Beiträge von Gallium

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    Original geschrieben von kaputer
    Bei mir gehts einerseites um Einsparungen (Warmwasser Theme wird tagsüber runtergefahren, Büro wird nur geheizt wenn ich im HO arbeite, Lichter in Flur gehen nach x Min wieder aus...), andererseits um etwas zusätzlichen Komfort (bspw. Bewegungsmelder für Licht, Jalousie mit Sonnenaufgangssteuerung und Profile per Fernbedienung) ...


    Der Einsparfaktor tritt auch schon bei der Installation zu Tage:
    Wenn man gegenrechnet, wieviel Treppenlichtautomaten, Relais etc man nicht kaufen muss, weil die Smart-Steuerung das alles im Rundumschlag mit abdeckt, sollte bei Neu-Installationen SmartHome immer schon Thema sein, auch wenn man noch lange nicht alle Möglichkeiten ausschöpft.
    Zudem ist der Verdrahtungsaufwand erheblich geringer, was sich auch in klingende Münze umrechnen lässt. :top:

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    Es muss ja im Endeffekt nicht alles aus einem Guss sein. Ich kann auch damit leben, wenn verschiedene "Welten" wie bspw. Hue und RWE zur Not mal per Tasker miteinander kommunizieren.

    Da sind wir wieder bei der unterschätzen Leistungsfähigkeit von Smartphones... wird eigentlich viel zu wenig genutzt. Da brodeln Octa-Core-Prozessoren gelangweilt im StandBy herum und könnten eigentlich lässig mehrere Häuser gleichzeitig abdecken, ohne dabei ins Schwitzen zu geraten.
    Ich denke, hier ist noch viel ungenutztes Potential das darauf wartet, aus dem Dornröschen-Schlaf geweckt zu werden.
    ...und schließlich simd wir ja hier in einem Telefon-Forum, oder ;) :p

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    Original geschrieben von kaputer
    Somit ist mein Fazit: Finger weg von RWE Smarthome!

    Das gilt eigentlich für alle geschlossenen Systeme, da man zunächst auf 'Gedeih & Verderb' einem Hersteller ausgeliefert ist.


    Daher, wie auch von Brice bereits erwähnt, auf ein offenes und etabliertes Protokoll setzen. Mit HTTP (bzw 'Weboberfläche', wie Brice es umschrieb) kann jedes Handy und jeder Computer umgehen...
    selbst mit alten WAP-Browsern kann man da noch ran.


    Herstellereigene Protokolle sollte man nur im äußersten Notfall nutzen, wenn es das Wuschgerät nicht anders gibt.


    ...und prinzipell muss ich system02 unbedingt zustimmen, dass ein Internetzugang für das SmartHome eigentlich unsinnig ist. Aktuell wird das doch nur genutzt, um die Kunden an einen Anbieter zu binden. Heutige Technik kann das als Insellösung genauso gut.

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    Original geschrieben von Brice
    Nicht nur, dass man von der Verfügbarkeit des Systems des jeweiligen Herstellers abhängig ist (http://www.heise.de/newsticker/meld...hm-2832456.html)], handelt es sich i.d.R. um cloudbasierte Anwendungen. Ich zumindest möchte meine Gewohnheiten, die ich mit der Konfiguration dokumentiere, nicht auf einem Server ablegen, bei dem nicht sicher bin, wo dieser überhaupt steht.

    Das Problem hat man nicht nur mit den Anwenderdaten. Ich erinnere nur an das automatische Firmware-Update, das plötzlich alle Produkte von Fremdherstellern von der Hue-Steuerung abkoppelte. :apaul: :eek:

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    Original geschrieben von mumpel
    Erst wenn alle Hersteller ein einheitliches Protokoll bieten, und die Einstellungsmöglichkeiten vielfältig und auch für "dummies" leicht zu verstehen sind, kann es mit "Smart Home" wirklich weitergehen.

