Beiträge von thomasschaefer

    Zitat

    Original geschrieben von Abi99
    Lese auch gerne die reißerischen Artikel. Von welchen Ländern bzw. welche Artikel dazu hast Du gelesen?Dafür sind wir Dir auch dankbar! Übrigens, wenn die Herrschaften noch zusätzliche Tester suchen, die auch qualifizierte Software-Bug-Reports schreiben können … ich stehe gerne bereit.


    z.B. diese hier, sind auch noch unter "news" (mit Stichwort IPv6) bei google gelistet:


    http://www.finanztreff.de/news…g-mit-softathome/10228651
    http://www.virtual-strategy.co…-softathome#axzz3PBQjVPJ5


    ähnliches geisterte auch von TIM (in Brasilien) durch die Medien.


    Es gibt mittlerweile zwei Sorten von ISPs, die einen machen einfach. Die anderen verdampfen viele heiße Luft und behaupten obendrein noch "erster" zu sein, während die Statistiken eine andere Sprache sprechen.


    In vielen unterentwickelten Ländern wie z.B. Großbritannien wird es auch zukünftig noch viele "Erste" geben, auf nationaler Ebene lügen diese Firmen ja sogar oft gar nicht. Nur international sind die ersten Plätze nun mal schon vergeben.


    Zu Deinem Angebot: Tester wird man freiwillig (in dem man sich Testmöglichkeiten sucht und manchmal auch findet) oder unfreiwillig - in dem man Dinge für den Alltag erwirbt und feststellt - Bananensoftware - reift beim Kunden.


    Beispielhaft für Kundenbeteiligung in Testangelegenheiten ist AVM, dort konnte man auf eigenes Risiko mit Laborfirmware und damals noch vorherrschenden Tunneln IPv6-Erfahrung sammeln.


    Ähnliches Glück wurde mir unter etwas erhöhten Aufwand von Vodafone und der Telekom zuteil.



    Oft reicht es auch nur die Augen offen zu halten. Fehlerhafte IPv6-Webseiten, findet man recht oft auch zufällig. Dann hilft es mit dem Betreiber Kontakt aufnehmen und schauen, was passiert. Meine Erfolgsquote (gemessen an den von mir entdeckten Sites) war mit dieser Methode ca.60% in den letzten Monaten.

    Was das Ausland betrifft, lese ich auch nur die meist etwas reißerischen Artikel, zuletzt über Polen, wo sich bekanntermaßen in Sachen IPv6 nicht wirklich viel tut.


    Für Deutschland verschieben sich die Ankündigungen ständig, von Quartal 1/2014 über zweite Jahreshälfte 2014 bis aktuell
    zum zweiten Quartal 2015.
    https://telekomhilft.telekom.d…arch-sort-type-order/date


    Hierzulande bin ich glücklicherweise Besitzer von IPv6-fähigen Mobilfunkaccounts. Daran, dass es nur Testaccounts sind und damit hier für die Öffentlichkeit nur von begrenzten Nutzen sind, kann ich leider nichts ändern.
    Aber ich nutze meine Möglichkeiten für Tests und veröffentliche meine Erfahrungen.


    Zusammenfassend kann ich hier sagen, dass es Fortschritte gibt. Immer mehr Geräte (Smartphones, Surfsticks und mobile Router) unterstützen IPv6,
    z.B


    Speedstick LTE IV
    Vodafone R215
    ZTE MF93E
    Vodafone W5101
    Netgear Aircard 785s


    Es gibt aber leider immer noch Rückschläge. Der M7350 von TP-Link beispielsweise verhält sich in meiner Testumgebung sehr zickig. Der Hersteller ist um Nachbesserung bemüht. Die Telekom verkauft eine "Speedbox LTE mini II", die ich leider als komplette Fehlinvestition betrachten muss, sofern es da nicht noch alternative Firmware gibt.
    Bei Smartphones habe ich leider keinen großen Überblick, da kann ich nur sagen: Das Nexus 5 kann selbst IPv6 nutzen, hat aber Mängel bei der Tethering/Hotspot-Funktion und auch im WLAN könnte es dhcpv6 unterstützen, was es nicht tut.


    Es ist traurig aber wahr, der Mobilfunk hängt meiner Meinung nach 3 Jahre der Entwicklung im Festnetz hinterher.
    "Festnetz" ist in DE, US und BE ja mittlerweile fast eine Erfolgsstory - mögen es so weiter gehen und wir können uns den Ärger mit NAT und CGNAT bald sparen.


    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Schäfer

    Ein paar Kommentare ohne Zitat:


    Unter den von mir negativ getesteten 2G/3G-Sticks sind im wesentlichen nur die Modelle, die hier verkauft worden sind. Wenn man genauer hinschaut nur ZTE und HUAWEI-Modelle, dazu noch zwei von TP-Link, einige davon mit qmi.


