18€ sind schon viel Geld, dafuer wuerde man auch die Kombination aus Netflix (ab 7,99€) und DAZN (9,99€) bekommen - und gerade im Bezug auf Unterhaltung und Sport bieten Netflix und DAZN schon wesentlich mehr als die ÖR-Sender.
Und ob Polittalk und Nachrichten einen so hohen Wert haben? Eine gewisse Information bekommt man auch kostenlos im Internet oder wenn man an den Zeitschriftenregalen mal den Focus und Stern durchblaettert.
Das Problem was ich bei den deutschen ÖR-Sendern sehe sind aber nichtmal die Inhalte allein, sondern eher das die Praesentation oft ziehmlich langatmig ist, und vorallem das sich die einzelnen Sender gegenseitig kopieren und keiner der Sender ein richtiges Format hat.
Hier treffen eben zwei verschiedene Sichtweisen aufeinander. Für mich bspw. bietet Netflix selbst für 8€ so gut wie gar nichts, was mich interessiert -- und die wenigen Dinge kann ich meist auch innerhalb eines Monats durchschauen.
Der Großteil der Eigenproduktionen sind nicht gut genug, um meine Aufmerksamkeit allein darauf zu richten und andererseits vom Design her zu anstrengend, um sie nebenher laufen zu lassen.
Politshows, Satire, Talkshows, Berichte, Nachrichten, etc. kann ich nebenher laufen lassen und wenn was richtig spannendes kommt, bspw. eine Diskussion zweier Kandidaten zu einem Thema, zu dem ich mehr wissen möchte oder die Einstellung der Personen sehen möchte, kann ich schnell hinschauen, ohne groß den Kontext zu verlieren. Bei Serien weiß man nach eins, zwei Episoden nicht mehr, was eigentlich los ist bei den meisten Netflix-Formaten.
Und, ohne dir gegenüber negativ sein zu wollen, aber Sachen wie DAZN, Sport -- sei es im Fernsehen, Stadion, Olympia, E-Sports gehört meines Erachtens nach verbannt von der Welt. Ich weiß, dass ich da wahrscheinlich weitesgehend alleine dastehe, aber ich kann das nicht ab Ich liebe es, mich zu betätigen, Fußball, Kraftsport, sei es Computer-Spielen, Billiard, etc. Aber ich sehe den Spaß am Zuschauen nicht -- mache da auch keinen Unterschied zwischen Bundesliga und Legeau of Legends
Will nur den Punkt versuchen, rüberzubringen, dass man auch andere Positionen ansehen muss. In meinem Umfeld wird generell ausschließlich auf die Mediatheken der ÖR zurückgegriffen (in meiner Alters- und Einkommensklasse), keiner hat mehr einen TV-Anschluss, Sky, etc. Netflix und Amazon Prime teilt man sich für wenige Euro im Monat.
Und alles was man so nicht beziehen kann, wird entweder im Kino geschaut (bin selber dank o2 Kinotag und lokalem Kulturkino sehr oft dort) oder tatsächlich aus dem Internet geladen. Ich, und die meisten in meinem Umkreis, schauen alles nach Möglichkeit in der originalen Sprache (oftmals Englisch) oder mit Untertiteln.
Im Endeffekt könnte man meinetwegen das gesamte Satelliten-, Kabel- und terrestriale Fernsehen abschaffen und alle Kapazitäten auf Internet, Streaming und On-Demand verschieben, ganz ohne private Sender.
Dass das utopisch, Wunschdenken und gegen 99% der Bevölkerung geht, ist mir klar. Will nur einbringen, dass sich die Benutzung gerade bei den jüngeren Generationen stark ändert -- jedenfalls bei denen mit mehr als Ausbildung in meiner Erfahrung. Ich möchte nichts gegen diese Menschen sagen, habe selbst größte Achtung vor handwerklichen und Bürobeschäftigten, aber dort scheint es oftmals noch zum Kopieren des Verhaltens der Eltern/vorherigen Generation zu kommen.
Diese Tirade ist gegen niemanden besonders gerichtet (besonders nicht gegen dich, Anja), sondern mehr als Darstellung meiner insulären Ansichts- und Verhaltensweise bzgl. modernen Medienkonsums.
Bei mir schaut's so aus:
- Audio: Großteil Podcasts (nur international, keine Deutschen, irgendwie interessieren die mich nicht, weil ich die durch die Mediatheken meist abgedeckt bekomme), dann Audiobooks, dann Musik-Streaming
- Video: Großteil ÖR-Mediatheken, bisschen Streaming (Animes, Netflix, Prime Video)
- Gelesen wird auf dem Kindl
- Breaking News per RSS, Twitter oder als E-Mail-Newsletter
Muss zugeben, dass es für mich ein extremer Kulturschock war, als ich bei einem guten Freund plötzlich einen Fernseher mit Kabelanschluss, Werbung und Pro7/Sat1 gesehen habe. Ist wirklich interessant, welche Content Bubbles man doch hat, hat mri wirklich die Augen geöffnet.
(Sorry für etwaige grammatikalischen und rechtschreibtechnischen Schwächen, heute war Film&Bier-Abend :D;))