    Das wird aber noch eine Weile dauern, da gegenwärtig erst der Kampf um Marktanteile begonnen hat. Daher gibt es derzeit viele proprietäre Systeme, die man meist nur unter open source zur Zusammenarbeit überreden kann. Das von Brice angesprochene FHEM ist so ein Projekt, das damit schon sehr weit ist und zuverlässig eingesetzt werden kann (und auch eine große Protokollunterstützung mitbringt).
    Von den Herstellern, die damit Geld verdienen müssen, wirst Du das in den nächsten Jahren noch nicht sehen, da sie Mitbewerber bekämpfen müssen.


    Es gibt aber auch zahlreiche Hersteller, die bereits jetzt open source einbeziehen oder ihren eigenen Code frei geben. Das imho die besten Chancen hat, sich durchzusetzen
    ...quasi nach dem Vorbild Linux, das heute auch nicht mehr wegzudenken ist und auch in jedem android-Handy werkelt :top:

    Im Geplauder entstand diese Bastelidee zur Türöffnung,


    Wie wäre es mit einem (oder mehreren) Mikrotaster/-schalter, der vom Motor betätigt wird :cool:

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    Meine Frage, kann ich das Handy schaltbar machen? Es soll Anstelle eines Boards genutzt werden.

    Interessanter Ansatz :top:


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    Mir Fallen an einem Handy spontan, Vibration, verschiedene Lautsprecher, LED, evtl. Status LED, ggf. Kamera(beide?) und USB Port ein, da sollte man doch auch jeweils diese "Impulse" abgreifen können.
    Ist das möglich?

    Ich würde zunächst darauf achten,
    1. dass ich etwas verwende, dass möglichst alle Handys in ähnlicher Form haben;
    2. danach käme dann als Kriterium die verfügbare Leistung.


    Vibration - ja, Leistung unbekannt
    Lautspecher - ja, wenige mW
    LED - ja, wenige mW
    Kamera - nein, zu unterschiedliche Bauweise
    USB - nur bei Host-Mode-Unterstützung, dann aber theoretisch bis 500mW nach USB-Spezifikation.


    Ich würde noch die Klinkenbuchse ins Spiel bringen, da die Leistung dort ebenfalls im zweistelligen mW-Bereich liegt und man nicht im Handy löten muss (einfacher zu nutzen).
    Außerdem könnte man über die Frequenz mit verschiedenen Tönen verschiedene Schaltvorgänge auslösen
    ...und verschiedene Töne verschiedenen Ereignissen zuzuordnen, ist wohl die einfachste Art der Handy-'Programmierung' (verschiedene Klingel- oder Quittungstöne) :cool:
    Im Umkehrschluss wäre auch die Auswertung des Mikro-Eingangs (oder Freisprechgarnitur) im Handy als Eingang denkbar....


    Zitat

    Wenn ja, dann kann man per Tasker verschiedene Einstellungen vornehmen, das Ding fest installieren und z.B. bei Kopplung mit Smartphone (Hosentasche) per Vibration (an der festen Installation) den Türöffner Impuls geben. Oder bei SMS, durch Klingelton Impuls verriegeln etc.


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    Schade, dass mein Board nicht funktioniert, am Akku liegt es nicht, kalten Lötstellen seh ich keine... Wahrscheinlich würde ich sonst auch per Bluetooth ins Haus kommen.

    Hast Du bedacht, dass der Türöffner eine Spule ist, die als Induktivität einen viel höheren Einschaltstrom zieht und eine Phasenverschiebung verursacht? Zudem entsteht beim Ausschalten ein umgekehrter Stromimpuls, wie beim Zündfunken im Auto. Da musst Du die Elektronik mit einer Freilaufdiode schützen.
    Das hat schon so manchen Schalttransistor getötet und überfordert auch viele Relaiskontakte.
    ...nicht dass Du Dein Bord zerschossen hast :rolleyes:

    Ich habe für die Elektronik-Bastelei mal einen eigenen Thread aufgemacht, da sicher nicht alle Anwesenden hier eine Elektro-Ausbildung haben oder diesem Hobby frönen:
    Für die 'Profis' geht es hier in die Innereien von Smartphone & Co


