Beiträge von Mooney

    Teil 2




    Ausstattung:


    Den Defiziten, die das SL45i in puncto schnelle Datendienste (GPRS, HSCSD) aufweist, wird ein anderes Novum gegenübergestellt: die Java-Fähigkeit.
    Mit dieser Java-Mobile-Edition (J2ME) kann der User diverse Programme wie einen E-Mail-Client oder diverse Spiele aus dem Internet herunterladen und auf der Multimedia-Card installieren. Momentan ist das Angebot an den sog. Midlets zwar noch etwas begrenzt, dennoch kann die zukunftsweisende Technologie dahin führen, dass der User sein Handy nach seinen persönlichen Wünschen und Vorstellungen konfigurieren und Applikationen je nach Bedarf installieren kann.
    Nokia zieht übrigens nach und hat auf der diesjährigen CeBIT ebenfalls Java-fähige Geräte vorgestellt.
    Ansonsten glänzt auch das "i" mit der schon vom SL45 bekannten, opulenten Ausstattung. Die 32MB Speicherplatz auf der MMC bieten Platz für eine gute halbe Stunde Musik für den integrierten MP3-Player, für rund 5 Stunden Sprachaufzeichnung oder für alle möglichen sonstigen Daten. Der Speicher ist dynamisch und kann unter den verschiedenen Anwendungen aufgeteilt werden. Wenn die 32MB wider Erwarten nicht reichen sollten, kann man sich noch eine weitere MMC mit 32, 64 oder gar 128 MB Kapazität anschaffen - dies ist aber ein ziemlich teures Vergnügen!
    Natürlich bietet das Gerät auch die ganzen Standardfunktionen wie einen Wap-Browser (1.1), Vibrationsalarm, T9, SMS-Vorlagen, Anrufergruppen mit Filterfunktion, Situationsprofile, Uhr mit Datum und Wecker, Chronometer (Timer, Stoppuhr, Countdown), integriertes Modem (leider nur 9600 bps), Infrarotschnittstelle, Taschen- und Währungsrechner, Voice Dialing, Voice Memo, Voice Command (für MP3 und Diktiergerät)etc.
    Der (Termin-)Kalender des SL45i ist schon vom S35 und S45 bekannt und sehr schön gelöst. Mit seiner Tages-, Wochen, und Monatsansicht ist er (wie schon im S35-Bericht erwähnt) äußerst komfortabel und übersichtlich; die Wochenansicht wirkt wie der Palm-Kalender in klein. Schade ist, dass auch beim SL45i nur 50 Termine eingetragen werden können, obwohl ja Speicherplatz im Überfluss vorhanden ist. Dies schränkt die Business-Funktionalität des Geräts dann doch ein wenig ein.
    Die 500 Speicherplätze des Adressbuchs mit jeweiligen Einträgen für mehrere Nummern, Postanschrift, E-Mail etc. reichen meiner Meinung nach völlig aus.
    7 Spiele (Super Mind, Move the Box, Wacko, Homerun, Reversi, Quattropoli und The Maze), 39 feste Melodien und 3 selbstkomponierbare Klingeltöne sowie Bildmitteilungen sorgen dafür, dass auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Es können übrigens diverse eigene Töne auf der MMC gespeichert werden - nur die Anzahl der "aktiven", geladenen Töne im Gerät ist auf drei begrenzt.
    Die fest installierten Klingeltöne sind in folgende Gruppen unterteilt:
    Standard, Klassisch, Traditionell, Diskret und Poppig - es dürfte also für jeden Geschmack und für jedes Profil ein passender Ton dabei sein.
    Das "Klingelton-Komponieren" ist optisch und funktionell sehr schön gelöst, da ein komplettes Notensystem dargestellt wird. Dies ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern vereinfacht die Eingabe auch ungemein. Alternativ können Klingeltöne auch per Datenkabel oder IrDA übertragen werden. Sehr schön ist, dass es keine fest definierten SMS- und Alarmtöne gibt, sondern dass man auch hierfür aus den vorhandenen Melodien frei wählen kann.


    Die Bildmitteilungen können nur von anderen Handys der 35er und 45er-Reihe empfangen werden, sind aber sehr ergonomisch gelöst: die Bilder sind im Handy gespeichert und es wird nur ein Code aus ein paar Zeichen gesendet, an dem das empfangende Handy erkennt, welches Bild es anzeigen soll. Diese Bilder können bequem in eine SMS eingefügt werden. Die Nokia-Bildmitteilungen werden komplett verschickt, was mehrere SMS in Anspruch nimmt und somit viel teurer ist. Wenn Besitzer anderer Handymodelle die Codes bzw. Bildnamen kennen, müssen sie nur diese Zeichenfolge eingeben, damit auf dem SL45i das Bild angezeigt wird. Über den generellen Aufbau der Codes habe ich in meinem S35-Bericht geschrieben.



    Bedienung, Menüführung:


    Durch einen Rechtsklick mit der Navi-Taste gelangt man in das vertikal aufgebaute Hauptmenü. Das Scrollen erfolgt durch "Hoch" und "Runter" der Navigationstaste, die Auswahl eines Menüpunktes über einen Rechtsklick oder über den rechten Softkey, der mit der Funktion "Auswahl" belegt ist.
    Durch einen Linksklick oder über kurzen Druck auf den roten Hörer gelang man einen Schritt zurück, langer Druck auf den roten Hörer führt zurück in den Standby-Screen.
    Ein Klick nach unten führt aus dem Standby-Screen direkt in das Adressbuch.



