Ich denke auch, dass es Zeit ist, mit einigen Vorurteilen im Vergleich "D-Netze" zu "E-Netze" aufzuräumen:
Sprachqualität: Diese hat nichts mit der Netzfrequenz zu tun, da die Standardisierung im GSM 900 exakt dieselbe ist wie bei GSM 1800. Es unterscheidet sich halt nur die Frequenz. E plus hat deshalb eine sehr gute Sprachqualität, weil sie verschiedene technische Mittel zur Verbesserung einsetzen. Alle Netzbetreiber verwenden seit Jahren die Sprachcodierung "Enhanced Full Rate", die eine gute Übertragungsqualität gewährleistet.
Netzüberlastung: Es gab tatsächlich in der Boom-Zeit um 2000/2001 überlastete Netze bei T-Mobile und Vodafone, hauptsächlich aber in den Innenstädten. Nachdem die beiden Netzbetreiber jedoch zusätzliche Kanäle im GSM 1800 Bereich bekommen haben und ihr Netz stark verdichtet haben, kommt das nur noch sehr selten vor. Trotzdem muss gesagt werden, dass die D-Netze mit 84 bzw. 85 Kanälen auskommen müssen und die E-Netze jeweils 112 Kanäle zur Verfügung haben. Das kann aber mit dichter verteilten Zellen wett gemacht werden, was meiner Beobachtung nach auch passiert, das heißt ich kann nicht sagen, dass die E-Netze dichter gebaut wären als die D-Netze, eher umkehrt (besonders in Großstädten mit Mikrozellen).
Wenn nach Entscheidung der Bundesnetzagentur nun die E-GSM 900 Frequenzen an eplus und O2 vergeben werden, kann eigentlich auch die Unterscheidung "D-Netze"/"E-Netze" wegfallen. Auch T-Mobile und Vodafone sind ja bereits seit 4-5 Jahren Dualband-Netze.
Gruß
Dirk