    Anja
    Ich hatte weiter oben schon beschrieben, dass es einen Zugang für einen direkten Stromanschluss für 12V (Autobatterie mit Starthilfekabel) von außen gibt, der als solcher nicht erkennbar


    Brice
    eine sehr schöne Triggerliste :top:
    Die Liste sollte man vllt gemeinsam weiter ergänzen....


    stanglwirt
    Ich habe nicht einen einzigen Funkschalter :p
    Ich halte auch nix davon, weil zu unzuverlässig und zu viel Stromverbrauch (wie Du schon richtig bemerkt hast :top: )

    'simple' ist keine eindeutige Definition, sondern vom Betrachter abhängig:


    Du wirst vermutlich sagen, dass ein Faustkeil simpel ist
    ...und auch ein Telefongespräch führen, findest Du sicher einfach.


    Ok, dann mach Dir mal 'nen Faustkeil und zieh Deinem Mittagsbraten mal damit das Fell ab.
    Genauso hilflos sieht dann der Urmensch mit Deinem Telefon aus ;)
    Zugegeben, Extrembeispiel...


    Bei back-to-the-roots würdet Ihr beide aber zur gleichen Ausgangslage kommen:
    Das Beibehalten bewährter und vor allem bekannter Techniken und Methoden.


    Mit dieser Einstellung würden wir aber heute alle noch mit Faustkeil rumrennen ;)


    In einem gebe ich Dir aber Recht: Hausautomatisierung muss Vereinfachung schaffen.
    D.h. sie muss uns vom Zwang befreien, Technik bedienen zu müssen. Technik ist kein Selbstzweck (auch wenn Blödmarkt das manchmal suggeriert). Technik kann heute mehr als unser verlängerter Arm sein.


    Simpel nenne ich:
    keine Schalter mehr bedienen zu müssen,
    keine Tür mehr manuell öffnen zu müssen,
    das Haus nicht mehr vorheizen zu müssen, um in eine warme Bude zu kommen,
    nicht sinnlos Heiz-Energie verpulvern, wenn der Wetterbericht für den nächsten Tag 20 Grad verspricht,
    nicht auf das Ende eines Kochvorgangs in der Küche warten zu müssen,
    usw.
    ...und trotzdem mehr Komfort zu haben als früher :top:

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    Original geschrieben von mofarapper
    Wir "philosofieren" hier über mögliches und ihr wollt "back to the roots".

    :top: *nagelaufdenkopf*

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    Original geschrieben von mumpel
    Zuerst überlegt man ob man das alles wirklich braucht. Ich selber brauche das nicht, zumindest solange Hände und Füße noch mitmachen.

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    Original geschrieben von Anja Terchova
    Sehe ich auch so.

    Nun, mit solchem Weltbild seid Ihr nicht allein


    Ich will zunächst versuchen, die Fragestellungen etwas zu ordnen und zusammenzufassen:
    Was ist smart?
    Eine Leuchte mit dem Handy schalten hat nichts mit 'intelligenter Steuerung' zu tun. Das kann ein herkömmlicher Funkschalter ebenso gut.
    Smart bedeutet, verschiedene Ereignisse zusammenzufassen und zustandsabhängig darauf zu reagieren.


    Lösungsansätze und resultierende Kosten für SmartHome
    Es gibt verschiedene Ansätze, ein Problem anzugehen.
    mofarapper ist einer jener Vertreter, die verstehen wollen. Das hat den Vorteil, dass man sich damit in die Lage versetzt, quasi jedes Problem selbst lösen zu können. Man neigt aber auch dazu, das Fahrrad neu zu erfinden. Trotzdem würde ich das nicht als uneffizeint abtun, da man nur so die größt-mögliche Unabhängigkeit erhält. Arbeitsstunden oder Geld spielen hier eine untergeordnete Rolle.


    Ich selbst bin beruflich bedingt beschränkter. Ich muss ein Kosten-Optimum zwischen vorhandenen Lösungen und ergänzender Eigenleistung finden.
    Aber auch mofarapper hat bereits eine Optimierung vorgenommen, da er die direkte Programmierung des AVR-MicroControllers überspringt und in einer vorkonfektionierten Ebene, der Arduino-Umgebung, beginnt.


