Warum das? Nur weil diese höheren "anderen Löhne" (bei möglicherweise gleicher Wertschöpfung) einer Tarifbindung unterliegen, die einen Mindestlohn tarifvertraglich definiert?
Durch das "Tarifmodell" werden ausschließlich diejenigen Arbeitgeber begünstigt, die durch vielerlei Umtriebe bisher verhindern konnten, Mitglied einer tarifgebundenen Arbeitgebergemeinschaft zu werden. Ein aus meiner Sicht äußerst fragwürdiges Argument für die Bemessung der Lohnhöhe.
Die anderen Löhne müssen zwangsläufig steigen, um den Abstand zu wahren und weiter Mitarbeiter zu finden. Würden alle überall das gleiche bekommen, wäre wohl klar, dass sich Leistung und Einsatz(willen) nicht auszahlen und man sich einen möglichst einfachen Job sucht. vgl. Verhältnis Aufwand <-> Ertrag
Warum sollte man für einen Hungerlohn schufften oder anders gesagt mehr tun als nötig, wenn man sich auch bei gleichem Lohn einen Lenz machen kann?
Kurzum: Natürlich müssen anspruchsvolle Tätigkeiten höher entlohnt werden als einfache. Und wenn die Schwelle für einfachste Tätigkeiten (=Mindest(!)lohn) die 12€ sein sollen, müssen folglich die anspruchsvolleren Aufgabe entsprechend mehr wert sein und entspreche höhere Vergütungssätze erwarten können.