ZitatOriginal geschrieben von archie83
Medien und (politische) Bildung sind Ländersache. Dadurch hat prinzipiell jedes Bundesland das Recht auf eine eigene Station.
Außerdem sind die Sendungen mit regionalem/lokalem Bezug wichtig für die Bedeutung dieser Sender. Es gibt genug Nachrichten und kulturelle Programme, die die Menschen in der Region bewegen, aber sonst niemanden.
Man könnte das natürlich über "Lokalfenster" lösen, so dass in jedem Bundesland z.B. von 17-20 Uhr lokales Programm läuft. Da die Programme aber auch von vielen via Satellit empfangen werden, müsste man dennoch für die Zeit von 17-20 Uhr dutzende Kanäle nutzen und entsprechend viel Transponderkapazität einkaufen. Und ob diese zusätzlichen Programmplätze jetzt den Rest des Tages ein Einheitsprogramm, ...
Hast Du Dir mal die Transponderliste auf dem Astra mal genau angeguckt? Dank Gebührenfass ohne Boden werden da jetzt schon Dutzende Transponder belegt, die alle ihre Kohle kosten Drei freie ÖR-TV-Sender lässt sich ganz schnell realisieren, ohne regionalen Bezug aufzugeben: dann bekommt eben jedes Bundesland für einen dieser 3 Sender einen eigenen Transponder und kann zwischen 16 und 20 Uhr eigenes Programm senden. So muss aber jeder Popelsender ein rund-um-die-Uhr Programm zusammenstellen, was jede Menge mehr Kohle verschlingt. Von den digitalen Spartenkanälen, die nichts mehr mit Grundversorgung zu tun haben mal ganz zu schweigen.
Was ja auch praktisch ist, denn so sichert sich jedes Bundesland wertvolle Arbeisplätze, wo Leute in Beschäftigung kommen, ohne das ein produktiver Nutzen bei rum kommt. Die Leute sind ja zur Zahlung und damit Bereitstellung des Budgets für Personal- wie Sachkosten gesetzlich verpflichtet :mad:
ZitatDie Radiosender wiederum sind nur für einen geringen Teil der Rundfunkgebühren verantwortlich. Dass jede Rundfunkanstalt Sender mit klassischer Musik, welche für das junge Publikum und einen mit Heimatmusik hat, liegt auch daran, dass man ein zielgruppenspezifisches Rahmenprogramm für Informationsprogramm etc. braucht. ...
So werden Aufzeichnungen klassischer Aufführungen untereinander ausgetauscht und in den Nachtstunden laufen normalerweise Gemeinschaftsprogramme, deren Ausrichter täglich wechselt.
Es gibt so viele Musikrichtungen, da ist meine garantiert nicht dabei. Und wir brauchen auch nicht deutschlandweit 9 mal 6 "zielgruppenspezifische" Radiosender, da reichen 1 mal 6 "zielgruppenspezifische" Programme. Und da der Kram eh regional ausgestrahlt werden muss, lässt sich auch hier für 1-2 Sender eine regionale Lösung finden. Bestes Beispiel, dass es die ganzen Sender nicht braucht ist hr1: nach Eingriff der Politik wurde das "Rotfunk"-70%-Wortbeitrag-Programm umgestaltet und ist jetzt nix anders als hr3 in einer "light"-Version - also überflüssig.
Aber nee, das sind ja wertvolle Arbeitsplätze, die wären ja sonst arbeitslos und würden die Lohnnebenkosten in die Höhe treiben...
Von den diversen Rundfunkorchestern fange ich jetzt nicht an, wer im Jahr 3-4mal in die Oper oder ins Theater geht, hat immerhin seine darin investierten Steuergelder wieder raus. Das sollte an öffentlicher Unterstützung für Kültür langen, die Auswahl ist breit genug.
Das Budget und damit die Gebühren gehörend dringend begrenzt und damit müssen sie eben auskommen. Kein DAX-Konzern und kein Mittelständler kann sich melden und sagen "Oh, wir bräuchten mal wieder mehr Kohle. Einfach mal her damit!". Die müssen nämlich sehr genau gucken, ob der Kunde bereit ist, ihnen mehr Kohle zu geben oder nicht. Die Spezis der Rundfunksnstalten klingeln einfach bei ihren Kumpels in der Landesregierung an und sagen, was sie brauchen - natürlich eine zu hohe Forderung, so dass sich die Politik brüsten kann, sie habe die Forderung auf ein "verträgliches" Maß an Gebührenerhöhung runtergehandelt... schöne win-win Strategie mit zig Millionen Verlierern.