    Dies zeigt sich dann in der praktischen Umsetzung:
    Während ich auf ISO-Zertifizierungen, Garantie und Support achten muss, steht für mofarapper die Flexibilität im Vordergrund.
    Um das mal am praktischen Beispiel zu verdeutlichen, im Folgenden eine Liste von Schaltsystemen, an deren Abstufung man sehr schön sieht, wie sich die Abstufung auch gleichzeitig auf den Preis auswirkt - reziprok zum Aufwand der Implementation in eigene Anforderungsprofile:


    professionelles Schaltsystem Net-PwrCtrlHUT mit 8Kanälen und 8 Ein-/Ausgängen incl.fertigen Apps, Klassenbibliotheken, Profi-Schnittstellen, vollständiger Web-Config-Oberfläche mit Userverwaltung, Costum-HTML usw
    ...und natürlich deutschem Support, Zertifizierung und Garantie
    Preis ab 160,-


    SemiProfessionelles Schaltsystem aus europäischer Herstellung und Entwicklung mit rudimentärer Software-Unterstützung, die eher als Programmierbeispiel zu verstehen ist ;)
    ...jedoch mit umfangreicher Protokollunterstützung für alle erdenklichen Anwendungsumgebungen/-szenarien
    ...aber englisch-sprachigem Support
    Preis unter 100,-


    chinesisches Schaltmodul ohne Software, nur Standard-Schnittstellen, kaum Support
    Preis 40,-


    individuelle Zusammenstellung: Arduino-Bord mit Ethernet mit Relais-Platine.
    vorhandene Entwicklungsumgebung mit umfangreichen open-source-Klassenbibliotheken und Community-Support
    Preis ca 40,-


    eigenes Mikroprozessorboard
    Programmer-Hardware und umfangreiche Programmier- und Elektronik-Kenntnisse erforderlich
    Preis ca 15,-


    Allen Beispielen ist gemein, dass sie aus mehr oder weniger identischer Hardware bestehen,
    von oben nach unten die Flexibilität und Freiheitsgrade steigen - aber auch der Aufwand für den geplanten Einsatz. (unter der Annahme denselben Einsatzzweck erfüllen zu wollen)


    Das Handy als zentrales Element
    Warum?
    Handys sind preiswerte, ausgereifte Massenware und allgegenwärtig.
    Ihre Leistungsfähigkeit übertrifft die der PCs des vergangenen Jahrhundert um ein Vielfaches.
    Sie besitzen bereits eine fertige Benutzeroberfläche und sind so das preiswerteste 'Anzeige- und Steuerelement' (jede Tasten-Bildschirm-Kombi aus dem 'Hobby-Keller' ist aufwändiger und teurer)
    Die Programmierbarkeit reicht von einfachen Klick-Algorithmen, wie ITTT oder Schedulern bis zu ausgereiften Programmiersprachen mit Klassenbibliotheken und Entwicklungsumgebungen.


    Problem Kompatibilität:
    Betriebssysteme kommen und gehen. Aber egal ob Symbian, WinOS oder aktuelle Androide - alle besitzen einen Browser und beherschen Standard-Protokolle.
    Der kleinste gemeinsame Nenner aller bisherigen und künftigen Systeme ist daher der Browser und der TCP/IP-Stack und ggf BT-Profile.


    Eine einfache Webseite (im einfachsten Fall aus zusammen gesetzten Fotos) mit klickbaren Schalt-Links ist also für jedes noch so alte Handy nutzbar und zugleich am einfachsten individualisierbar. Wir bleiben also stets auf Ebene 6 oder 7 des OSI-Schichten-Modells


    Damit ist aber auch zugleich die Art der Einbindung in bestehende Systeme nahezu festgelegt.
    Andererseits sind damit die Geräte beliebig austauschbar, ohne das Funktion und Programmierung angepasst werden müssen.


