Symbian vor dem Aus
Beerdigt Nokia sein Betriebssytem?
Nokia feiert mit den Symbian getriebenen Telefonen nicht den erwarteten Erfolg: Apple und RIM (Blackberry) ziehen davon. War die Viertelmilliarde zum Kauf von Symbian eine Fehlinvestition?
Nokias späte Antwort auf das iPhone.
Beim Handyhersteller Nokia bahnt sich ein Strategiewechsel an: Anscheinend wollen die Finnen künftig viele ihrer leistungsfähigen Mobiltelefone mit dem für ihre Taschencomputerreihe entwickelten Betriebssystem Maemo ausstatten. Schon in den nächsten Wochen sollen erste Geräte mit diesem System auf dem Markt erscheinen und Maemos Nischendasein beenden. Dabei wird künftig mit Symbian ausgerechnet das Betriebssystem verworfen, welches der Hersteller selbst über ein Jahrzehnt unterstützt hat. Symbian sei viel zu schwerfällig, und könne nicht mehr mit modernen Betriebssystemen von Apple, RIM (Research in Motion, Blackberry) oder Google mithalten, berichtet «Financial Times Deutschland».
«Wir kommentieren keine Spekulationen», sagt darauf die Pressesprecherin von Nokia.
Zudem setzt Google Nokia zunehmend unter Druck: Der Softwaregigant hat mit Android und dem künftigen Chrome OS, zwei moderne Betriebsysteme in der Pipeline, welche sowohl auf Handys wie auch auf PC zum Einsatz kommen können. Ein weiterer Vorteil der Google-Software ist, dass sie von den Herstellern kostenlos genutzt und einfach angepasst werden kann. Dass solche freien und offenen Betriebsysteme erfolgversprechend sind, zeigen die guten Verkaufszahlen der ersten Android Handys des Herstellers HTC.
Bemühungen bleiben erfolglos
Erst vor einem Jahr hat Nokia die Gesellschaft Symbian Ltd. für 264 Millionen Euro übernommen. Im vergangenen April machten die Finnen die Software frei zugänglich und lassen sie nun durch eine breite Community weiterentwickeln – gleich wie das Linux-PC-Betriebssystem. Das hat sich nicht ausbezahlt. Im Gegenteil: Der Marktanteil von Nokia bei Smartphones sank auf 49,3 Prozent. Zulegen konnten hingegen Apple mit dem iPhone und RIM mit dem Businesshandy Blackberry.
Ein Grund könnte der veraltete Code des Symbian-Betriebssystems sein. Die Software basiert auf der Technologie des britischen Taschencomputerbauers Psion aus den 90er-Jahren. Zwar sei das System sehr leistungsfähig, jedoch liesse sich Experten zufolge die extrem komplexe Struktur nur sehr aufwändig anpassen oder erweitern. Das würde erklären, warum Nokia erst sehr spät seinen iPhone-Konkurrenten N97 lancierte.
Finding Maemo
«Nokia hat erkannt, dass sie mit Symbian ein Problem haben», sagt Tony Cripps, Analyst vom britischen Beratungsunternehmen Ovum. Das von Google unterstützte Android-System habe mehr Entwicklungspotential. Zudem würden künftig Betriebssysteme von Computern, Netbooks und Handys verschmelzen. Darauf müsse Nokia schnell reagieren.
Maemo könnte der richtige Weg sein: Das System wurde von Nokia intern für die Taschencomputerreihe und Internet Tablets entwickelt und basiert wie Googles Android auf dem freien Betriebssystem Linux. Zudem ist das System kostenlos, weitgehend offen gestaltet und kann von Nutzern erweitert werden.
Quelle 20Minuten.ch
Naja symbian ist schon lange nicht mehr das was es mal war