Nein, man kann den Spannstahl nicht sehen und nicht röntgen, da er in einem Rohr liegt.
Dazu gibt es ein neues viel versprechendes Verfahren mit Ultraschall, das aber noch in der Erprobung ist. Fast schon in Serienreife.
* ich meine es ist Ultraschall
Spannbeton heißt Spannbeton, weil die teilweise Armdicken Betonstähle mit Maschinen vorgespannt werden, entgegen der Belastung. Dann wird Betoniert. Die Gegenspannung bleibt erhalten, die Spannung bleibt also dauerhaft im Beton.
Wie ein Flitzebogen quasi.
Jetzt kann man sich vorstellen, was passiert, wenn an dem Spannstahl korrosion oder eine andere Störung auftritt, oder wenn der Spannbeton nicht fachgerecht verarbeitet wird.
Damals in den 1950ern/60ern/70ern hat man noch nicht so viel Wert auf Betondeckung über dem Stahl gelegt, den normalen Bewehrungsstahl. Und die Qualität des Spannstahls war auch nicht immer perfekt.
Ich habe Beton- und Stahlbetonbauer gelernt, danach Bauingenieurwesen gammelstudiert.
Auf der Baustelle wurde grundsätzlich gepfuscht wenn der Frischbeton aus dem Betonwerk kam, um ihn leichter verarbeiten zu können. Z.B. wurde Wasser zugeführt - fatal - chemische Fließverbesserer kamen da gerade erst auf (Anfang 1980er) - und Betonbauer die das wussten gab es damals auch nicht so viele.
Grundsätzlich dürfen solche Betone ausschließlich von Facharbeitern mit einer Lizenz für Betone der Gruppe BII verarbeitet werden, das sind ausschließlich Betonbauer und STAHLbetonbauer.
Und jetzt einfach mal auf die Baustellen von s.g. Ingenieurbauwerken gucken, was da so alles rumkriecht und Beton verarbeitet.
Im Studium haben wir damals gelernt, dass eine Brücke +- 30 Jahre hält.
Bei dem damaligen Verkehrsaufkommen und den damaligen LKW-Gewichten, und Anzahl der LKW.
Ein LKW belastet eine Brücke wie 10.000 PKW.
Holz hört man erst knacken, dann bricht es, da gab es ja vor kurzem den Fall in der Netto-Filliale.
Beton bricht ohne Vorwarnung. Dafür ist die Tragfähigkeit um ein Vielfaches höher.