    Türschloss
    Hier zeigt sich sehr schön die Einengung durch Denkschemata. Da man mit einem Schlüssel an die Mechanik heran kommen muss, blieb als Einbauort früher nur die Tür selbst - obwohl sie zugleich das schwächste Bauelement ist.
    Löst man sich von dieser Vorstellung, erreicht man eine viel größere Gestaltungsfreiheit.
    Pilzkopf-Verriegelung oder Riegel und Falle können genauso gut im Rahmen untergebracht werden, wenn man sie nicht mit einem Schlüssel mechanisch erreichen muss.
    Dort hat man deutlich mehr Platz und zugleich die Sicherheit einer gemauerten Wand.


    Ich habe für meine Haustür einen Riegel der aus dem Türrahmen kommt.
    Ich habe daher zunächst den Riegel aus dem Tür-Schloss einfach ausgebaut. Klinke, Falle und der übrige Mechanismus bleiben weiter funktionsfähig. Trotzdem habe ich einen Einbauzylinder im Schlüsselloch, da dies sonst offen wäre. Es ist aber gänzlich ohne Funktion und darf gern von Einbrechern angegangen werden :p
    zurück bleibt eine Öffnung, in die der Rahmen-Riegel schließt.


    Der Schließmechanismus ist simpel:
    Ein einfaches Kastenschloss im Türrahmen (bis in die Wand reichend) habe ich als Montage-Grundplatte verwendet. Alles bis auf den Riegel ausgebaut und als Antrieb einen Servo eingebaut, der sonst für die elektrische Betätigung von Ventilen eingesetzt wird. Ähnlich funktionieren auch Nachrüst-Zentralverriegelungen für Autos. Wichtig ist nur, dass der Fahrweg für den Riegel passt.
    Vorhandene Endschalter geben Rückmeldung über den Zustand offen/geschlossen.


    Als Fernsteuerung habe ich diesen Bluetooth-Schalter umgebaut. Das Gerät besitzt eine LED, die die Anwesenheit eines autorisierten Bluetooth-Gerätes signalisiert. Dabei spielt es keine Rolle, was für ein Gerät das ist, solange es BT2.1 unterstützt und angemeldet ist (funktioniert auch mit SmartWatch). Die App nutze ich nicht.
    Der Strom der LED schaltet über Verstärkung den Riegel-Servo und einen herkömmlichen elektrischen Türöffner für die Freigabe der Falle (damit man von außen die Tür aufdrücken kann)
    Befindet sich eine Person im Haus, bleibt der Riegel immer offen.
    Ein Türkontakt schaltet bei geöffneter Tür das gesamte System aus.


    Durch Metallplatten ist die Empfangscharakteristik des BT-Schalters auf den direkten Außenbereich vor der Tür begrenzt. Damit bleiben Handys im Hause funktionslos.
    Heute würde ich eher zu einer BT4.0-Lösung tendieren, da man damit Richtung und Entfernung definieren kann... gab's damals aber noch nicht und hat auch heute noch nicht jedes Handy.


    So, jetzt habe ich mal versucht die Fragen in einem Spektrum von einfach-Beschreibung bis Fachbegriff anzugehen. Ich bin mal auf die Reaktionen gespannt....vllt ergibt sich aus diesem Ansatz doch noch ein eigener Thread, der fachlich tiefer in die Materie einsteigt. Mein erster Versuch hatte ja nicht geklappt ;)

    Zunächst einmal etwas Allgemeines:
    (zu den speziellen Technik-Fragen antworte ich später gern noch detailierter, wobei ich überlege, ob das nicht in einem eigenen Thread besser aufgehoben wäre)


    Viele Menschen können sich nicht von den bekannten, erlernten Denkschemata trennen. Damit vergibt man aber stets jene neuen Möglickeiten, die durch eine neue Technik erst machbar sind..