    Hier eine kurze Übersicht über das Menü:


    - Organizer (Adressbuch, Kalender etc.)
    - Surf&Fun (Java, WAP, MP3, Spiele etc.)
    - Meldungen (SMS, Mailbox, CB)
    - Ruflisten
    - Profile
    - Audio (Klingeltöne etc.)
    - Zeit/Kosten
    - Rufumleitung
    - Einstellungen
    - Hilfe


    In der obersten Ebene werden die einzelnen Menüpunkte durch kleine animierte Grafiken verschönert, die der besseren Visualisierung dienen sollen. In den einzelnen Untermenüs geht es in der bekannten Listenorm weiter, so das alles schön übersichtlich bleibt. Bei manchen Einstellungen kann man durch Anklicken einer Checkbox einfach und schnell Funktionen aktiviert oder deaktiviert werden - sehr schön gelöst!
    Man kann übrigens wählen, ob man nur jeweils einen oder aber drei Menüpunkte untereinander anzeigen lassen möchte; bei der letztgenannten Variante befindet sich der ausgewählte Punkt dann in der Mitte und ist eingerahmt.
    Eine tolle Funktion ist die Möglichkeit, die Zifferntasten nicht nur Kurzwahlnummern, sondern auch mit bestimmten Menüpunkten zu belegen, so dass man mit nur einem langen Tastendruck und einer Bestätigung schnell auf bestimmte Funktionen zugreifen kann. Dies ist etwa mit dem Quick-Access-Menü von Motorola vergleichbar.
    Im Standby-Modus ist auch die linke Displaytaste mit einer Funktion belegbar; es bietet sich an, hier die am häufigsten genutzte Funktion (z.B. SMS verfassen) unterzubringen.
    Die seitlichen Steuerungstasten des MP3-Players besitzen im Standby-Modus ebenfalls Funktionsbelegungen: Die "Play"-Taste startet des MP3-Player, die "Stop"-Taste das Diktiergerät. Ein langer Druck auf die "+"-Taste aktiviert die Sprachwahl.



    Standby- und Gesprächszeit:


    Herstellerangaben sind max. 180 h Standby und um die 4 h Talktime. Diese Angaben beziehen sich auf den von mir verwendeten 540-mAh-Akku. Mit dem 650-mAh-Akku verlängern sich die Betriebszeiten bis auf ca. 200 h / 4.5 h. Wenn man von diesen Angaben ein Drittel abzieht, dürfte man auf die reellen Werte kommen.



    Empfang und Sprachqualität:


    Der Empfang ist keine der absoluten Paradedisziplinen meines SL45i - ich besitze Geräte, die ich als deutlich empfangsstärker einschätze. An manchen schlecht versorgten Plätzen gibt das SL45i auf, wo andere noch locker zwei Balken anzeigen - dies ist natürlich auch auf die Unterschiedliche Kalibrierung der Anzeige bei den verschiedenen Herstellern zurückzuführen.
    Die Sprachquälität ist an sich gut und auch ausreichend laut - es trübt nur ein merkwürdiges leise quietschendes Geräusch das Hörvergnügen. Am ehesten ist mit dem Geräusch zu vergleichen, das entsteht, wenn man einen Spiegel putzt und schnell mit dem Tuch über das Glas reibt. Ich kenne diesen "Sound" nur vom SL.



    Fazit:


    Auch wenn die SL4x-Reihe nun schon ein Weilchen auf dem Markt ist, bietet Siemens mit dem SL45i nun einen "Neuaufguss" mit der zukunftsweisenden Java-Technologie an, die auch für High-Tech-Freaks interessant ist. Die einzigen Nachteile in der Business-Funktionalität sind meiner Meinung nach der zu kleine Terminkalender und die fehlenden schnellen Datendienste.
    Von diesen Features abgesehen ist das SL45i ein hochwertiges, wirklich üppig ausgestattes Handy, das nahezu allen Ansrüchen genügt und zudem noch recht günstig zu haben ist.
    "Daten-Nomaden" sollten vielleicht eher ein Gerät mit GPRS und HSCSD ins Auge fassen - für alle anderen ist das SL45i uneingeschränkt empfehlenswert!




    Liebe Grüße,


    Mooney :)

    Auch wenn ich es vor knapp einer Woche verloren habe (*schnief*), hier mein Bericht über das SL45i. Die meisten von euch werden ihn vermutlich schon kennen; vielleicht hat er ja aber doch noch einen gewissen Nutzen...


    Mein hier vorliegendes SL45i stammt aus einem Gerätetausch: bei Siemens können SL45-Besitzer ihr Gerät gegen eine Pauschale von 49 Euro gegen ein nagelneues SL45i mit zwei Jahren Gewährleistung tauschen lassen und diese Gelegenheit habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen! ;o)
    Da nur das reine Handy getauscht wird, beziehe ich mich beim Akku, Zubehör und der Verpackung auf das "normale" SL45.
    Die SW-Version meines SL45i ist die 49, mittlerweile ist die 52 aktuell und die 55 afaik kurz vor dem Erscheinen.



    Lieferumfang:


    Schon beim Lieferumfang und der Verpackung wird deutlich, dass das SL45(i) das Top-Modell der Siemens-Handys ist. Während die anderen Geräte in schlichten Pappkartons ausgeliefert werden, besteht die Verpackung des SL45(i) aus teilweise transparentem Kunststoff und wirkt so um einiges hochwertiger.
    Der Lieferumfang ist reichhaltig: neben dem Handy, Akku und Ladegerät sind eine 32MB-Multimedia-Card, ein Stereo-Headset, Sync-Station mit Datenkabel, eine Software-CD sowie Bedienungsanleitungen in mehreren Sprachen mit dabei - man muss also kein Zubehör mehr dazu kaufen, um die meisten Funktionen des SL45i zu nutzen.
    Der Akku des SL45i ist ein Lithium-Ionen-Akku mit 650 mAh - der des SL45 besitzt nur eine Kapazität von 540 mAh.



    Abmessungen, Gewicht:


    Das SL45i misst 105 x 46 x 17 mm und wiegt 88g, es ist also (von der externen Antenne abgesehen) nur wenig größer als z.B. ein Nokia 8210 oder 8850.
    Die Breite von 46 mm gilt übrigens nur für den oberen, verbreiterten Teil, in dem die Steuerungstasten für den MP3-Player und das IrDA-Auge untergebracht sind - im Bereich der Tastatur ist das SL45i nur 42 mm breit.



