Beiträge von koppelfeld

    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    In der Firma haben wir auch Sipgate Basic genutzt, und hatten öfter Probleme bei der Gesprächsqualität. Gesprächspartner haben uns zum Teil nicht verstanden...
    Nachdem wir einfach die Telefon-Nummern, die beim DSL-Anschluss mit dabei sind, nutzen, ist die Sprachqualität perfekt.


    Das mag daran gelegen haben, daß die Priorisierung der RTP-Pakete nicht ordentlich gehandhabt wurde. Mir fallen sehr häufig, auch in schon mittelgroßen Firmen, Produkte von AVM und schlechter auf.
    IP ist nie dazu gedacht worden, Sprache mit garantiertem Durchsatz, plesiochron und 'jitterfrei' zu transportieren (dazu hatte man sich ja TDMA-Verfahren ausgedacht und ATM). Entsprechend peinvoll waren und sind die Methoden, mit denen man das Ziel, eine verzögerungsfreie, gute Übertragung, erreichen kann.
    Um so etwas einzustellen, muß man wissen, wie paketbasierte Übertragung funktioniert, was Queues sind, was Dejitterbuffer sind und warum es RTP und RTCP gibt. Wenn man das weiß, dann ist man in der Lage,
    a) die Endgeräte (und die TK-Anlage) so einzustellen, daß diese ihren Nutzdatenstrom markieren und
    b) den Router so zu konfigurieren, daß er die so makrkierten Pakete bevorzugt expediert oder sogar
    c) eventuell große im Transfer befindliche Pakete fragmentiert.
    Es hat nie jemand gesagt, daß dies einfach wäre oder automatisiert werden könnte.


    Das ist dann übrigens die Crux:
    Der Telephontechniker weiß alles über die PDH und Nykwist/Shannon, der Netzwerktechniker weiß alles über knoten- und kantendisjunkte Netzplanführung -- aber irgendwie kommt das nicht zusammen.
    Und so macht die PC-Klitsche "auch in Telefon" und der Telephonbauer "auch in PC".
    Das Ergebnis kann man sich kaum ansehen und noch weniger anhören.


    Freilich ist der Kunde ein gutes Stück selbst verantwortlich, wenn er für 20 Euro eine "Telephonanlage mit DECT, Multimediaserver, Analoganschlüssen und WLAN" kauft, inclusive Installationsservice. Das kostet bei unseren Partnern eher das 300fache.



    Zitat

    Der Klang ist auch ein anderer, wenn man mit HD-Sprachcodecs telefonieren kann (und alle Endgeräte das unterstützen).


    Das allerdings. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
    Vorausgesetzt, man hat ordentliche Telephone wie z.B. Polycom.



    Zuguterletzt:
    Wer Wert auf höchste Qualität, Zuverlässigkeit und Service legt, ist bei der QSC sicherlich besser aufgehoben als bei Sipgate.

    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Dass die Tests von "Connect", in denen z.B. Sipgate entzaubert wurde, schlecht gemacht werden, ist die eine Sache und grenzt an Größenwahn.


    Die "Tests" stammen gar nicht von "connect", sondern von einer Agentur namens "zafaco".
    Dort wird, nach selbstgebastelten Metriken, aus dem Netz der Telekom heraus "getestet".


    Hier jetzt ein ganz spontan duchgeführter Vergleich, ein Rechner von 'Sipgate'
    - von einem Consumer-Zugang von "Kabel Deutschland"
    - von einem Telekom-DSL - Zugang und
    - von einem ordentlichen professionellen Zugangsanbieter aus:



    Code
    Professionell angebundenes Rechenzentrum:
    root@valkerie:~# traceroute c13-1.netzquadrat.net
    traceroute to c13-1.netzquadrat.net (217.116.119.39), 30 hops max, 60 byte packets
    1 84.200.51.106 (84.200.51.106) 1.409 ms 1.407 ms 1.395 ms
    2 84.200.44.65 (84.200.44.65) 2.804 ms 2.797 ms 2.790 ms
    3 fra3.xe-0-0-0.accelerated.de (84.200.230.82) 2.782 ms 2.773 ms fra4.accelerated.de (84.200.230.6) 2.765 ms
    4 c13-1.netzquadrat.net (217.116.119.39) 8.239 ms 8.232 ms 8.226 ms