    Bei meiner Aufzählung der IPv6-tauglichen Sticks fällt auch auf, dass es überwiegend ZTE und HUAWEI sind, Alcatel ist nur noch eine Marke. Wenn ich das Notebookmodul mitzähle sind drei verschieden Chipsätze drin: Qualcomm, HiSilicon, Ericsson.



    Zu NAT64 versus IPv4v6.


    Ich glaube ehrlich gesagt nicht an IPv4v6, also mehr oder weniger echtes Dualstack bei den Mobilfunkern.


    Warum:


    NAT64/DNS64 ist wirklich gut und schafft sich mit stärker werdender Verbreitung von IPv6 selber ab.
    (Es gibt wirklich sehr wenig Anwendungen, die nicht mit NAT64 laufen)


    IPv4v6 ist sehr aufwendig, egal wie das mit den Kontexten geregelt wird.


    Außerdem ist mit CGNAT IPv4 im Mobilfunk sowie schon schlecht, d.h. man würde Dualstack sowieso nur mit verhunzten IPv4 machen.

    Zitat

    Original geschrieben von Hackman99
    Geht qmi_wwan nicht mit dem Stick?


    (Telekom Speedstick LTE III alias HUAWEI 3276 (cdc_ncm/option))



    Nein, ich kann zwar nach dem ich cdc_ncm entfernt habe, qmi_wwan laden. (modeprobe und echo new_id), aber qmicli kann einfachste Anfragen auf /dev/cdc_wdm0 nicht beantworten.


    Dafür lässt sich der Stick relativ leicht mit zwei AT-Befehlen (+cgdcont und ^ndisdup) und ip link set wwan0 up, bzw. für IPv4 dhcpd wwan0 mit den Internet verbinden.


    Angeblich ist ein von Huawei selbst entwickelter chip drin (HiSilicon Hi6920).


    Man man muss bei den Huawei-Sticks zunehmend aufpassen, die verkaufen auch HILINK-Varianten zum Teil unter gleichen Namen.
    Deren Ansatz ist ähnlich zu dem bei DSL-Routern. Man steckt ihn an und geht mit dem Browser auf den Router und klickt dort auf online, oder stellt auf automatisch verbinden ein.
    So einfach, so schlecht zu Ende gedacht. Von den HILINK-Sticks (303 u.a.) ist mir auch noch keiner mit IPv6 unter die Finger gekommen. Und bei IPv4 machen die im Grunde genommen großen Mist - man hat nämlich doppeltes NAT. (einmal CGNAT beim Provider und einmal NAT im Stick/Router)


    Aber das nur am Rande.


    Thomas

    Zitat

    Original geschrieben von Abi99
    Thomas, hast Du LTE-Freigabe auf Deiner Vodafone-IPv6-SIM?


    Nein. Leider nicht. Ich warte noch auf einen (Test)zugang eines anderen deutschen Mobilfunkproviders.
    Dazu kann ich erst etwas sagen, wenn ich ihn habe. Da soll dann LTE mit dabei sein. Diese mündliche Zusage ließ aber viel Spielraum bei der Zeitangabe. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.


    Bis dahin halte ich die Augen offen, was Notebooks und Surfsticks betrifft. Bei ersteren ist es etwas schwierig, da GSM/UMTS/LTE-Module ja nun nicht gerade zu Standardausstattung von Notebooks gehören und ich auch nicht massenhaft Notebooks kaufen kann/will. Bei Surfsticks und Mobilfunkroutern (LTE zu WLAN) ist die Sache etwas einfacher. Die Situation ist aber auch alles andere als befriedigend. Alle IPv6-fähigen Surfsticks haben dieses Leistungsmerkmal unter Windows deaktiviert bzw. nicht konfiguriert. UMTS/LTE-zu WLAN-Router sind zwar vom Nutzer aus gesehen treiberunabhängig, aber wenn es die Firmware nicht schafft eine IPv6-Verbindung auf zu bauen kann sie auch keine routen. Negativbeispiel ist hier die LTE speedbox mini - ein relativ neues/teures Modell, welches im originalen Datenblatt von Huawei sogar IPv6 und Dualstack drin stehen hat.
    Alle reinen GSM/UMTS-Surfsticks, die mir in die Finger gekommen sind (auch dazu sind Freunde/Bekannte da) taugen aus IPv6-Sicht nichts.


    Thomas

    Danke für den Erfahrungsbericht. Auch wenn die Ergebnisse etwas durchwachsen sind.


    Ich habe in der Zwischenzeit auch ein paar weitere Sticks und ein Notebook auf IPv6-Netztauglichkeit positiv testen können.


