Hallo zusammen,
damit die zahlreichen Telefongesellschaften wissen, in welchem Netz eine Rufnummer geschaltet ist, gibt es (neben festen Rufnummernblöcken für jeden Netzbetreiber) den sogenannten "Portierungsdatenaustausch".
Jeder daran teilnehmende Netzbetreiber sendet und empfängt von allen anderen Netzbetreibern spezielle "Meldungen", wenn sich die Netzzugehörigkeit einer Rufnummer oder eines Rufnummernblocks ändert. Aus diesen Daten puzzelt jeder Anbieter seine eigene Portierungsdatenbank zusammen (oder er läßt dies von speziellen Dienstleistern übernehmen), um Anrufe korrekt routen zu können.
Kommt es in diesem Datenaustausch zu Fehlern, kann es passieren, daß verschiedene Netzbetreiber die betroffene Nummer in unterschiedlichen Netzen vermuten.
Zu Deinen Fragen:
1.) Ich gehe davon aus, daß es hier nicht um "Fernnetz" oder "Ortsnetz" geht, sondern daß die Erreichbarkeit vom Netzbetreiber des Anrufenden abhängig ist. Habt Ihr schon mal getestet, die Rufnummer von verschiedenen Festnetz- bzw. Mobilfunk-Anbietern anzurufen?
Wenn HSE-Medianet / ENTEGA die Rufnummer "zurückgegeben" hat, dann ist vermutlich eine "Z-Meldung" im Portierungsdatenaustausch erfolgt. Andere Anbieter haben dann wohlmöglich bereits ihre Routingdatenbank dahingehend korrigiert, daß sie Anrufe zu dieser Rufnummer nun zur Telekom leiten (die die Anrufe dann höchstens zu einer Netzansage leiten kann).
Ich würde aber vermuten, daß HSE-Medianet / ENTEGA die Nummer in ihrer eigenen Datenbank weiterhin korrekt führt und daher netzinterne Anrufe von anderen Medianet-/ENTEGA-Kunden auch jetzt noch korrekt zustellt.
Daher solltet Ihr - wie gesagt - näher eingrenzen, von welchen Anbietern (Telekom, Vodafone, o2, 1&1,...) die Rufnummer erreichbar ist und von welchen nicht,.
2.) Wie oben bereits angedeutet, gibt es ein Verfahren zur Rückgabe von portierten Rufnummern an den ursprünglichen Netzbetreiber. Das gilt vor allem für den Fall, wenn ein Nutzer einen Anschluß mit einer portierten Rufnummer kündigt und keine erneute Portierung beauftragt (z.B. beim Umzug in ein anderes Ortsnetz, wenn der Kunde verstirbt, o.ä.). Durch die Rückgabe kann der ursprüngliche Netzbetreiber die Rufnummer nach einer Karenzzeit neu vergeben (sofern die Rufnummer der aktuellen Mindestlänge entspricht).
3.) Wie lange ist denn die Vorwahl? Bei einer fünfstelligen Vorwahl (nach dem Muster 0xxxx) müssen Rufnummern für eine Neuzuteilung in der Regel siebenstellig sein. Außerdem gibt es für den ganzen Prozeß von Rückgabe und Neuvergabe gewisse Wartezeiten. Das macht es extrem unwahrscheinlich, daß die Rufnummer neu vergeben wurde.
4.) Eine vierstellige Rufnummer müßte vor 1998 zugeteilt worden sein. Dieser Altbestand als Bundespost-Zeiten ist vergabetechnisch gar keinem Netzbetreiber zugeteilt. Die Bundesnetzagentur verwaltet diese Nummernbestände. Alte kurze Nummern blockieren da ganze Nummernblöcke und ermöglichen dadurch meist auch keine direkten Neuzuteilungen. Wenn durch Kündigungen im Altbestand irgendwann größere zusammenhängende Nummernbereiche freiwerden, können dann irgendwann neue Rufnummernblöcke nach den heutigen Mindestlängen an interessierte Anbieter zugeteilt werden.
Bei solchen "zu kurzen" Rufnummern gibt es teilweise Einschränkungen, wenn es um die Übernahme eines bestehenden Anschlußes durch einen neuen Anschlußinhaber geht. Nutzer, die schon seit vielen Jahren Inhaber einer solchen Nummer sind, können diese aber in der Regel unverändert selbst weiternutzen und auch zu anderen Anbietern portieren.
Fazit: HSE-Medianet / ENTEGA sollte überprüfen, welche Daten im Portierungsdatenaustausch gemeldet wurden. Liegt eine "Z-Meldung" vor? Wurde dies von der Telekom oder der BNetzA durch eine "P-Meldung" bestätigt? Falls die Bestätigung (P-Meldung) fehlt, müßte meines Wissens HSE-Medianet / ENTEGA eine einfache Korrekturmeldung machen können. Ansonsten müßte man vermutlich gemeinsam mit der Telekom oder BNetzA neue Portierungsdaten (wie bei einer echten Portierung) einstellen.
Meines Wissens arbeitet HSE-Medianet / ENTEGA für Portierungsthemen mit dem Dienstleister Enghouse Carrier Services zusammen. Wenn man das Problem selbst nicht lösen kann, sollte man die Experten von Enghouse hinzuziehen.
cu talk2chris