Ja, Du hast recht. "Kindlich-naiv" ist das Bild, das dem Wähler vermittelt wird. Unsere politische Führung dagegen ist entweder vom Machterhaltstrieb und/oder sozialistischen Ideologien geleitet oder - das muß man inzwischen auch unterstellen - gar von Protektionismus gegenüber der Finanzbranche. Kindlich-naiv ist das aber immer noch weil diese Clowns offenbar glauben, sie kämen mit dieser Augenwischerei noch weit.
Wie völlig hirnverbrannt die Journalie aber auch der gläubige Bürger ist, zeigt dieser heutige Spiegel-Artikel, der einmal mehr suggeriert "Spekulanten" seien Auslöser der Krise.
Das ist sowas von behämmert, daß mir einfach die Wort fehlen!
Daß der Olivengürtel so hohe Zinsen zahlen muß, liegt schlicht daran, daß die Anleger um die Rückzahlung ihres geliehenen Geldes bangen und daher folgerichtig einen höheren Risikoaufschlag verlangen. Auslöser der Krise sind einzig unsere verantwortungslosen, machtsüchtigen Politiker, die seit Jahrzehnten nicht nur Steuergelder verschwenden, sondern sich zusätzlich noch zu Lasten des Steuerzahlers verschulden um noch mehr Geld zu verbrennen.
Mag sein, daß da nebenher mit CDS oder irgendwelchen Derivaten auf das Steigen oder Fallen der Renditen gezockt wird, aber das beeinflußt die Zinssätze bei Emissionen nicht, denn die relevanten Investoren bei Staatsanleihen sind sehr große Institutionen wie Lebens- und Rentenversicherer oder Pensionsfonds die ihre eigenen Analysen durchführen und sich sicherlich nicht von ein paar Zockern verunsichern lassen.
Zu behaupten, die Spekulationen mit CDS oder anderen Derivaten seien entscheidend für die Zinssätze bei der Emission von Bonds ist völlig absurd. Tatsächlich ist es schlicht die desolate Haushaltssituation der Krisenländer und ihre Mißwirtschaft, die für die hohen Zinsen verantwortlich sind. Ein nettes Beispiel wie Spanien Milliarden versenkt hat ist z.B. das hier.
Lesenswert zu dieser absurden Propaganda ist folgender, inzwischen über zwei Jahre alter Artikel: http://www.ftd.de/politik/euro…spekulanten/50106952.html
Nun verlangt also Spanien laut obigem Spiegel-Artikel, daß die EZB unbegrenzt u.a. spanische Staatsanleihen aufkaufen soll um die Zinssätze zu senken und der EZB-Präsident Draghi scheint das zu unterstützen. Das ist total pervers!
Die EZB sollte laut der europäischen Verträge und ihrer Statuen unabhängig bleiben und die gemeinsame Währung stützen, was insbesondere Abwendung von Inflation beinhaltet. Tatsächlich ist die EZB aber nur noch ein willfähriger Handlanger der Politik und indem sie nun mit neu geschaffenem Geld Staatsanleihen aufkauft, treibt sie eine enorme Inflation an, denn unser aller Geld wird mit jedem neu gedruckten Euro schlicht verwässert und überhaupt ist das alles nur eine Umgehung der Nichtbeistandsklausel, die eigentlich ausschloß, daß ein oder mehrere Euro-Mitgliedsländer für die Schulden anderer Mitgliedsländer haften.
Und der Gipfel dabei ist, daß diese Idioten glauben, man könne mit einer solchen Kursmanipulation durch die EZB die Zinssätze des Olivengürtels senken.
Das ist ungefähr so als würde man einem alkoholkranken Obdachlosen zwei Monate lang ein Vorstandsgehalt überweisen damit er dann mit dieser getürkten Gehaltsabrechnung ein Darlehen für eine Villa aufnehmen kann. Tatsächlich aber wird der stinkende Obdachlose ob seiner Erscheinung und seiner offensichtlichen Kreditunwürdigkeit noch am Schalter abgewiesen werden, ebenso wie niemand Spanien zinsgünstig Geld geben wird nur weil die EZB etwas Kurskosmetik betreibt.
Das ist alles so unendlich dumm!