    Die Unterschiede sind beträchtlich. Und im Jahre 2013, aus dem der ominöse "Test" resultiert, spielte die "Telekom" noch gar nicht am DE-CIX mit, ganz bewußt, um Wettbewerber zu Lasten der Kunden "abzuhängen". Wir haben es nicht selten gesehen, daß Pakete zu Telekom-Zielen von Düsseldorf über New York geroutet wurden.
    Mittlerweile hat selbst der rosa Miese partiell eingesehen, daß "Internet" der Kommunikation beliebiger Teilnehmer untereinander dient und bedient den zentralen deutschen Internetknoten DE-CIX.
    Vor 2015 die Qualität eines Providers ausschließlich aus dem Telekom-Netz zu messen, ist ein so schlechter Witz, daß man ihn allenfalls noch dem 'connect' - Leser unterjubeln kann.



    Zitat

    Aber gleichzeitig die Telekom, welche in der Regel alles selber macht,


    ... außer den VoIP-Plattformen,
    - die "TAS" kommt von IBM und SIEMENS,
    - die "IMS" von Ericsson.
    Aber das ist schon in Qrdnung, würden sie es selbst machen, wäre das Ergebnis noch schlechter.


    Zitat

    so schlecht darzustellen, ist nur noch sinnfrei. Im Connect-Test wurde bewiesen, dass die Telekom technisch meist an der Spitze der Wettbewerber ist.


    Ich habe mir erlaubt, acht Punkte zu benennen, die von Endkunden dringend nachgefragt werden.
    In allen acht Punkten versagt die Telekom weitgehend oder vollständig.
    Diese 8 Punkte sind harte Fakten, da kommt kein noch so gut mit Bakschisch unterfütterter "Test" an. Wenn Du argumentieren möchtest, dann widerlege die 8 Behauptungen.


    Zitat

    Angesprochen wurde, dass die Telekom-Nummern nur im Telekom-DSL-Netz funktionieren. Das ist richtig, bedeutet aber auch, dass jede IP-Telekom-Nummer an jedem Telekom-DSL-Anschluss funktioniert.


    Leider stimmt auch das nicht, Kunden mußten gegenteilige Erfahrungen mit einer 'CoCo' machen.


    Zitat

    Eine preiswerte Lösung wäre:
    VDSL50 als Internetzugang, inkl. 10 Rufnummern, und im Fall eines IP-Anschlusses mehr als 2 Telefonleitungen (konkret 2 abgehende Leitungen, und zusätzlich 2 eingehende Leitungen).


    Das wäre sicherlich eine teure Lösung, denn sie liefert keinen Nummernblock.
    Das aber wollte der Anfragende gerne haben - verständlicherweise.
    Wir haben hier, zum Eigengebrauch, einen VoIP-Account der Firma QSC für unter 10,-- monatlich mit einem 100er Nummernblock. Soweit ich weiß, sind zehn eingehende und beliebig viele ausgehende Kanäle zugelassen. Funktioniert einfach und unprätentiös, auch mit elfseitigen, bebilderten Faxen mit ECM bei 14.400 bps über Wald- und Wiesenprovider.


    Telekom-VDSL läuft seit einigen Jahren ausgesprochen stabil - und ja, im Gegensatz zu allem, was mit VoIP zu tun hat, beherrscht sie dieses Geschäft. Es ist also kein Fehler, VDSL von der Telekom zu nehmen, aber: Tunlichst OHNE Telephonie.