    Gehäuse (Design, Verarbeitung):


    Ohne Zweifel ist das SL45i ein schickes, optisch sehr ansprechendes Handy, dennoch hätten meiner Meinung nach ein paar Punkte besser gelöst werden können.
    Am auffälligsten ist die externe Antenne, an der sich wohl viele SL45-Besitzer stören. Besserer Empfang hin oder her - wenn schon beim S35i eine interne Antenne möglich war, so hätte sie dem High-End-Modell meiner Mainung nach auch gut zu Gesicht gestanden. Es gibt allerdings in der SL45-Gemeinde auch Stimmen, die meinen, dass die Antenne dem Handy Charakter verleiht und dass ein SL ohne Antenne "wie ein Elektrorasierer" aussehen würde! ;)
    Während die Oberschale aus galvanisiertem, metallbeschichteten Kunststoff ausgesprochen edel wirkt, so macht die in hellgrau gehaltene Rückseite einen eher billigen Eindruck. Auch wenn es einen stärkeren Kontrast zur silbernen Front zur Folge gehabt hätte, so hätte eine Rückschale in dunklerem Anthrazit oder gar schwarz vermutlich noch edler gewirkt.
    Die Kunststoff-Displaygläser der SL-Reihe sind oberflächenveredelt und mit einer kratzresistenten Beschichtung versehen. Dies ist auch zwingend notwendig, da die anderen Siemens-Displays bekannterweise sehr leicht verkratzen. Man sollte ein Selbstpolieren mit Displex o. ä. unbedingt unterlassen, da man so die Beschichtung abpoliert und das "Glas" somit ruiniert. Ein neues Gehäuse schlägt dann mit über 50 Euro zu Buche!
    Ein kleiner Unterschied zum "normalen" SL45 ist auch, dass der Siemens-Schriftzug und die Modellbezeichnung nun nicht mehr UNTER dem Displayglas, sondern OBEN aufgedruckt ist. Der alte Schriftzug war dunkelgrau, der neue ist glänzend silber. Ich fand die alte Lösung eleganter und besser, da sie einfach hochwertiger aussah und vermutlich auch haltbarer war.


    Die Verarbeitung ist im Gegensatz zu manch anderem Siemens-Gerät wirklich gut, das Gehäuse macht einen sehr soliden Eindruck. Die Spaltmaße zwischen Oberschale und Rückseite sind sehr gleichmäßig und als eins der wenigen Siemens-Geräte kann man das SL45i (und die anderen SLs) zusammendrücken, ohne dass das Gehäuse ein mitleiderregendes Knarzen von sich gibt.
    Bei einem Handy dieser Preisklasse sollte dies aber auch eine Selbstverständlichkeit sein.



    Display und Tastatur:


    Das Display ist voll grafikfähig, besitzt eine Auflösung von 101x80 Pixeln und kann maximal 7 Zeilen à 16 Zeichen anzeigen. Die unterste Zeile wird jedoch immer von den Softkey-Funktionen belegt, die etwas mehr als eine Zeile beanspruchen - in einer SMS beispielsweise werden somit 5 1/2 Zeilen angezeigt.
    In den Menüs zeigt die oberste Zeile die Position an, so dass drei Menüpunkte in Listenform sichtbar sind.
    Im Standby-Modus informiert das Display über Empfang, Ladezustand des Akkus, Datum, Uhrzeit und Softkey-Belegung - dazwischen befindet sich das Betreiber-Logo, dass auch individuell gestaltet werden kann.
    Es können Bitmaps auf die Multimedia-Card geladen werden, die dann als Logo auf dem Display angezeigt werden können. Leider lässt sich ein solches Logo nicht abschalten, so dass man es entweder durch ein anderes "überspielen" muss oder aber das aktuelle Logo löschen muss, um wieder die ursprüngliche Netzbetreiber-Anzeige herzustellen.
    Das Display ist ziemlich feinzeichnend, so dass auch die animierten Menügrafiken und die Start- und Abschaltanimation aufwändig dargestellt werden. An die modernen Graustufen-Displays à la Ericsson oder gar Samsung kommt es aber nicht ganz heran.


    Beleuchtet wird das Display von insgesamt 6 LEDs - vier davon befinden sich am oberen Displayrand, zwei am unteren. Die beiden letztgenannten beleuchten ebenfalls die Softkeys, die Navigationstaste und die Hörertasten. Die Beleuchtung ist bernsteinfarben und läutete bei der Einführung des SL45 einen neuen Trend ein - von dort an werden alle Siemens-Displays in dieser Farbe angestrahlt.
    <br><br>Die Helligkeit der Beleuchtung ist die beste, die ich bei Siemens in den letzten Jahren gesehen habe. Die bernsteinfarbenen Beleuchtungen des S45 und des S35i sind ein gutes Stück dunkler, auch wenn der Kontrast zwischen Bernstein und Schwarz noch eine ausreichende Lesbarkeit garantiert. Die grüne Beleuchtung des S35 in Emerald/Black hingegen war ein Zustand.
    Nicht so beim SL45(i): Helligkeit und Kontrast sind ausgezeichnet, zumal der Kontrast in 6 Stufen eingestellt und somit dem persönlichen Geschmack angepasst werden kann. Auch die Ausleuchtung ist nahezu perfekt - "nahezu" nur deswegen, weil zwischen den oberen LEDs kleine Schatten entstehen.
    Insgesamt verdienen Display und Beleuchtung jedoch ein dickes Lob!


    Die Tastatur besteht aus silberfarbenem Hartkunststoff und lässt sich besser bedienen als es auf den ersten Blick aussehen mag. Meine anfänglichen Zweifel, dass die kleinen Tasten mit den zwischenliegenden Stegen leicht zu verfehlen wären, wurden schnell zerstreut, der gut fühlbare Druckpunkt gibt ein genaues Feedback.
    Schade ist jedoch, dass auch diese Tastatur mit schnellen Eingaben überfordert ist - wie ich es schon bei den anderen Siemens-Handys kritisiert habe.
    Tippt man mit zu flinken Fingern, passiert es immer wieder, dass Eingaben nicht erkannt werden.



    Im nächsten Post gehts weiter...

    Auch wenn ich es vor knapp einer Woche verloren habe (*schnief*), hier mein Bericht über das SL45i. Die meisten von euch werden ihn vermutlich schon kennen; vielleicht hat er ja aber doch noch einen gewissen Nutzen...


    Mein hier vorliegendes SL45i stammt aus einem Gerätetausch: bei Siemens können SL45-Besitzer ihr Gerät gegen eine Pauschale von 49 Euro gegen ein nagelneues SL45i mit zwei Jahren Gewährleistung tauschen lassen und diese Gelegenheit habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen! ;o)
    Da nur das reine Handy getauscht wird, beziehe ich mich beim Akku, Zubehör und der Verpackung auf das "normale" SL45.
    Die SW-Version meines SL45i ist die 49, mittlerweile ist die 52 aktuell und die 55 afaik kurz vor dem Erscheinen.



