Zitat
Original geschrieben von Uelmuek
Ich halte mich auch an die Regeln. Und ich glaube, dass der prozentuale Anteil der Radfahrer die sich nicht korrekt an die Regeln halten nicht höher ist als bei Autofahrern (Geschwindigkeitsüberschreitungen, Park-/Halteverbote, etc.).
Das glaube ich, ehrlich gesagt, nicht.
Wie oft siehst du denn Autos verkehrtrum durch die Einbahnstraße fahren? Wie oft auf der falschen Straßenseite? Wie oft auf Gehwegen oder in der Fußgängerzone? Wie oft komplett ohne Beleuchtung oder mit irgendwelchen wild blinkenden Lichtorgeln? Wie oft brettern sie über rote Ampeln oder weichen einfach auf die Fußgängerfurt aus? Wie viele Autos siehst du auf der Straße, die die Zulassungskriterien der StVZO nicht erfüllen?
Würde man den Autoverkehr nicht kontrollieren, müssten Autos nicht zugelassen und vom TÜV überprüft sein, dann würde dort auch die Anarchie ausbrechen. Denn das ist ja der Hauptgrund, warum sich ein großer Teil der Radfahrer an keine Regeln hält: Es gibt praktisch keine Kontrollen.
Im Fernsehen haben sie mal gezeigt, wie die Fahrradstreife der Polizei mal unterwegs war. Was die da zu tun hatten – Wahnsinn.
Ich wohne in einer Einbahnstraße. Würde ich (so schick auf ein Wolldeckchen gestützt) den ganzen Tag aus dem Fenster schauen, dann würde ich da eine zweistellige Summe an Radfahrern zählen, die verkehrt herum die Straße hoch fahren. Wahlweise auf der Fahrbahn, aber auch gerne auf dem Gehweg. Ist geil, wenn man gerade aus der Haustür kommt und gleich umgenietet wird.
Seit ich da wohne habe ich noch kein einziges Auto gesehen, das falsch herum dort hoch gefahren ist.
Versteh mich nicht falsch: Ich fände es sogar gut, wenn man in Wohngebieten wie bei mir generell die Einbahnstraßen für Radfahrer öffnen würde. Aber es ist eben dort nicht, und da sieht man einfach, dass es die Leute einen Dreck schert. Und mehr noch: Eben weil sie wissen, dass sie da nicht lang fahren dürfen, heizen die meisten dann eben über den Bürgersteig.
Vorletzten Winter war ich in einen Auffahrunfall verwickelt: Mir ist hinten einer drauf geknallt, weil ich im Kreisel eine Vollbremsung machen musste, da eine Radfahrerin ohne zu gucken einfach mit Full Speed in den Kreisel rein gefahren ist. Hätte ich nicht gebremst, wäre das Mädel platt gewesen. So hab ich halt 'nen Polo im Kofferraum stehen gehabt.
Selbstredend ist die abgehauen. Klar, Schuld war am Ende der Fahrer hinter mir, weil er nicht den nötigen Abstand gehalten hat. Aber Auslöser eben die rücksichtslose Radfahrerin. Und solch einen Mist erlebe ich ständig. Man bekommt den Eindruck, dass die Radfahrer erwarten, dass man für sie komplett mitdenkt. Klar, der wird schon bremsen. Naja, bis er es irgendwann dann einmal nicht macht. Dann ist das Geschrei groß.
Ich war neulich, als es so heiß war, noch nachts am Main unterwegs – an einer Stelle, die praktisch nicht beleuchtet ist. Von 5 Radfahrern war 1 ohne Licht. Und das, obwohl dort auch Fußgänger unterwegs waren.
Ein Bekannter meiner Eltern ist mal beim Joggen an so einer Stelle von einer unbeleuchteten Radfahrerin über den Haufen gefahren worden. Der sah aus, als wäre er in eine Hells-Angels-Prügelei gekommen. Die Hälfte der Gesichtsknochen mussten sie ihm wieder zusammenpuzzeln.
Vor ein paar Jahren hab ich mal im Vorbeifahren – es war Sommer, es war schon dunkel und ich hatte die Fenster unten – einem unbeleuchteten Radfahrer zugerufen: "Wie wärs denn mal mit Licht?" (weil ich ihn halt erst im letzten Moment gesehen hab). Als Antwort erhielt ich "Fick dich du Arschloch!"
Tut mir leid, aber diese Arroganz und Ignoranz kotzt mich einfach an. Da kann ich verstehen, warum etliche Autofahrer rot sehen.
Ich hab mir an meinen alten Drahtesel eine gute LED-Lichtanlage dran gebaut. Mit Nabendynamo und Lichtsensor. Ich raff es halt nicht. Mir ist meine Haut verdammt viel Wert. Ich hab auch für abends und nachts so eine reflektierende Weste in der Satteltasche, die ich dann überziehe, wenn ich den Straßenverkehr kreuze.
Zitat
Original geschrieben von Uelmuek
als Reaktion auf die Steuerfreiheit für Radfahrer, dann ist das doch wenig glaubwürdig.
Das war eher eine Reaktion auf das dümmliche Getrolle von SAR, der hier mit allergrößter Mühe das Klischee des selbstgerechten und über alles stehenden Fahrrad-Fanatikers zu erfüllen versucht.