    Meine derzeitige Liste:


    Telekom Speedstick LTE alias HUAWEI E398 (qmi_wwan)
    Vodafone K5005 alias HUAWEI E398 mit Vodafone-Firmware (qmi_wwan)
    o2 Surfstick LTE 4G alias ZTE MF821D (qmi_wwan)
    Vodafone K5006-Z alias ZTE MF821V (qmi_wwan)
    Telekom Speedstick LTE II alias ALCATEL(alias TCT Mobile) ONE TOUCH L100V LTE (qmi_wwan)
    4G Systems XS-Stick W100 LTE Surfstick (baugleich zu Telekom Speedstick LTE II) (qmi_wwan)
    Telekom Speedstick LTE III alias HUAWEI 3276 (cdc_ncm/option)


    Ericsson H5321gw (Toshiba ID 0930:1319)(cdc_ncm/cdc_acm)



    Abi99, Du hast oft angegeben ob GSM/UMTS aktiv war.


    Gab es irgendwo auch die Kombination LTE+IPv6 (nicht bei den recherchierten, sondern den selbst probierten Tests)?


    Thomas Schäfer

    Ich habe das Skript noch um DNS und DHCPv6 ergänzt.
    Die DNS-Server sind die öffentlichen von google, da bei diesem Verbindungsaufbau vom Provider keine zugewiesen werden.


    Die Clients (also die Rechner, mit denen das Internet "geteilt" wird) können sich aussuchen, ob sie die DNS-Informationen via RFC 6106 oder stateless DHCPv6 annehmen.


    Erfolgreich(ipv6-only) getestet gegen: Opensuse 12.2 (Networkmanager), Windows Vista und IOS6.X/Ipad.
    Windows XP ist zu alt und ein Android-Telefon kam nicht an die DNS-Infos.
    (alles via LAN bzw. WLAN (bridged))



    Thomas

    Es muss schon eine SIM sein, wo der Provider selbst auch IPv6 anbietet. Für die Mobilfunkanbieter von Slowenien und einigen US-Anbietern ist das der Fall.


    2010 machte ein slowenischer IPv6-Experte auf verschiedenen Konferenzen Werbung dafür, dass er europaweit Email "for free" mobil verschicken könne, weil es beim Roaming noch Abrechnungsprobleme gab.


    Trotzdem würde ich jetzt nicht nicht nach Slowenien fahren. Man sollte die Hotline seines eigenen Providers nerven.


    Des Weiteren wird es im Moment nicht so einfach gehen, viele Geräte im europäischen Markt und auch die Software zu den Surfsticks ist noch nicht für IPv6 angepasst, bzw. im Fall der Surfsticks wurde diese z.T. bewusst unterdrückt.


    Das heißt der bequeme Weg funktioniert noch nicht. (Könnte aber durch ein einfaches Update geebnet werden.)



    Unter Linux sieht es zwar anders aus, aber auch hier läuft vieles noch mit provisorischen Skripten und ohne GUI.


    Außerdem braucht man in der Regel den neuesten Kernel, der bei den Distributionen mit einigen Monat Verspätung eintrifft.


    z.B.


    Speedstick LTE von der Telekom - Kernel 3.4
    Vodafone K5005 von Vodafone - Kernel 3.5, eventuell auch backport zu 3.4
    O2 LTE4G von O2 - Kernel 3.6, eventuell auch backport zu 3.4/3.5




    Zum (meinem) Test: man braucht beides eine Extra-SIM und einen passenden Extra-APN. Das zu bekommen ist wie ein Sechser im Lotto. Aber der Ausblick sieht besser aus. Aus der selben Quelle verlautete, dass das Testfeld "bald" aufgegeben werde zugunsten eines echten APNs.


    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Schäfer

    Zitat

    Original geschrieben von Samsungracer
    Hallo,


    wusste gar nicht, das wir überhaupt IPv6 für Kunden im Netz anbieten .


    Genau genommen bin auch kein Kunde sondern ein Tester. Den Kontakt zum Labor habe ich auf einem Kongress bekommen.
    Als "Gegenleistung" habe ich dazu beigetragen, dass der K5005 auch unter Linux mit IPv4 als auch mit IPv6 mit einem neuen Treiber unterstützt wird. (statt ppp ethernetähnlich mit dhcp bzw. SLAAC, vor allem wichtig für LTE, da ppp-emulation die Performance des Surfsticks drückt)
    Jetzt teste und spiele ich damit herum (u.a. auch diese Netzwerk-sharing-Problematik, Alltagstauglichkeit) bis vodafone mir entweder die Karte abstellt, oder ich einen regulären Vertrag abschließe.


    Für Roaming-Kunden machen schon alle Mobilfunkprovider IPv6 seit 2010. Da ich aber meinen Wohnsitz hier habe, kommt Roaming für mich nicht in Frage.


    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Schäfer