Beiträge von meinereinerBLN

    Ich habe mich mal schlau gemacht, wie es mit der Ausbauverpflichtung und der Frequenzvergabe in Schweden aussieht. Da stehen ja einige verquere Vorstellungen im Raum


    Ich teile das mal in verschiedene Frequenzbereiche auf, auf genauere Details verzichte ich, kann aber nachgelesen werden unter https://pts.se/sv/privat/radio/tackning/tackningskrav/ oder https://www.pts.se/sv/bransch/radio/auktioner/


    450 Mhz: Auktionserlös insgesamt ca 4 Mil. Euro für 2x5 Mhz. Ausbauverpflichtung: 80 % Flächenabdeckung in jeder der 21 schwedischen Provinzen für die Sprachdienst.


    700 Mhz: Hier brachte die Auktion ca. 270 Mil. Euro ein. Zwei etwas teurer versteigerte Frequenzbereiche über je 2x5 Mhz waren ohne Ausbauverpflichtung. Ein etwas günstigerer Frequenzbereich über 2x10 Mht enthält eine Ausbauverpflichtung über 30 Mil. Euro.


    800 Mhz: Autkion brachte ca. 200 Mil. Euro. 2 Freqenzbereiche (je 2*10 Mhz) ohne Ausbauverpflichtung, ein Freqenzbereich über 2*10 Mhz mit Ausbauverpflcihtung über 30 Mil. Euro mit der Auflage der Indoorversorgung in dauerhaften Wohn- und Industrieansiedlungen mit mindestens 1 Mbit/s


    900 Mhz: Keine Angabe über Auktionskosten gefunden. Die früher zugeteilten Frequenzen wurden 2015 verlängert mit der Auflage das die zu diesem Zeitpunkt erreichte Netzabdeckung in der Fläche für die Sprachversorgung nicht kleiner werden darf. 2015 wurden je nach Anbieter zwischen 80-90 % der Fläche Schwedens verorgt.


    1800 Mhz: Die insgesamt 2x75 Mhz wurden in zwei Auktionen für insgesamt ca 140 Mil. Euro versteigert. Keine Ausbauverpflichtung.


    2100 Mhz: Vergabe der Lizenzen für 12.000 € (keine Null vergessen) im Jahre 2000 gegen hohe Ausbauverpflichtungen für die Sprachversorgung (8.8 Millionen Schweden müssen versorgt werden - aber KEINE Flächenauflage, das werden damals ca 99 % der Bevölkerung gewesen sein) Sei 2011 keine Versorgungsauflage mehr, da die ursprünglichen Auflagen


    Der Deutschen Telekom (in Zusammenarbeit mit ABB) wurde es finanziell nicht zugetraut diese Verpflichtung zu erfüllen und ging leer aus, auch Telia (ehemaliger staatlicher Telefonkonzern) ging zuerst leer aus, weil man auch denen den Ausbau nicht zutraute. Dazu sage ich jetzt mal nichts. Einige Player von damals gibt es heute nicht mehr. Telia ist heute größter Netzbetreiber in Schweden. Die Telekom auch kein so kleiner Laden.


    2600 Mhz: Insgesamt 2*75 Mhz wurden für etwa 210 Mil. Euro versteigert, keine Ausbauverpflichtung.


    3500 Mhz: Ab Juni können sich Bewerber zur Vergabe dieser Frequenzen äußern. Vergabe ist für das erste Quartal 2020 geplant


    Alle Ausbauverpflichtungen dürfen auch mit anderen als den ersteigerten Frequenzen erreicht werden.


    Mal abgesehen von den Frequenzen um 2100 Mhz sind die Auktionserlöse für ein Land mit 9 Millionen Menschen und dazu von der Fläche her größer ist gar nicht gering, die Ausbauverpflichtungen bis auf 2100 Mhz zu vernachlässigen.


    Schweden ist ganz nett versorgt ohne Frage, aber auch ich habe dort schon mein Handy ans Fenster geklebt, damit ich Empfang habe. Ja Spacko07, ich bin krank, vielleicht hatte ich aber auch einfach nur keine Lust 80km in den nächsten größeren Ort zu fahren um Informationen über die Gegend zu bekommen. Es ist manchmal doch ganz anders, wie es scheint oder dargestellt wird.


    Und hier mal die Netzabdeckungskarte von Telia, der Schweden von regionalen Unterschieden abgesehen am besten verorgt
    https://www.telia.se/privat/support/tackningskartor

    Also von den 899€, die die Kommunen hier teilweise als Eigenanteil nehmen, wenn man Glas bis ins Haus will, ist das jetzt auch nicht allzu weit weg...


    Hast du einen Downloadlink für solch eine Vereinbarung. Habe darüber bisher in Artikeln gelesen, aber noch keinen solchen Vertrag in Händen gehalten. Interessiert mich.

    Schade, dass wir nicht das skandinavische Modell adaptieren können: Staat baut Infrastruktur und vermietet es an die Netzbetreiber + bessere Kooperationen zwischen Staat, Netzbetreiber und Kommunen/Länder.


    Hast du dafür eine Quelle? Richtig ist, dass große Städte in Skandinavien Infrastrukturmaßnahmen selbst vornehmen und diese Leitungen dann vermieten, aber richtig ist auch, dass gerade in der Pampa Glasfaser nur der bekommt, der dafür eine nicht unerheblichen Eigenanteil bezahlt. 1500 € bis 2000 € Eigenanteil für Glasfaser insbesondere in strukturell schwachen Gebieten wäre bei uns doch nicht oder nur schwer durchsetzbar zusätzlich zu den monatlichen Kosten. Stockholm und Göteborg sind dementsprechend Paradiese, aber man kann ja nicht behaupten, dass Berlin oder München weitestgehend nicht auch halbwegs brauchbares Internet haben. Aber das wird offtopic.

    Das Wassernetz zu privatisieren ist kompletter Unfug weil es damit einen lokalen Monopolisten gibt. Die Kundenmeinung kann dem privaten Betreiber komplett egal sein und er wird versuchen das maximale an Gewinn herauszuholen durch Gebührenerhöhung und Einsparungen bei den Investitionen/Instandsetzung denn maximaler Gewinn ist das primäre Ziel von jedem Unternehmen.


    Ganz deiner Meinung. Diente nur als Diskussionsidee.



    Man hätte auch die neuen Frequenzen für einen Festpreis pro Block vergeben können und je nach Menge der Blöcke pro Mobilfunkbetreiber das ganze via Erhöhung von Ausbaustufen (Flächenabdeckung + Durchsatz) koppeln/versteigern können.
    Bei NIchteinhaltung der Ausbaustufen hätte direkt im Vertrag die Strafe vorher fixiert werden müssen.


    Den letzten Teil unterschreibe ich auch, aber wie soll man das diskriminierungsfrei machen? Wer bekommt nach welchen Kriterien die Frequenzen, wenn zu viele Bewerber vorhanden sind und in welchem Umfang? Nur weil jemand schon am Markt ist andere Marktteilnehmer ausschließen, find ich persönlich zumindestens fragwürdig


    Ein staatlich betriebenes Netz mit Untervermietung wäre teuer, sehr teuer im Unterhalt (siehe ehemalige DBP) und deswegen nicht sinnvoll. Es würden dann auch keine Unterschiede mehr bei den Netzbetreibern bestehen und jedes Unternehmen könnte nur durch Einsparung von Personalkosten seine Preise drücken denn der Kunde würde nur noch auf die Preise achten weil alles andere mehr oder wenig gleich wäre.


    Einzig der Bau von in der Anzahl stark beschränkten Sendestandorten in Bereichen wo es sich garantiert nicht rechnen kann für die Netzbetreiber sollten vielleicht vom Staat übernommen werden und dafür das Geld von der Versteigerung eingesetzt werden.


    Auch da geh ich mit, beim zweiten Teil bin ich mir persönlich nicht sicher, für wie sinnvoll ich das halte, aber natürlich bedenkenswert und nicht abwegig.


    Das Konzept mit der Versteigerung war absehbar gescheitert als 1&1 zugelassen wurde durch eine zu niedrige Ausbauverpflichtung für den Neueinsteiger.


    Nicht als Kritik, sondern ehrlich Frage an alle:


    Wie könnte denn eine Methode aussehen, mit denen man die Frequenzen verteilt, ohne gleich unser Gesellschaftssystem komplett in Frage zu stellen?


    Verteilung: nach welchen Kriterien, dass es am Ende rechtlich sicher ist. Würde es tatsächlich dann einen Ausbau geben? Gibt es Beispiele dafür in anderen Ländern, autoritäre Staatsgebilde nicht eingeschlossen?


    Netz betreiben durch staatliches Unternehmen und dann untervermieten: selbst bei Wasser wird immer mal wieder die Privatisierung diskutiert, ebenso beim Straßenbau usw. warum gerade beim Mobilfunknetz?


    Gerne noch andere Ideen mit Argumenten Pro und Contra

    Das zurückstecken von TEF und 1&1 hat allem Anschein nach nur bewirkt, dass die DT und VF noch fordernder wurden, und so dreht sich der Preisschraube weiter, und weiter, und weiter...


    Ich denke eher, wenn wir heute noch 2 oder 3 Stunden mehr hätten, würde heute Schluss sein. Ich hoffe, die kommen dann am Wochenende nicht auf dumme Ideen, wenn alle in Ruhe nochmal drüber nachdenken können, was das Ergebnis jetzt genau bedeutet.
    Vielleicht ist das genau der Grund für Telekom und Vodafone noch zu bieten - Zeit fürs Wochenende zu bekommen. Ich bin auf die letzte Runde des heutigen Tages gespannt...

    In Runde 186 geht Vodafone wieder auf 4, nachdem 1und1 zuvor angezeigt hat, 2 der Blöcke bei 2GHz reichen unter Umständen auch. Da sagt Vodafone aber gleich, für diesen Fall wollen wir genauso viel wie die Telekom


    Wenn der Spaß nicht so teuer wäre, könnte das noch gerne ein wenig weiter gehen. Kommunikation ohne zu reden. Schade, dass man da nicht tiefer drin steckt.

    Für mich sieht das bei 2GHz nur in zweiter Linie nach Preistreiberei aus. Wenn 1und1 auf den vierten Block verzichtet, ist hier ganz schnell Schluss. Telekom zeigt ganz massiv - unter 4 gehen wir hier nicht raus, wenn 1und1 bei 4 Blöcken bleibt, dann dauert das noch eine ganze Weile. Vodafone will 3, TEF 2 - da ist dann ein Block zu wenig zu haben.

    Relative Ruhe heute in der erste Runde. Wenn Telekom oder 1und1 auf den vierten Block bei 2GHz verzichten, ist heute Schluß...


    Bei 3,6 GHz bietet Vodafone den Block 4 an, nimmt sich Block 1 - das könnte auch ein Angebot an die Telekom sein, Schluß zu machen.


    Aber entscheidend ist wohl, was bei 2GHz in den nächsten Runden passiert... TEF gibt sich offensichtlich mit 2 Blöcken zufrieden, Vodafone mit 3