Der Widerruf war wohl verspätet. Es ist eine Rechnung mit einer Schadensersatzforderung gekommen und später mit separatem Schreiben eine Kündigung, weil wir (auch auf Anraten der Telekom-Hotline) der Umstellung des Anschlusses auf 1N Telecom widersprochen haben.
Zu dem Ausgangs-Post oben von Nokiafan: Es sind nicht Leichtsinnige, die unterschreiben. Es werden wie in unserem Fall vor allem Senioren höheren Alters, die Kunden der Deutschen Telekom sind, mit Werbebriefen zugeschüttet, und zwar Deutschland weit. Das hat offensichtlich System. Davon zeugen die ungezählten Meldungen und Warnungen der Verbraucherzentralen und die zahlreichen, über Google auffindbaren Presseberichte, aber auch die Art und Weise, wie das Werbeschreiben aufgesetzt ist. Die Senioren, die angeschrieben werden, erkennen nicht, dass die 1N Telecom nichts mit der Deutschen Telekom zu tun hat. Das Schreiben enthält persönliche Daten und insbesondere den aktuellen Telefonanschluss, der natürlich bei der Deutschen Telekom ist und von den Angeschriebenen verständlicherweise nur mit der Deutschen Telekom in Verbindung gebracht wird. Das Schreiben kommt auch als Tarifwechsel daher und man muss beim Lesen schon einige Ausdauer haben, um den Unterlagen zu entnehmen, dass es auch wohl um eine Übertragung des Anschlusses selbst geht (in dem Werbeschreiben selbst steht das nicht drin, sondern erst im Formular nach dem Verweis auf die im Internet(!) erhältlichen AGB). Und selbst an dieser Stelle ganz am Ende ist nur von der Kündigung des Anschlusses bei der "Telekom" die Rede (und nicht des Anschlusses bei der "Deutschen Telekom"), d.h. auch hier wird vermieden, dass die Unterschiede zwischen 1N Telecom GmbH und Deutsche Telekom zu deutlich betont werden. Selbst wenn man trotz des irreführenden Anschreibens bemerkt, dass Logo und Bezeichnung von dem üblichen Auftreten der Deutschen Telekom abweichen, arbeitet die Deutsche Telekom ja auch mit Vertriebspartnern zusammen und hat auch im Konzern weitere Gesellschaften. Und warum kann die 1N Telecom nicht aus Sicht eines ungefragt angeschriebenen Verbrauchers, der unter ausdrücklicher und hervorgehobener Bezugnahme auf seinen aktuellen Deutsche Telekom-Anschluss ein Angebot für einen anderen Tarif erhält, ein solches, zur Deutschen Telekom gehörendes Unternehmen sein? Es bleibt jedenfalls dabei, dass im Anschreiben direkt unter dem fett gedruckten Deutschen Telekom-Telefonanschluss (aktuelle Telefonnummer) die Anrede und das Angebot des neuen Tarifs(!) folgt, ohne dass gesagt wird, dass es sich um einen anderen Anbieter handelt. Sicherlich fallen hauptsächlich Senioren darauf rein, die nichts anderes kennen als ihren gewohnten Anschluss bei der Deutschen Telekom. Das ist aber ja gerade das Perfide an dem Anschreiben, das m.E. genau auf diesen Umstand abzielt.