    Re: Anlage für 2 Anschlüsse gesucht


    Zitat

    Original geschrieben von Marker2016
    Bisheriger Plan ist den Telekom-VDSL-Anschluß zu behalten und unsere öffentliche Nummer als Nummer nach außen beizubehalten. Zusätzlichen wollen wir einen Anlagen-Anschluß mit Durchwahlen anschaffen, damit die Mitarbeiter intern und für B2B-Kontakte mit Durchwahlen versehen werden können.


    Das ist auch die naheliegende Lösung. Zu meiner Antwort eine Vorbemerkung: Ich arbeite in einem Unternehmen, welches selbst Telephonanlagen herstellt. Da tue ich mich schwer mit Eigenempfehlungen. Auf den Beitrag und die m.E. irreführenden Antworten darauf bin ich vom Kollegen Telthies aus dem "Telefonanlagenforum" hingewiesen worden. Nach Kenntnisnahme der "Expertenmeinungen" grenzt es an unterlassene Hilfeleistung, hier nicht zu antworten.


    Zum Thema "Cloud-Telephonie": Das kann dann ganz hübsch sein, wenn man ein Vermessungsbüro hat, deren Mitarbeiter sich ständig und maximal verteilt in der Weltgeschichte aufhalten. Wenn die Firma aber nur eine bis wenige Betriebsstätten unterhält, ist die "Cloud-Telephonie" weniger geeignet, denn auch jedes Interngespräch, und sei es von Schreibtisch zu Schreibtisch, wandert erst einmal viele hundert Kilometer weit zum "Cloud-Anbieter" und retour.
    Das müßte nicht so sein, wird aber aus Gründen der Zuverlässigkeit so gehandhabt.
    Eine TK-Anlage heutzutage "kosta fast garnix", da benötigt man auch keinen "Cloud-Anbieter".
    Es ist schon schlimm genug, daß manche Anwender Internetzugang und Telephonie verbandeln; wenn man jetzt auch noch die TK-Anlage extern vergibt, dann hängt man als Kunde unbeweglich am Kanthaken.
    Eine vernünftige CTI, also die Verbindung u.U. von Fachanwendung an die Anlage ist ebensowenig möglich wie die Nutzung eines professionellen DECT-Systems für Drahtlostelephone.


    Von Rupert Lay stammt die Einschätzung, daß wir in einer "Zeit des unverantworteten Geschwätzes" leben. Zumindest trifft dies auf die Empfehlung zu, Internet und Telephonie beim gleichen Provider zu beziehen. Insbesondere bei der "Telekom" ist das Gegenteil der Fall:
    - ein Pendant zum "Anlagenanschluß" wird gar nicht erst angeboten, bisherige Feldversuche scheiterten kläglich.
    - Kunden klagen immer wieder (wir bekommen das dann unmittelbar oder mittelbar von unseren Partnern mit) über mangelhafte Erreichbarkeit. Besonders heimtückisch bei der Telekom: Das Telephon signalisiert Bereitschaft, auch abgehende Telephonate funktionieren, doch bei externen Anrufen gibt es schon einmal die Ansage "diese Rufnummer ist zur Zeit nicht erreichbar".
    - Schlimm ist es , wenn ein Unternehmen mit "gebündelten" Diensten, die es bei mehreren Anbietern zukauft, die Prozesse nicht im Griff hat. Vodafone hat es jetzt geschafft, einen "Premium-Kunden" mit 1.200 Mitarbeitern über 19 Stunden ohne Telephonie zu lassen - dabei wäre nur ein Port-Reset auf dem von der Telekom gemieteten NTPM nötig gewesen.
    - Ganz schlimm wird es, wenn, wie bei der Telekom, die Telephonie auf das eigene Netz beschränkt wird. Denn dann hast Du keine Backup - Möglichkeit. Bestimmt die Hälfte unserer Anwender nutzen seit zwei Jahren gern einen LTE-Backup, um im Störungsfalle von außen erreichbar zu sein.
    - Die speziell von unseriösen Providern gelieferte Hardware, ob sie nun peinlicherweise "Digitalisierungsbox", "Easysbox" oder "Speedport" genannt wird, ist zumeist billiger Schrott unterhalb jeder Schamgrenze.
    - Warum sollte ein "fremder" Internetprovider nicht ebenso DiffServ - Informationen auswerten können ? Die implizite Aussage, "nur der 'Stammprovider' kann seine Pakete lesen", ist großer Unfug. Denn das Gegenteil ist auch faktisch der Fall: Mit einer ordentlichen, symmetrischen Anbindung eines seriösen Internetproviders fährt man - speziell beim Faxen - durchaus besser als mit den notorisch überbuchten VDSL/ADSL2+ - Anschlüssen. Freilich muß dazu auch ein ordentlicher Router zum Einsatz kommen und vor allen Dingen ein sachkundiger Mensch, der davorsitzt.
    - Die peinliche Heimatschmonzette "connect" kann ich zur Belustigung, aber nicht als seriöse Quelle empfehlen.