    Lieferumfang:


    Schon beim Lieferumfang und der Verpackung wird deutlich, dass das SL45(i) das Top-Modell der Siemens-Handys ist. Während die anderen Geräte in schlichten Pappkartons ausgeliefert werden, besteht die Verpackung des SL45(i) aus teilweise transparentem Kunststoff und wirkt so um einiges hochwertiger.
    Der Lieferumfang ist reichhaltig: neben dem Handy, Akku und Ladegerät sind eine 32MB-Multimedia-Card, ein Stereo-Headset, Sync-Station mit Datenkabel, eine Software-CD sowie Bedienungsanleitungen in mehreren Sprachen mit dabei - man muss also kein Zubehör mehr dazu kaufen, um die meisten Funktionen des SL45i zu nutzen.
    Der Akku des SL45i ist ein Lithium-Ionen-Akku mit 650 mAh - der des SL45 besitzt nur eine Kapazität von 540 mAh.



    Abmessungen, Gewicht:


    Das SL45i misst 105 x 46 x 17 mm und wiegt 88g, es ist also (von der externen Antenne abgesehen) nur wenig größer als z.B. ein Nokia 8210 oder 8850.
    Die Breite von 46 mm gilt übrigens nur für den oberen, verbreiterten Teil, in dem die Steuerungstasten für den MP3-Player und das IrDA-Auge untergebracht sind - im Bereich der Tastatur ist das SL45i nur 42 mm breit.



    Gehäuse (Design, Verarbeitung):


    Ohne Zweifel ist das SL45i ein schickes, optisch sehr ansprechendes Handy, dennoch hätten meiner Meinung nach ein paar Punkte besser gelöst werden können.
    Am auffälligsten ist die externe Antenne, an der sich wohl viele SL45-Besitzer stören. Besserer Empfang hin oder her - wenn schon beim S35i eine interne Antenne möglich war, so hätte sie dem High-End-Modell meiner Mainung nach auch gut zu Gesicht gestanden. Es gibt allerdings in der SL45-Gemeinde auch Stimmen, die meinen, dass die Antenne dem Handy Charakter verleiht und dass ein SL ohne Antenne "wie ein Elektrorasierer" aussehen würde! ;)
    Während die Oberschale aus galvanisiertem, metallbeschichteten Kunststoff ausgesprochen edel wirkt, so macht die in hellgrau gehaltene Rückseite einen eher billigen Eindruck. Auch wenn es einen stärkeren Kontrast zur silbernen Front zur Folge gehabt hätte, so hätte eine Rückschale in dunklerem Anthrazit oder gar schwarz vermutlich noch edler gewirkt.
    Die Kunststoff-Displaygläser der SL-Reihe sind oberflächenveredelt und mit einer kratzresistenten Beschichtung versehen. Dies ist auch zwingend notwendig, da die anderen Siemens-Displays bekannterweise sehr leicht verkratzen. Man sollte ein Selbstpolieren mit Displex o. ä. unbedingt unterlassen, da man so die Beschichtung abpoliert und das "Glas" somit ruiniert. Ein neues Gehäuse schlägt dann mit über 50 Euro zu Buche!
    Ein kleiner Unterschied zum "normalen" SL45 ist auch, dass der Siemens-Schriftzug und die Modellbezeichnung nun nicht mehr UNTER dem Displayglas, sondern OBEN aufgedruckt ist. Der alte Schriftzug war dunkelgrau, der neue ist glänzend silber. Ich fand die alte Lösung eleganter und besser, da sie einfach hochwertiger aussah und vermutlich auch haltbarer war.


    Die Verarbeitung ist im Gegensatz zu manch anderem Siemens-Gerät wirklich gut, das Gehäuse macht einen sehr soliden Eindruck. Die Spaltmaße zwischen Oberschale und Rückseite sind sehr gleichmäßig und als eins der wenigen Siemens-Geräte kann man das SL45i (und die anderen SLs) zusammendrücken, ohne dass das Gehäuse ein mitleiderregendes Knarzen von sich gibt.
    Bei einem Handy dieser Preisklasse sollte dies aber auch eine Selbstverständlichkeit sein.



    Display und Tastatur:


    Das Display ist voll grafikfähig, besitzt eine Auflösung von 101x80 Pixeln und kann maximal 7 Zeilen à 16 Zeichen anzeigen. Die unterste Zeile wird jedoch immer von den Softkey-Funktionen belegt, die etwas mehr als eine Zeile beanspruchen - in einer SMS beispielsweise werden somit 5 1/2 Zeilen angezeigt.
    In den Menüs zeigt die oberste Zeile die Position an, so dass drei Menüpunkte in Listenform sichtbar sind.
    Im Standby-Modus informiert das Display über Empfang, Ladezustand des Akkus, Datum, Uhrzeit und Softkey-Belegung - dazwischen befindet sich das Betreiber-Logo, dass auch individuell gestaltet werden kann.
    Es können Bitmaps auf die Multimedia-Card geladen werden, die dann als Logo auf dem Display angezeigt werden können. Leider lässt sich ein solches Logo nicht abschalten, so dass man es entweder durch ein anderes "überspielen" muss oder aber das aktuelle Logo löschen muss, um wieder die ursprüngliche Netzbetreiber-Anzeige herzustellen.
    Das Display ist ziemlich feinzeichnend, so dass auch die animierten Menügrafiken und die Start- und Abschaltanimation aufwändig dargestellt werden. An die modernen Graustufen-Displays à la Ericsson oder gar Samsung kommt es aber nicht ganz heran.


