doch seine eigenen Leute, denen Arbeitslosigkeit droht. Da ist der Staat meiner Meinung nach in der Pflicht, zu helfen. Das mit dieser Argumentation auch noch tausend andere Firmen den Anspruch hätten, steht außer Frage.
Da wird dann halt mehr medienpolitisch entschieden. Außerdem so kurz vor der Wahl......