    Wir raten immer, einen Provider zu wählen, der schon einige Zeit am Markt besteht und folgende Optionen bietet - wolhlgemerkt für Geschäftskunden:
    1. CLIP/no screening
    Das wird dann wichtig, wenn Du zum Beispiel über einen günstigen Provider gehend telephonieren willst, dein Gesprächspartner aber deine "offizielle" Rufnummer sehen soll.
    Oder, häufiger: Du stellst (freilich nicht möglich bei der Telekom) eine Rufumleitung auf Deinem Tischtelephon zu deinem Mobilgerät ein. Jetzt möchtest Du natürlich nicht die Nummer Deines eigenen Anschlusses, sondern die des Anrufers sehen.
    2. Rufumleitung muß möglich sein.
    ... und zwar problemlos via Telephonanlage oder Endgerät.
    Fummelei an irgendwelchen Webinterfaces ist ja wohl ein schlechter Witz.
    3.
    "Nomadische Nutzung" muß möglich sein, sprich, der Service muß via INTERNET erreichbar sein und nicht, wie bei der Telekom, nur aus Teilen des eigenen Netzes.
    4.
    "Durchwahlfunktionalität" muß gegeben sein, es muß also ein Pendant zum Anlagenanschluß gegeben sein.
    5.
    Die Anzahl der kommenden und gehenden Gespräche sollte keiner Beschränkung unterliegen.
    6.
    Der Provider sollte standardkonforme Dienste anbieten, damit der Endanwender frei und flexibel ist hinsichtlich seiner TK-Anlage und Endgeräte. Ganz unten: Wieder einmal die Telekom, die mit "1TR114" und "Double Challenge Register" wieder ein inkompatibles Produkt in den Markt erbricht, um den Kunden einzuschränken.
    7.
    Der Provider muß seine Prozesse in Ordnung haben.
    Die Telekom hat es schon geschafft, eine Hamburger Werbeagentur zwölf (!) zusammenhängende Tage die Telephonie abzuklemmen, ohne Möglichkeit einer Rufumleitung!
    Bei einem seriösen Provider muß man sich auf eine Eskalations-Infrastruktur verlassen können.
    8.
    Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit sind wichtig !
    Natürlich hatten Sipgate und QSC auch schon Schwierigkeiten, aber dort bekam man in der Vergangenheit klare Informationen und auch schon einmal einen Tip zum Umgehen einer Störungssituation. Bei der Telekom wird gerne ersteinmal alles abgestritten.


    Diese Liste ist nicht vollständig, aber man kann schon sehen: Jeder Entscheider mit Hintergrundwissen meidet den rosa "T-Punkt" wie eine Quarantänestation für Ebola-Patienten.



    Schlußendlich zum Thema "Telephonanlage": Da müßtest Du vielleicht ein ganz klein wenig konkreter werden in Bezug auf
    - was ihr so macht und wie euch eine TK-Anlage dabei helfen soll
    - mit welchen Systemen ihr u.U. die Anlage interagieren lassen wollt
    - welche Verkabelung vorhanden resp. geplant ist
    - ob Niederlassungen und freie Mitarbeiter integriert werden müssen