    Beleuchtet wird das Display von insgesamt 6 LEDs - vier davon befinden sich am oberen Displayrand, zwei am unteren. Die beiden letztgenannten beleuchten ebenfalls die Softkeys, die Navigationstaste und die Hörertasten. Die Beleuchtung ist bernsteinfarben und läutete bei der Einführung des SL45 einen neuen Trend ein - von dort an werden alle Siemens-Displays in dieser Farbe angestrahlt.
    <br><br>Die Helligkeit der Beleuchtung ist die beste, die ich bei Siemens in den letzten Jahren gesehen habe. Die bernsteinfarbenen Beleuchtungen des S45 und des S35i sind ein gutes Stück dunkler, auch wenn der Kontrast zwischen Bernstein und Schwarz noch eine ausreichende Lesbarkeit garantiert. Die grüne Beleuchtung des S35 in Emerald/Black hingegen war ein Zustand.
    Nicht so beim SL45(i): Helligkeit und Kontrast sind ausgezeichnet, zumal der Kontrast in 6 Stufen eingestellt und somit dem persönlichen Geschmack angepasst werden kann. Auch die Ausleuchtung ist nahezu perfekt - "nahezu" nur deswegen, weil zwischen den oberen LEDs kleine Schatten entstehen.
    Insgesamt verdienen Display und Beleuchtung jedoch ein dickes Lob!


    Die Tastatur besteht aus silberfarbenem Hartkunststoff und lässt sich besser bedienen als es auf den ersten Blick aussehen mag. Meine anfänglichen Zweifel, dass die kleinen Tasten mit den zwischenliegenden Stegen leicht zu verfehlen wären, wurden schnell zerstreut, der gut fühlbare Druckpunkt gibt ein genaues Feedback.
    Schade ist jedoch, dass auch diese Tastatur mit schnellen Eingaben überfordert ist - wie ich es schon bei den anderen Siemens-Handys kritisiert habe.
    Tippt man mit zu flinken Fingern, passiert es immer wieder, dass Eingaben nicht erkannt werden.



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    "Komisch," denkt ihr jetzt vielleicht, "im Zeitalter von GPRS und Farbdisplays ein Bericht über ein 6 Jahre altes Handy?"


    Ja, warum, denn nicht - das Nokia 8110, von seinen Fans liebevoll "Banane" genannt, ist und bleibt nämlich ein absoluter Klassiker und ein Meilenstein in der Handy-Geschichte.
    Das 8110 hat einen festen Platz in meiner Handy-Sammlung und ich lasse dafür gelegentlich sogar Handys wie das 8850 oder das T68 zu Hause. ;)
    Natürlich kann ein solcher Bericht nicht so ausführlich werden, wie einer über eins der aktuellen Modelle, die ja mit Technik geradezu vollgestopft sind. Er mag auch nicht völlig objektiv sein, auch wenn ich mich bemühe - ich bin eben ein Fan des 8110! :)


    Ich erinnere mich noch an das Jahr '95, als das 8110 vorgestellt wurde. Es war klein, es war leicht, es war schön und es war sündhaft teuer. Es gab damals wohl kaum einen Handyfreak, der nicht gerne ein 8110 besessen hätte. Das 8110 ist der Urvater der 8000er-Reihe von Nokia, die ja schon immer das Luxus-Segment war - für damals 1200 DM ohne Vertrag bekam man locker zwei 2110 oder später 3110. Nicht nur vom Preis her war es eine Sensation, sondern auch vom Design: ein sanft geschwungenes Gehäuse mit einer stufenlos einstellbaren (aktiven) Schiebeklappe hatte es bis dahin noch nicht gegeben.
    Durch die Verwendung eines Lithium-Ionen-Akkus konnte ein revolutionäres Gewicht von nur 152 g erzielt werden, die Abmessungen von 141 x 45 x 25 mm waren seinerzeit ebenfalls beispiellos.


    Nun will ich etwas genauer auf ein paar Punkte zum 8110 eingehen:



    Design, Verarbeitung:


    Natürlich wirkt das Design heutzutage veraltet und nicht mehr zeitgemäß, da es trotz des geschwungenen Gehäuses recht kantig ist - seinerzeit war es wie gesagt sehr extravagant. Soweit ich informiert bin, gibt es allerdings auch bis heute kein anderes Handy, das eine solche "Bananenform" aufweist; das 8110 ist also in dieser Hinsicht einzigartig.
    Die Verarbeitungsqualität ist um längen besser als die aktueller Nokia-Modelle! Trotz des recht filigran wirkenden Schiebeklappen-Mechanismus sind die Spaltmaße perfekt und das Gehäuse ist bombenfest zusammengesetzt. Gegen ein solch solides Handy wirkt ein 6210 oder gar ein 8210 extrem "schepperig" und zerbrechlich.



    Ausstattung:

    Verglichen mit aktuellen Handys ist die Ausstattung sehr spartanisch, zur damaligen Zeit war sie jedoch fulminant.
    Das 8110 besitzt trotz seines Alters neben den Standard-Features schon einen LiIonen-Akku, einen geräteinternen Speicher für 125 Nummern, integriertes Softmodem, recht fein auflösendes Punktmatrix-Display, umfangreiche Ruflisten, 16 verschiedene Klingeltöne und einen optionalen Vibra-Akku. Das Nachfolgemodell 8110i beherrscht zusätzlich noch das Nokia Smart Messaging. Spiele, T9, WAP etc. sucht man natürlich vergebens - die meisten dieser aktuellen Features waren eben '96 noch gar nicht erfunden. ;)



    Menüführung, Bedienung:


