Grundsätzlich kann ich der Herangehensweise der Bundesnetzagentur ja folgen, daß eine Auktion der 800MHz Frequenzen zu einer Zerstörung der Grundlage der LTE-Versorgung führen könnte. Oder wie Vodafone jammert, eine Neuausrollung des Netzes würde 10 Jahre dauern (ja, is klar). Insofern kann ich die Grundidee des Frequenztausches, also daß man halt ein anderes Low-Band neu vergibt und B20 bis 2033 einfach verlängert, nachvollziehen. Egal ob 700, 800 oder 900 MHz, es bleibt aber dabei (gesetzt den Fall man einigt sich auf 2x5MHz für ein gemeinsames Rest-GSM), daß sich 4 Netzbetreiber um 3 Pakete mit 2x 10 MHz prügeln. Auch das kann nur dumm ausgehen.
Daher fand ich die Idee ganz sympathisch, daß man statt der 800 MHz die 700 MHz Frequenzen neu vergibt, aber nur 2 Pakete a 2x10 MHz versteigert, das 3. gibt es gratis an die zwei unterlegenen Netzbetreiber, die es bis 2033 gemeinsam nutzen müssen. Die Regulierung legt die Kosten- und Arbeitsteilung fest. Ob das technisch geht - keine Ahnung. So hätte 1&1 Zugang zu Low-Bandfrequenzen und der echten Chance, ein richtiges Netz aufzubauen. Die Gelder für die Auktion (nur 8 Jahre!) dürften überschaubar bleiben.
Voraussetzung für den ganzen Spaß ist aber, daß die Netzbetreiber einverstanden sind. Und bei der Telekom seh ich da rot. Die haben nun bestimmt am wenigsten Angst, nicht mehr das derzeitig zur Verfügung stehende Spektrum ersteigern zu können. Zudem müßte man weitere Bewerber bis 2033 raushalten und praktisch den Zugang zur Vergabe rechtssicher auf die 4 derzeitigen Netzbetreiber beschränken.
Für das 2,6 GHz-Band würde ich den Ansatz von habehandy befürworten, daß das Spektrum in schönen dicken Blöcken als B41 TDD in einer Versteigerung neu vergeben wird, gern auch bis 2040.
Die von dersonic791 erwähnten 2,1 GHz Frequenzen sind bereits bis 2040 vergeben bzw. existieren nicht, so zumindest sein nicht vergebenes Spektrum. Die ungepaarten 19,4 MHz laufen aus und werden nicht neu vergeben.
Wenn man die Reaktionen auf die ursprünglichen Ideen der Bundesnetzagentur liest, findet man, daß die Telekom der DB-Netz GSM als Fallbacklösung für ihr GSM-R zur Verfügung stellen muß (wie lange?), 1&1 das 900MHz-Band doof und minderwertig gegenüber anderen Low-Bands findet und Telefonica und die Telekom 1&1 nicht für einen echten Netzbetreiber halten (das war im Herbst 2022).
Diesen Vorschlag hier würde Ich als Bundesnetzagentur Sehr Ernst nehmen!!!!!!!!
Das wird sie ganz bestimmt.