Beiträge von Wechsler

    Jeden Tag wird statistisch 182 Minuten (2023) je Einwohner Fernsehen geschaut.

    Das mögen vielleicht die Werbekunden glauben, aber schon durch simples Addieren aller Mediennutzungen kommt man schon darauf, dass der Tag nur 24 h haben kann.


    Je Stunde fällt z.B. bei Zattoo zwischen 1,3 GB (SD) und 2,2 GB (HD) an.

    Aber es fällt eben schön gleichmäßig über genau eine Stunde an. Und nicht wie bei einem Software-Update innerhalb weniger Minuten, weshalb man diese extra staffeln muss.


    Macht 6,67GB je Tag, ca. 200GB je Monat on Top nur im Durchschnitt für einen mittelmäßigen HD Stream je Durchschnittsbürger der von Kabel zu Streaming wechselt.

    "On Top" würde heißen, dass gleichzeitig das lineare Fernsehen läuft, während andere Medien gestreamt werden. Statt dessen läuft auf dem Smart-TV entweder lineares Fernsehen oder YouTube und Netflix. Die Netze müssen halt die zu erwartende Grundlast tragen können und tun das gegenwärtig auch.


    Aber wenn ich die jetzt schon zur verfügungstehenden engen Kapazitäten in manchen Quartieren, aber auch kleineren Ortschaften sehe, darf man da schon mal ein großes Fragezeichen sehen.

    Ich sehe hingegen einen Überverkauf von Datenraten als auch Datenvolumen im Privatkundengeschäft. Wenn die Klein-Provider die versprochenen Spezifikationen dann auch liefern müssen, scheitern sie oft. Das ist aber nicht die Schuld der Kunden, die ihren Bedarf deshalb auch gern maßlos überschätzen.

    Ab Juli 2024 fällt ja bekanntlich das 'Nebenkostenprivileg' und es deutet sich an, dass einige evtl. auch viele Nutzer zukünftig ihren Fersehkonsum streamen, statt aus dem Kabel zu beziehen.

    Dies wird, nach allem was bekannt ist, zu einer deutlichen Mehrbelastung der Fest- und Mobilfunknetze führen.


    Streaming ist eine derart "netzfreundliche" Grundlast, dass sie in den meisten Mobilfunknetzen außerhalb der EU im Zero-Rating abgerechnet werden, gern auch über das gewährte Volumenlimit hinaus. Das gilt unabhängig davon, dass die Deutsche Telekom sich gern beschwert, um bei den Anbietern endlich "Einspeisegebühren" nehmen zu können (und international zu irrelevant, um das durchsetzen zu können).


    Immer noch sind Bulk-Transfers (Downloads) das, was zu lokalen Problemen führt - weshalb im Festnetz immer noch nach Rate-Limits ("Bandbreite") gestaffelt verkauft wird, auch wenn das zugrundeliegende Medium ein vielfaches hergibt. Zu viele Nutzer dürfen die "ganz schnellen" Anschlüsse gar nicht bestellen, sonst geht das ganze nicht mehr auf. Auch wenn immer wieder mit "Gigabit-Gesellschaft" geworben wird: Mit GPON ist das gar nicht umsetzbar und deshalb gibt es die dazu passende abschreckende Bepreisung.


    Zitat

    Insbesondere die Mobilfunknetze halte ich hierbei für besonders gefährdet, da mehrere Streams aus Apps sowie den Mobilroutern je Haushalt im verwendeten Netz landen.


    O2 als gefühlter Marktführer bei unlimitierten Mobildatenflats steht mutmaßlich im Feuer.

    Die Bedeutung von "Unlimited" wird maßlos überschätzt - üblicherweise von Nutzern die keine praktischen Erfahrungen mit Trafficabrechnung haben. Ich nutze immer noch nach Datenvolumen abgerechnete Tarife, nehme aber "Streaming" nicht als wesentlichen Faktor wahr, weil ich nicht im Kleinstverbraucher-Bereich unterwegs bin. Als Zero-Rating wegfiel, wurden Mobilfunkkunden gerade mal 10 GB extra angeboten, ich habe hingegen kürzlich von 40 auf 200 GB aufgestockt, denn unterhalb dieser Marken gibt es kaum Multi-SIM-Verträge, und da es keinen Festnetzvertrag mehr gibt, ist entsprechendes Budget verfügbar.


    Persönlich zahle ich ab 1. Juli 7 € weniger Nebenkosten und habe die Kabelanschlussdose der Telekom nie genutzt, denn ich nutze seit den 10er Jahren kein lineares Fernsehen mehr. Von mir wird kein zusätzlicher Traffic zu erwarten sein.