    Die Menüführung lässt schon Ansätze der heute verwendeten erahnen, ist aber trotz des geringeren Umfangs noch nicht ganz so einfach und intuitiv, da manche Befehle noch anders erfolgen, noch keine Menügrafiken vorhanden sind und die Softkeys noch nicht so durchdacht belegt sind.
    Heutzutage kann man ja bei allen Nokia durch Druck auf die rote Hörertaste in den Standby-Screen zurückspringen - dies geht beim 8110 noch nicht und es ist eine separate C-Taste dafür vorhanden. Über diese C-Taste können auch einzelne Zeichen in einer Rufnummer oder SMS gelöscht werden.
    Eine weitere Taste, die später wegrationalisiert wurde, ist die ABC-Taste, die zum Umschalten zwischen Buchstaben und Ziffern dient: es kann im Speicher nämlich nur Rufnummer ODER Name angezeigt werden und noch nicht beide zusammen.
    Die Funktionsauswahl der beiden Softkeys ist begrenzt: im Standby-Screen führt die linke ins Menü, die rechte in den Rufnummernspeicher. Innerhalb des Menüs bestätigt die linke eine Auswahl, die rechte führt einen Schritt zurück. Durch langen Druck auf den rechten Softkey gelangt man ebenfalls in den Standby-Screen zurück; die Funktion ist also doppelt belegt. Im Rufnummernspeicher fungiert der linke Softkey übrigens als Optionstaste.
    Bei den aktuellen Modellen sind die Softkeys "anpassungsfähiger"; die gesamte Bedienung wird dadurch natürlich vereinfacht.
    Ebenfalls etwas umständlicher gelöst ist die Umschaltung zwischen Groß- und Kleinschreibung beim Schreiben einer SMS: es muss die betreffende Taste gehalten werden; heute kann man mit einer separaten Taste umschalten, was einen nicht so "aus dem Rhythmus" bringt.
    Die 7 Hauptmenüs sind folgende: 1. Anrufregister, 2. Mitteilungen, 3. Anrufoptionen, 4. Telefonoptionen, 5. Sicherheitsoptionen, 6. Speicherfunktionen, 7. Ruftonoptionen. Ich denke, die Menüs erklären sich von selbst und ich muss nicht näher darauf eingehen.
    Die Bedienung an sich ist im Großen und Ganzen gut gelöst, allerdings liegen die Tasten wegen der Schiebeklappe sehr flach im Gehäuse. Die oberste und die unterste Tastenreihe lassen sich durch eine Kante unter dem Display bzw. durch die Klappe etwas fummelig bedienen.



    Standby- und Gesprächszeit:


    Die Werksangaben bei Verwendung des Leicht-Akkus sind max. 70 h Standby und 2 h Gesprächszeit - bei meinem Gerät ist der Akku aber nach spätestens 15 h wieder komplett leer, was aber vor allem am Alter liegen wird.
    Sehr positiv ist die schnelle Ladezeit: nach nur einer Stunde ist der Akku wieder so gut wie vollständig geladen.



    Empfang und Sprachqualität:


    In diesen beiden Disziplinen ist das 8110 kein Meister und man merkt, dass sich auch hier in den letzten Jahren einiges getan hat. Auch im gut versorgten City-Bereich zeigt die Empfangsanzeige des öfteren nur zwei Balken an. Mit dem 8850, das ja für seinen miesen Empfang bekannt ist, habe ich diesbezüglich weit weniger Empfangsschwächen.
    Die Sprachqualität ist ebenfalls nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit. Man kann sein Gegenüber zwar klar und deutlich verstehen, bei heutigen Modellen klingt der Gesprächspartner aber merklich klarer und volltönender. Ein deutliches Ruherauschen und gelegentliches GSM-Brummen trübt zusätzlich etwas den Klangeindruck, die heute standardmäßige "Enhanced Fullrate" war damals im D-Netz meines Wissens aber auch noch nicht eingeführt.



    Kult-Faktor:


    Wie schon beim StarTAC extrem hoch! Unter Liebhabern war dieses Telefon schon immer ein Leckerbissen, da es ein absolutes Edel-Telefon aus einer Zeit ist, als erst knapp 5 Millionen der Deutschen ein Handy besaßen und nicht (wie heute) über 50 Millionen. Außerdem hat es seine eigene Ästhetik und ist wie gesagt einzigartig, so dass man es einfach lieben muss.
    Einen zusätzlichen Popularitäts-Schub hat das 8110 durch den Film "Die Matrix" bekommen, da es dort verwendet und regelrecht in Szene gesetzt wurde. Fans der dort gezeigten automatischen Klappe muss ich allerdings enttäuschen: der Mechanismus wurde extra für den Film eingebaut und ist bei den "echten" 8110ern nicht vorhanden - die seitlichen Tasten dienen in Wirklichkeit nur der Lautstärkeeinstellung.



    Fazit:


    Wer ein flippiges Handy mit allen erdenklichen Spielereien sucht, sollte das 8110 nicht ins Auge fassen, da es davon meilenweit entfernt ist.
    Für Sammler hingegen ist es ein Muss, für Freunde des Designs oder für Individualisten, die nicht auf der SMS-, Logo- und Klingelton-Welle mitreiten wollen, ein zuverlässiges ausgereiftes Gerät. Trotz seines Alters: ein Hingucker ist es immer noch und wird es vermutlich auch immer bleiben! :)



    Liebe Grüße,


    Mooney

    Sehr schönes Foto, Eisy, auch wenn dadurch wieder ein wenig Wehmut bei mir aufkommt. ;) Hätte ich mein SL45i nicht verloren, hätte ich es nachstellen können...


    Der Bericht ist übrigens tatsächlich der, den ich bei HK verlinkt hatte - ich habe den Link gestern allerdings entfernt.



    Liebe Grüße,


    Mooney :)

    Ich habe meinen Hai seit etwa einem Jahr unzählige Male gebadet und ihn auch schon des öfteren durch die Gegend geschmissen - er hat bis auf ein paar Kratzerchen keinerlei Schaden genommen und verrichtet immer noch treu seinen Dienst! :)


    Ich MSZ nur zustimmen: achtet auf die Anschlussleiste! Bei mir ist sie nämlich korrodiert und ich musste einen Pin wieder freikratzen, da das R310s nicht laden wollte.


    Ich gebe meinen Hai jedenfalls nicht mehr her; das Handy ist einfach klasse! :)



    Gruß, Mooney :)

    Teil 2




    Durchhaltevermögen:


    Die angegebene Gesprächszeit ist mit max. 5 Stunden ganz ordentlich, die Standby-Zeit mit 120 h eher mager. Die Samsungs waren ja aber noch nie Standby-Wunder und ich habe noch keine Praxiswerte ermitteln können.



    Empfangsleistung, Sprachqualität:


    Mit meiner noch recht kurzen Erfahrung würde ich das N400 in puncto Empfangsstärke im Mittelfeld einordnen. Es sind definitiv Geräte mit einer schwächeren Leistung auf dem Markt, aber ist gibt auch diverse Modelle, die das N400 ziemlich alt aussehen lassen. Wenn die Vermutungen einiger Umbauer stimmen, dass die Motorantenne nur eine optische Funktion hat, ist dies aber auch verständlich. ;)
    Die Sprachqualität ist für beide Seiten gut, lediglich die maximale Hörerlautstärke könnte für meinen Geschmack ein wenig höher sein.


