Zitat
Original geschrieben von shelter
Politik, Sozialkunde, Wirtschaft, Werte und Normen, Gesellschaftskunde, AGs (Medien/Theater/etc), Schülerzeitung... gibt genügend schulische Felder, die über reines Wissen hinausgehen. Nicht nur Mathe und Physik werden unterrichtet. 
Nun. Ich bezog mich auf eine Sachaufgabe in Mathematik. Und in Mathematik wird die Lösung bis dato noch nicht ertanzt. Ich habe nicht bestritten, dass es auch andere Fächer und biegsamere Inhalte gibt, entsprechend wirkt dein Beitrag irgendwie erzwungen.
In Sachsen wurde bis in den Sommer 2013 im Gymnasium in der 12. Klasse in Gewi (Gesellschaft + Wirtschaft) KEIN Wort zur Wirtschaftskrise, Ursachen, Wirkungen etc. verloren, da der Lehrplan ein Leerplan ist und keine plötzlichen Ereignisse vorsieht. Schließlich ist die Geschichte ein langer gleichmäßiger Strom (was man 1989 sehen konnte, als der Strom aus Scheiße plötzlich überkochte).
Informationen zur aktuellen Krise kommen dann als Wirtschaftskrise 2.0 wahrscheinlich schön geplant in den Lehrplan ab dem Jahr 2065, wenn man den großen rückblickenden besserwisserischen Überblick hat. Nur nützt das dem, der in einem Jahr zum Studium will dann genau so beschissen wenig wie das dumme Faktenwissen zur Krise in den 1920ern.
Ursachen und Wirkungen des zweiten Weltkrieg werden dagegen ein ganzes Jahr gekaut aber nicht mit der Wirtschaftskrise in Verbindung gebracht sondern nur mit den Interessen der Großindustrie (steht so im Verdummungs-Lehrbuch Geschichte). Warum? Um Fehler zu vermeiden, für den Fall, dass man einen 3. Weltkrieg vorbereitet? Oder, weil man im Nachgang noch irgendetwas ändern kann? Nein. IMHO ist die Ursache der klassische Rückspiegelblick einer saturierten Gesellschaft, in dem man arrogant auf die Fehler der Altvorderen blicken kann und dabei eigene Fehler leicht übersieht, da man ja die ganze Zeit in den Rückspiegel schaut.
Gleiches gilt für die Betrachtung der DDR, in der sich die Westdeutschen vielfach als DIE potenziellen Widerstandskämpfer sehen, wären sie in der DDR geboren gewesen. Und die Ossis sehen sich sehr sehr oft als Opfer. Beides sind jeweils sehr sehr bequeme Haltungen mit Blick in den Rückspiegel. Aber, wo dieses Land z.B. 2030 stehen könnte, wird weder in der Schule noch in der Öffentlichkeit irgendwie beleuchtet. Zukunft ist nur noch Besitzstandswahrung, da ja die goldenen Zeiten hinter uns liegen. Ergo wäre ein 3- Weltkrieg fällig, da dann automatisch nachher wieder goldene Zeiten kommen? Liege ich da richtig? Zumindest scheint das die Logik der heutigen, nicht nur schulischen Gesellschaft.
Das Thema war Bundestagswahl 2013. Und die hat das deutsche Volk verloren! Fakt. 15 % der Wähler sind gar nicht im Parlament. 30 % (?) haben nicht gewählt. Eine 25 %-Splittergruppe mit 450000 Mitgliedern, die sich Volkspartei nennt, gebietet über > 50 % der Haushaltsmittel. Macht macht alles möglich, nur nicht, dass der Verstand wächst.