    Nehmen wir bspw die LED-Beleuchtung. Schaue ich mir an, was die meisten 'Selbermacher' so kaufen, so sind es häufig LEDs in Glühlampenform, deren Funktions- und Einsatz-Beschränkungen durch die Glühwendel-Technik vorgegeben waren. (nur eine feste Spektral-Lichtfarbe, heiss im Betrieb, 230V-Sockel, Punktlichtquelle mit Schattenwurf usw.)
    Die Möglichkeiten neuer Technik, solche Nachteile zu überwinden, wird also überhaupt nicht gesucht.
    Man erwartet eben das, was man schon immer hatte.


    Solche Denkweise lässt sich durch gegenteilige Erfahrung schnell überwinden. Das funktioniert allerdings häufig nicht auf direktem Weg (verstandesmäßig) sondern über Umwege (im leichtesten Fall emotional durch Image-Werbung)
    Wie das funktioniert, kann man am Beispiel der Touch-Screens sehr schön nachvollziehen:
    Jahre vor Apple hatte Microsoft ein Touchpad (aka iPad) auf den Markt gebracht. Aber erst die emotionale Vermarktung durch Apple konnte der Technik zum Durchbruch verhelfen.


    Es sind die ausgetretenen Pfade, die die Menschen blind für Neues machen. Das betrifft auch nicht nur Konsumenten sondern auch Hersteller. Mit der gleichen Argumentation, die hier in vorangegangenen Posts vorgebracht wurden hat bspw Siemens die Kamera im Handy verschlafen:
    'Spielerei, braucht kein Mensch, da es ja richtige Kameras gibt' ...


    Vielfach ist neue Technik an anderer Stelle auch schon längst akzeptiert, schafft es aber nicht sich in ähnlichen Bereichen durchzusetzen. Bspw ist die Zentralverrriegelung im Auto heute Standard, die funktional gleichartige Haustür-Technik wird aber noch mit Argwohn betrachtet. Ich werde jetzt nicht die Skeptiker vorangehender Posts fragen, ob sie ein Auto mit Zentralverriegelung haben :p ;)


    Ich denke, diese Beispiele haben sehr schön gezeigt, wie man in alten Denkmustern gefangen sein kann, wenn man sich bei neuer Technik nicht von alten Vorgaben trennt.

    Zitat

    Original geschrieben von Teletipper
    wie will die Steuerung erkennen, ob das Licht zum Zeitpunkt des Anschaltens gebraucht wird? Ggf. wird
    nicht nötig eine Lampe in einem nicht benötigtem Raum angeschaltet. Zieht einen Kontrollgang nach sich.

    Keineswegs, da die Steuerung andere Geräte und Situationen einbeziehen kann (bspw TV an/aus, Sonnenauf-/untergang). Es sind nicht nur einfache Fernschaltrelais, sondern auch logisch verknüpfbare Ein-/Ausgänge am Modul vorhanden.
    Kontrollfreaks könnten natürlich auch jederzeit auf dem Handy nach schauen, ob das Licht oder der Herd ausgeschaltet sind ;)

    Zitat

    Rolläden benötigen dann auch eine separate Steuerung in Verbindung mit dem Zentralschalter, da diese
    während des Tages auch, je nach Sonnenstand und Nutzungsverhalten, geöffnet oder geschlossen sein können.

    Tageslichtverhältnisse können ebenso einbezogen werden, wie auch Fensterkontakte.

    Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Ganz so einfach ist es aber auch nicht, weil man selten einen ganz regelmaessigen Tagesrythmus hat.

    mit biologischem Rythmus ist der des Menschen gemeint:
    morgens hoher Blauanteil zum wach werden; abends hoher Rotanteil damit man keine schlaflosen Nächte hat. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass die spektrale (!) Lichtfarbe ihrer Beleuchtung den Melatoningehalt etc im Blut massiv beeinflusst.
    Zu Zeiten der Glühlampen- (Einheits-) Beleuchtung konnte man da nicht viel machen (außer hell/dunkel-dimmen).
    Mit RGBW sind wir heute erstmals in der Lage, das natürliche Tageslicht besser nachzubilden. Neben wechselnder spektraler Zusammensetzung erlaubt die Technik auch eine flächige, dem natürlichen Himmel ähnliche Beleuchtung.
    Aber das lässt sich natürlich nicht mehr manuell schalten - das geht nur noch mit smarter Steuerung/Regelung.
    Wer will schon jeden Tag bspw den Sonnaufgang/-untergang oder die Wettervorhersage von Hand eintippen :p :D

    Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Du schließt Deine Tür also nicht mehr ab? Was sagt Deine Versicherung dazu?
    Oder hast Du ein Motorbetriebenes Schloss? Dann viel Spaß bei einem Stromausfall.