    Fazit:


    Wenn man sich einmal das Einstellungsmenü anschaut, wird die Philosophie deutlich, die dem SGH-N400 zugrundeliegt: "LCD-Einstellungen" und "Motorantenne" sind gleichberechtigte Menüpunkte zu "Telefoneinstellungen"; die Toneinstellungen haben sogar ein Hauptmenü ganz für sich. Das Design, das Display und die Antenne sind die Hauptsache, alles andere ist eher Durchschnitt oder wird gar stiefmütterlich behandelt. Wer ein außergewöhnliches Lifestyle- und Designhandy sucht, dass gewiss nicht jeder hat, der ist mit dem N400 wunderbar bedient - wer jedoch eine gewisse Business-Funktionalität für den Alltagseinsatz braucht, sollte sich nach einem anderem umschauen. Einen Ferrari und einen E-Klasse-Kombi kann man allerdings auch nicht neutral vergleichen - insofern ist das N400
    das perfekte Zweithandy für diejenigen, die sich am Design etc. erfreuen können! ;)



    Liebe Grüße,


    Mooney :)

    Nachdem mir BigBlue007 mit seinem genialen Bericht seinerzeit Appetit auf das N400 gemacht hat, wollte ich es auch unbedingt haben und habe deshalb nicht nein gesagt, als handymaniac das Gerät vom Jahrestreffen in Köln abgegeben hat. ;)


    Da das N400 derzeit in den MediaMärkten recht günstig angeboten wird, findet sich ja vielleicht noch wer, den dieser Bericht interessiert - auch wenn ich das N400 shcon länger nicht mehr habe...


    Mich hat es nicht ganz so begeistert wie BB007, aber lest selbst:



    Standard-Lieferumfang:


    In Deutschland wird das N400 mit Standard-Akku, Ladegerät, Manual in Deutsch und Englisch und den Service-Unterlagen ausgeliefert - bekannte Samsung-Beigaben wie Headset oder zweiter Akku fehlen.



    Die Äußerlichkeiten:


    Das Design und die Farbgebung polarisieren: die einen finden es genial, die anderen gewöhnungbedürftig. Ich würde es als "ungewöhnlich" bezeichnen, da ich mich noch nicht 100%ig damit angefreundet habe. Ich hätte es beispielsweise besser gefunden, wenn die Front nicht in Perlmutt, sondern in einem helleren Grau oder Silber gehalten wäre. Etwas unschön finde ich auch die Blink-LED: sie ist nämlich rot und man hat immer das Gefühl, dass irgendwas mit dem Telefon nicht stimmt! Wenn Grün schon zu profan ist, hätte man die LED wenigstens passend zum Display blau blinken lassen sollen.
    Mit den Autos aus Maranello trifft Pininfarina meinen Geschmack jedenfalls mehr! :D
    Die Verarbeitung allerdings ist exzellent: nicht knackt, nichts wackelt, nichts klappert, die Spaltmaße sind perfekt. Bisher hatte ich immer den Eindruck, dass der Samsung-Kunststoff etwas billig wirkt, da er sehr leicht und dünn ist, nach genauerer Betrachtung muss ich meine Meinung allerdings revidieren: er ist extrem hart und glatt und scheint sehr kratzfest zu sein. Das N400 dürfte das bestverarbeitete Vollkunststoff-Handy sein, das ich bisher gesehen habe; ich habe aber ansonsten noch keine Samsung-Erfahrung. Ich hätte es nicht gedacht, aber man kann auch ohne Magnesiumrahmen absolut knarzfreie Handys bauen!



    Display und Motorantenne:


    Die beiden auffälligsten und interessantesten Gerätemerkmale bekommen ausnahmsweise einen eigenen Unterpunkt - sie dürften schließlich primär von Interesse sein!
    Das Display ist das feinzeichnendste und höchauflösendste, das mir bisher begegnet ist! 4 Graustufen und 128x128 Pixel lassen selbst filigrane, aufwändige Motive und Grafiken sehr gut lesbar und kontraststark erscheinen. Der Kontrast ist in 10 Stufen einstellbar.
    Die Möglichkeiten, die ein solches Display bietet, werden im N400 voll ausgeschöpft: die oberste Menüebene besteht aus 8 Icons, es stehen 5 Animationen und 10 verschiedene Analoguhren als Bildschirmschoner zur Verfügung. Für den normalen Standby-Screen kann man aus 4 verschiedenen Designs auswählen.
    Die Beleuchtung blendet fast, so hell ist sie; mein R520 z.B. ist dagegen nicht mehr als eine trübe Funzel! Durch die EL-Folien-Technik wird das Display zu 100% gleichmäßig und schattenfrei ausgeleuchtet. Der Farbton (eisblau) ist sehr auffällig und noch recht ungewöhnlich - im direkten Vergleich mit meinem Bosch 909s muss ich allerdings sagen, dass mir persönlich das dunklere Blau des 909s besser gefällt.
    Die Motorantenne dürfte für die meisten das interessanteste Feature des N400 sein, sie ist ja auch der Hingucker schlechthin. Zwei Einstellungen des "Ausfahrverhaltens" sind möglich, standardmäßig ist eingestellt, dass die Antenne beim Öffnen der Klappe aus- und beim Schließen einfährt. Bei der Alternativeinstellung bleibt die Antenne beim Öffnen der Klappe im Gerät, so dass man auch "ohne" Antenne durch's Menü surfen oder SMS lesen kann. Beim Druck auf eine Zahlentaste oder den grünen Hörer tritt sie dann in Aktion. Eingefahren wird sie in dieser Einstellung bei Druck auf den roten Hörer oder beim Schließen der Klappe. Diese Einstellung habe ich gewählt.
    Meine Meinung über die Antenne ist geteilt: einerseits ist es ein ganz witziges Gimmick und in dieser Form einzigartig, andererseits war ich ziemlich schnell davon genervt, zumal das Ein- und Ausfahren von einem deutlichen Surren begleitet wird. Klar, im Bus gucken alle um einen herum, wenn man eine SMS bekommt und den blauen Suchscheinwerfer anschmeißt und die Antenne röhrend herausfahren lässt! Ich muss das aber nicht unbedingt haben und mag das Dezente eigentlich lieber. Wenn man diese Funktion deaktivieren könnte, würde ich es mittlerweise vermutlich tun... :rolleyes:



