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Original geschrieben von chrischros
Wenn ich bedenke, dass eine vergleichbare Mietwohnung wie meine neue ETW mindestens 650,-€ eher noch 700,-€ Kaltmiete kostet, sind das 7800,-€ bzw. 8400,-€ pro Jahr, die ich meinem Vermieter bezahlen würde. Wenn ich in ca. 10 Jahren meinen Kredit abgezahlt habe, gehört die ETW komplett mir. Würde ich in dieser Zeit zur Miete wohnen, wären 78000,-€ bzw. 84000,-€ an den Vermieter gegangen und ich hätte gar nichts.
Dass das Hausgeld nicht alle Reparaturen im und am Haus abdecken wird, ist mir durchaus bewusst.
Daher werde ich nach Abzahlung des Kredites jeden Monat eine kleine Summe beiseite legen, für alle Fälle.
Ich habe das Glück, dass sich meine ETW in einem neu gebauten MFH befindet. Die Reparaturen sollten sich in den ersten Jahren in Grenzen halten.
Ich bleibe dabei, für mich war es die bessere Entscheidung, in eine ETW investiert zu haben, anstatt weiterhin als Mieter zu wohnen.
Ich habe die ETW nicht zum Geldanlegen gekauft, sondern um sie selber bis ins hohe Alter zu bewohnen
(sie ist zum Glück schon jetzt relativ altersgerecht ausgestattet)
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Naja, das Thema war ja explizit "Altersvorsorge", darauf bezog ich mich. Und rein rechnerisch ist Eigentum im Immobilienbereich immer ein Negativergebnis, monetär betrachtet. Emotionale Werte haben mit Altersvorsorge ja eher nichts zu tun, sollten sie auch nicht, denn im Alter steigen die Kosten ja auch-allgemein und persönlich.
Angenommen man zahlt die 74k in 10 Jahren an einen Vermieter, was bedeutet das faktisch? Nichts, denn wenn man nicht gerade auf 30qm wohnt, kriegt man dafür ja keine Wohnung. In halbwegs normaler Lage, nicht Luxusoase, zahlt man für ne nackte 100qm aus den 80ern locker minimal 120k und da ist noch nix renoviert.
In den ersten 10 bis 15 Jahren ist man also schonmal gleich teuer bzw je nach Kaufpreis deutlich teurer dabei. Das Geld ist weg, man bekommt dafür in beiden Szenarien nur "wohnen".
Danach kostet die Wohnung natürlich weiter. Während sich der Mieter jederzeit für moderate Aufpreise in Lage und Ausstattung verbessern kann, kann der Eigentümer in der Regel nur die Ausstattung ändern, allerdings zum Vollpreis und sofort. Der Mieter indes kann auch jederzeit downsizen, wenn es erforderlich wird.
Auch wenn man das Eigentum nicht bewohnt, sondern vermietet, lohnt sich das auch nur über Masse an Wohnungen. Will man nämlich die erforderlichen Instandhaltungskosten klein halten, müssen sie regelmäßig erfolgen. Da bleibt dann aber vom Mietzins letzlich nur Peanuts über, für die man real keinn Blumenstrauß mehr bekommt-rechnet sich erst, wenn man professionell große Kontingente vermietet. Renoviert man nicht, dann zahlt man das Gespart im Alter beim Verkauf, denn für rotte Butzen gibts nichts, jedenfalls nichts marktübliches.
Beim Haus ist das nicht anders. Selbst bei Neubau, so, wie man heute wohnt, will in dreissig bis vierzig Jahren keiner leben. Merken viele Senioren heute, dass sie für ihre 60er bis 80er Architektur nur noch den Grundstückspreis bekommen können, weil potentielle Käufer sowieso das Haus plätten. Die fallen dann aus allen Wolken, wenn das, wo sie über die Zeit 200k und mehr reingebuttert haben, auf dem Markt nur noch um die 70-100k bringen soll. Zumal oft genug Heiz- und Rohrsysteme auf dem Stand von anno domini sind und auch die Elektrik.
Der Grund, warum das so ist, ust natürlich Vielschichtig, hat aber auch viel mit den Menschen zu tun. Unsere deutsche Bauweise ist viel zu teuer, wir bauen gefühlt für die Ewigkeit, aber die dauert ja bei Normalbauten im Schnitt 60 Jahre. Da täte es eigentlich auch ein Fertighaus oder die amerikanisce Holzbauweise (hat auch Nachteile, kostet aber nüscht im Vergleich).
Zudem muss es ja immer bigger werden. Unter 200qm baut heute kaum einer mehr neu, auch bei Wohnungen muss es immer mehr Wohnfläche sein.
Am meisten spart man, wenn man nur das nutzt, was man wirklich benötigt. Aber wer kauft so seine Wohnung oder Haus? Wenn man schon Geld ausgibt, dann kommts doch nicht mehr drauf an, wenn man dies oder das extra...
Während man als Mieter in der Regel auf den Euro schaut und garantiert nicht über Bedarf mieten würde.
Also wenn man rechnet, was man "spart", dann doch in den qm und Ausstattung der Mietwohnung/haus, die man sich als Mieter leistet, nicht der, die man sich leisten würde, wenn man nen Kredit aufnimmt um zu kaufen oder zu bauen.