Wolkenguckerei
Hi,
also der Erfolg der frühen Handynetze lässt sich IMHO nur schlecht mit den zu erwartenden hohen Startpreisen bei UMTS in Verbindung bringen.
Denn "mobil telefonieren" war ein echter Mehrwert für viele Leute, der unmittelbar einleuchtete und den zu nutzen nicht schwierig war, weil den Leuten die Bedienung eines Telefons (und was man damit so macht) geläufig war. Damit ergaben sich kaum Schwellenängste, die neue Technik zu nutzen.
Bei UMTS sollen die Sprachübertragung zwar möglich sein, aber der Schwerpunkt soll doch wohl woanders liegen: Dem Abruf von multimedialen Inhalten (Musik, Bilder, Spiele etc.) Man möchte der Masse der Leute also etwas schmackhaft machen, das für viele zunächst keinen "Nährwert" hat. Viele wollen eben nicht mehr als telefonische Erreichbarkeit im Notfall und vielleicht noch gerade mal SMS. Der UMTS-Schnickschnack wird von vielen nicht mal als WÜNSCHBAR wahrgenommen, geschweige denn als WÜNSCHENSWERT.
Außerdem sind die meisten Handy-Nutzer bereits heute hoffnungslos überfordet, Dienste wie WAP zu nutzen und spätestens beim Thema Konfiguration eines E-Mail-Accounts und Abruf der Mails springen die meisten verstört aus dem Fenster.
UMTS = Technik, die zu langsam ist (für Videos reicht es nicht!) und Inhalte überträgt, die es noch nicht gibt (und die noch keiner bezahlen will, weder in der Erstellung, noch im Abruf). Was bleibt? Mobil telefonieren.
Um UMTS zum Erfolg werden zu lassen, braucht es keine Killerapplikation, sondern vernünftige, leicht anzuwendende (Oma-taugliche!!!) Anwendungen, deren Sinn einleuchtet und die centbillig sein müssen.
Tschühüß