    Sonstige Ausstattung:


    Bis auf einen integrierten Anrufbeantworter bietet das N400 ansonsten nichts wirklich Weltbewegendes, sondern besitzt verglichen mit anderen Modellen dieser Preisklasse eher eine Standardausstattung: Vibra, T9, SMS-Chat, Sprachwahl und -steuerung, Sprachmemo, WAP 1.1, Kalender mit Organizer, 5 Spiele (Kasino, Black Jack, Mole, Othello, Vacterie) etc.
    Bei dem AB hat man die Möglichkeit, eine Ansage selbst aufzusprechen oder aber man kann zwischen zwei vorgefertigten Ansagetexten auswählen. Die eigene Ansage und die Nachrichten dürfen maximal 35 sec. lang sein, ebenso verhält es sich mit den VoiceMemos.
    Der Organizer erscheint mir durchaus brauchbar. Der Kalender zeigt eine sehr schöne klare Monatsansicht, Tage mit Terminen werden mit einer Art Kringel markiert. Eine Wochenansicht ist scheinbar nicht möglich, was ich persönlich schade finde. Wie viele Termine eingetragen werden können, kann ich gerade nicht sagen, da ich die Bedienungsanleitung gerade nicht bei mir habe.
    Voice Dialing und Voice Command habe ich noch nicht getestet - das liefere ich natürlich nach.
    Ganz nett ist die große Auswahl an Tönen: es stehen 10 SMS-Töne sowie 47 feste und 3 freie Melodien zur Verfügung. Angenehm ist, dass man beim Selberkomponieren eine Auswahl aus diversen Notenwerten hat und das Ganz in einem echten Notensystem angezeigt wird. Als Mensch, der selbst Musik macht, sagt mir diese Anzeige mehr zu als z.B. die von ///; durch die Notenwerte kann man auch kompliziertere Melodien komponieren. Sehr schade finde ich allerdings, dass über die Hälfte der Melodien Fehler aufweist. Da allerdings auch nicht nut die Notenlängen, sondern auch manche Melodien nicht stimmen, weiß ich nicht, ob dies lizenzrechtliche Gründe hat oder ob die Programmierer einfach nur absolut unmusikalisch waren. Ich verwende zwar selbst immer sehr dezente Töne, wenn ich aber schon "La Donna e mobile" oder Schuberts "Forelle" als Melodie angeboten bekomme, dann doch aber bitte auch richtig!
    Wie ich schon sagte, dreht sich bei der Austattung viel um das Display und die Töne, dafür fehlen für mich elementare Business-Features. Der geräteinterne Rufnummernspeicher ist mit 100 Plätzen für eine Nummer nur Durchschnitt, ein SMS-Speicher ist meines Wissens nicht vorhanden, geschweige denn GPRS oder HSCSD. Am meisten vermisse ich jedoch eine IR-Schnittstelle und verscheidene Profile, da ich viel mit dem Palm oder dem Psion mache - diese Defizite verhindern, dass das N400 sich einen Platz in meiner persönlichen "Oberliga" sichert.



    Menüführung und Bedienung:


    Die Menüführung ist unkompliziert und intuitiv erlernbar, mir sind aber auch schon bessere begegnet. Wie schon erwähnt, besteht die oberste Ebene aus 8 (bei SIM-Toolkit 9) Icons: Anrufliste, SMS, Sprachfunktion, Toneinstellungen, Einstellungen, Organizer, Spiele und WWW-Dienste. In den einzelnen Menüs findet sich die klassische Listenform. Der jeweils markierte Menüpunkt wird durch einen Rahmen und vergrößerte Schrift hervorgehoben, was mich stark an das Sony J5 erinnert. Die Anzeige ist zweifellos sehr ansprechend und ausgefeilt, durch die grafischen Spielereien, das Schriftbild und einige Abkürzungen neigt alles (wie beim Sony) aber ein wenig zur Unübersichtlichkeit. Man muss etwas genauer hinschauen, so übersichtlich wie die Ericssons oder die Nokias ist es nicht. Mag aber auch Gewöhnungssache sein...
    Die Bedienung ist an sich nicht schlecht, dennoch müssen die Samsung-Entwickler gepennt haben: man kann den Joystick zwar herunterdrücken, aber damit keine Auswahl treffen! Zur Bestätigung einer Funktion muss man immer auf den linken Softkey wechseln! Warum dies so ist, ist mir völlig schleierhaft, da es anders doch ergonomisch erheblich günstiger gewesen wäre. Sorry, Samsung, aber das können Ericsson und sogar Alcatel besser!
    Positiv ist, dass man den vier Joystickbewegungen vier Menüpunkte zuordnen kann, die auch im Standby-Screen angezeigt werden. Praktisch ist ebenfalls die Möglichkeit, mit der seitlichen Lautstärketaste im Menü an den Anfang oder das Ende der Listen zu springen. Noch besser hätte mir gefallen, wenn man den seitlichen Internet-Knopf auch mit etwas anderem hätte belegen können: Voice Dialing fände ich dort angenehmer als WAP.
    Ich als T68-User empfinde den Joystick übrigens als recht schwergängig, aber das liegt wohl eher am T68.
    Die Tasten sind durchaus hübsch anzusehen, sie sind aber recht klein, sehr flach und liegen nahe beieinander. Wenn man nicht aufpasst dürfte es zeimlich schnell zu Vertippern kommen.
    In der Klappe befinden sich übrigens ein Loch für den Joystick und zwei Gummiknöpfe, mit denen sich die Softkeys drücken lassen. So wird auch bei geschlossener Klappe eine Navigation im Menü und sogar das Telefonieren möglich. Das letzere zählt aber auch nicht zu den gut durchdachten Punkten, da man nur sehr umständlich an die Nummern aus Telefonbuch oder Rufliste kommt und dann noch auf Umwegen die Option "Anruf" auswählen muss. Da man zum Auflegen aber sowieso die Klappe öffnen muss, bringt diese Möglichkeit nicht wirklich etwas.