    Bei heutigen Häusern braucht man schon allein für Telefon, Heizung, Alarmanlage etc eine Notstromversorgung über VdS-zertifizierte Akku-Pufferung.
    Für meine Haustür habe ich allerdings eine individuelle Notöffnung gewählt: Eine 12V-Einspeisung über externe Zugänge, die als solche nicht erkennbar sind - mit Starterbatterie und Starthilfekabel leicht bedienbar.

    Zitat

    Original geschrieben von cem_kara34
    Den ganzen Smart Home Quatsch können sich die Marketingleute und Vertriebler sonst wohin stecken.


    (Ich habe Automatisierungstechnik studiert und bin in der Branche tätig. Gerade deswegen hab ich mittlerweile mitbekommen, dass die Automatisierung auch Grenzen hat.)

    Ich denke, dass die Ursache der Inakzeptanz bei Otto-Normal-Verbraucher gerade darin liegt, dass Ingenieure sich bisher ausdenken, was möglich ist... aber nicht darauf achten, was wirklich gebraucht wird :eek:


    Den Bildschirm auf dem Kühlschrank braucht sicher niemand.
    Dagegen sind jedoch heutige LED-Beleuchtungen nicht mehr ohne eigene Intelligenz denkbar, da wohl kaum jemand eine Schalterbatterie haben will, um die passenden Lichtszenen zu schalten.
    Der Wlan-Schalter für das Handy ist eher ein Gimmik für technikverliebte Blödmarkt-Kunden (nicht böse gemeint - ist eben die treffendest Zielgruppen-Beschreibung)


    Das Hauptproblem ist imho, dass die Wahrnehmung von 'SmartHome' eben nur auf diese Endkunden-PnP-Systeme beschränkt ist. Die Werbung dafür vermittelt ein unsinniges Bild, mit dem Enttäuschungen und Nutzlosigkeit vorprogrammiert sind.


    Intelligenz bedeutet eher, dass man weniger 'tippen' muss, da die Technik weiß, was gebraucht wird.
    Wenn die Raumbeleuchtung sich automatisch dem eingeschalteten TV anpasst und in Abhängigkeit vom Sonnenuntergang die Rolläden dazu runter- oder hochfahren, dann muss man eben keinen Schalter mehr drücken.
    DIe Änderung der Lichtfarbe dem biologischen Tagesrythmus anzupassen ist dann schon ohne 'smart' undenkbar.
    Auch einen Herd kann man so steuern, dass das vorbereitete Menü zur vorgegebenen Zeit fertig ist. Die Kaffee-Maschine als Wecker ist dagegen dann schon Old-School ;)


    Intelligenz bedeutet auch, dass man für jede elektrische 'Funktionseinheit' die Zuordnung/Funktion ändern kann, ohne jedes Mal den Elektriker rufen zu müssen...eine erhebliche Erleichterung, wenn die weiblichen Haushaltsmitglieder mal wieder die Möbel 'neu stellen' wollen :D


    Ich installiere schon seit Jahren den Kunden intelligente Steuermodule, wie bspw
    die Net-PwrCtrl Hut 'testweise', um zu zeigen, was machbar ist. Noch nie hat ein Kunde bisher verlangt, dass ich das 'Testgerät' wieder ausbaue :p


    BTW: Haustüren öffne ich über die Annährungsfunktion autorisierter Bluetooth-Geräte. D.h. wenn ein angemeldetes Handy in Reichweite ist (wenige Meter), dann ist die Tür offen.... da muss man dann gar nichts mehr drücken und das Handy o.ä. kann in der Tasche bleiben :top: