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Original geschrieben von mofarapper
Wir "philosofieren" hier über mögliches und ihr wollt "back to the roots".
:top: *nagelaufdenkopf*
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Original geschrieben von mumpel
Zuerst überlegt man ob man das alles wirklich braucht. Ich selber brauche das nicht, zumindest solange Hände und Füße noch mitmachen.
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Original geschrieben von Anja Terchova
Sehe ich auch so.
Nun, mit solchem Weltbild seid Ihr nicht allein
Ich will zunächst versuchen, die Fragestellungen etwas zu ordnen und zusammenzufassen:
Was ist smart?
Eine Leuchte mit dem Handy schalten hat nichts mit 'intelligenter Steuerung' zu tun. Das kann ein herkömmlicher Funkschalter ebenso gut.
Smart bedeutet, verschiedene Ereignisse zusammenzufassen und zustandsabhängig darauf zu reagieren.
Lösungsansätze und resultierende Kosten für SmartHome
Es gibt verschiedene Ansätze, ein Problem anzugehen.
mofarapper ist einer jener Vertreter, die verstehen wollen. Das hat den Vorteil, dass man sich damit in die Lage versetzt, quasi jedes Problem selbst lösen zu können. Man neigt aber auch dazu, das Fahrrad neu zu erfinden. Trotzdem würde ich das nicht als uneffizeint abtun, da man nur so die größt-mögliche Unabhängigkeit erhält. Arbeitsstunden oder Geld spielen hier eine untergeordnete Rolle.
Ich selbst bin beruflich bedingt beschränkter. Ich muss ein Kosten-Optimum zwischen vorhandenen Lösungen und ergänzender Eigenleistung finden.
Aber auch mofarapper hat bereits eine Optimierung vorgenommen, da er die direkte Programmierung des AVR-MicroControllers überspringt und in einer vorkonfektionierten Ebene, der Arduino-Umgebung, beginnt.
Dies zeigt sich dann in der praktischen Umsetzung:
Während ich auf ISO-Zertifizierungen, Garantie und Support achten muss, steht für mofarapper die Flexibilität im Vordergrund.
Um das mal am praktischen Beispiel zu verdeutlichen, im Folgenden eine Liste von Schaltsystemen, an deren Abstufung man sehr schön sieht, wie sich die Abstufung auch gleichzeitig auf den Preis auswirkt - reziprok zum Aufwand der Implementation in eigene Anforderungsprofile:
professionelles Schaltsystem Net-PwrCtrlHUT mit 8Kanälen und 8 Ein-/Ausgängen incl.fertigen Apps, Klassenbibliotheken, Profi-Schnittstellen, vollständiger Web-Config-Oberfläche mit Userverwaltung, Costum-HTML usw
...und natürlich deutschem Support, Zertifizierung und Garantie
Preis ab 160,-
SemiProfessionelles Schaltsystem aus europäischer Herstellung und Entwicklung mit rudimentärer Software-Unterstützung, die eher als Programmierbeispiel zu verstehen ist
...jedoch mit umfangreicher Protokollunterstützung für alle erdenklichen Anwendungsumgebungen/-szenarien
...aber englisch-sprachigem Support
Preis unter 100,-
chinesisches Schaltmodul ohne Software, nur Standard-Schnittstellen, kaum Support
Preis 40,-
individuelle Zusammenstellung: Arduino-Bord mit Ethernet mit Relais-Platine.
vorhandene Entwicklungsumgebung mit umfangreichen open-source-Klassenbibliotheken und Community-Support
Preis ca 40,-
eigenes Mikroprozessorboard
Programmer-Hardware und umfangreiche Programmier- und Elektronik-Kenntnisse erforderlich
Preis ca 15,-
Allen Beispielen ist gemein, dass sie aus mehr oder weniger identischer Hardware bestehen,
von oben nach unten die Flexibilität und Freiheitsgrade steigen - aber auch der Aufwand für den geplanten Einsatz. (unter der Annahme denselben Einsatzzweck erfüllen zu wollen)
Das Handy als zentrales Element
Warum?
Handys sind preiswerte, ausgereifte Massenware und allgegenwärtig.
Ihre Leistungsfähigkeit übertrifft die der PCs des vergangenen Jahrhundert um ein Vielfaches.
Sie besitzen bereits eine fertige Benutzeroberfläche und sind so das preiswerteste 'Anzeige- und Steuerelement' (jede Tasten-Bildschirm-Kombi aus dem 'Hobby-Keller' ist aufwändiger und teurer)
Die Programmierbarkeit reicht von einfachen Klick-Algorithmen, wie ITTT oder Schedulern bis zu ausgereiften Programmiersprachen mit Klassenbibliotheken und Entwicklungsumgebungen.
Problem Kompatibilität:
Betriebssysteme kommen und gehen. Aber egal ob Symbian, WinOS oder aktuelle Androide - alle besitzen einen Browser und beherschen Standard-Protokolle.
Der kleinste gemeinsame Nenner aller bisherigen und künftigen Systeme ist daher der Browser und der TCP/IP-Stack und ggf BT-Profile.
Eine einfache Webseite (im einfachsten Fall aus zusammen gesetzten Fotos) mit klickbaren Schalt-Links ist also für jedes noch so alte Handy nutzbar und zugleich am einfachsten individualisierbar. Wir bleiben also stets auf Ebene 6 oder 7 des OSI-Schichten-Modells
Damit ist aber auch zugleich die Art der Einbindung in bestehende Systeme nahezu festgelegt.
Andererseits sind damit die Geräte beliebig austauschbar, ohne das Funktion und Programmierung angepasst werden müssen.
Türschloss
Hier zeigt sich sehr schön die Einengung durch Denkschemata. Da man mit einem Schlüssel an die Mechanik heran kommen muss, blieb als Einbauort früher nur die Tür selbst - obwohl sie zugleich das schwächste Bauelement ist.
Löst man sich von dieser Vorstellung, erreicht man eine viel größere Gestaltungsfreiheit.
Pilzkopf-Verriegelung oder Riegel und Falle können genauso gut im Rahmen untergebracht werden, wenn man sie nicht mit einem Schlüssel mechanisch erreichen muss.
Dort hat man deutlich mehr Platz und zugleich die Sicherheit einer gemauerten Wand.
Ich habe für meine Haustür einen Riegel der aus dem Türrahmen kommt.
Ich habe daher zunächst den Riegel aus dem Tür-Schloss einfach ausgebaut. Klinke, Falle und der übrige Mechanismus bleiben weiter funktionsfähig. Trotzdem habe ich einen Einbauzylinder im Schlüsselloch, da dies sonst offen wäre. Es ist aber gänzlich ohne Funktion und darf gern von Einbrechern angegangen werden :p
zurück bleibt eine Öffnung, in die der Rahmen-Riegel schließt.
Der Schließmechanismus ist simpel:
Ein einfaches Kastenschloss im Türrahmen (bis in die Wand reichend) habe ich als Montage-Grundplatte verwendet. Alles bis auf den Riegel ausgebaut und als Antrieb einen Servo eingebaut, der sonst für die elektrische Betätigung von Ventilen eingesetzt wird. Ähnlich funktionieren auch Nachrüst-Zentralverriegelungen für Autos. Wichtig ist nur, dass der Fahrweg für den Riegel passt.
Vorhandene Endschalter geben Rückmeldung über den Zustand offen/geschlossen.
Als Fernsteuerung habe ich diesen Bluetooth-Schalter umgebaut. Das Gerät besitzt eine LED, die die Anwesenheit eines autorisierten Bluetooth-Gerätes signalisiert. Dabei spielt es keine Rolle, was für ein Gerät das ist, solange es BT2.1 unterstützt und angemeldet ist (funktioniert auch mit SmartWatch). Die App nutze ich nicht.
Der Strom der LED schaltet über Verstärkung den Riegel-Servo und einen herkömmlichen elektrischen Türöffner für die Freigabe der Falle (damit man von außen die Tür aufdrücken kann)
Befindet sich eine Person im Haus, bleibt der Riegel immer offen.
Ein Türkontakt schaltet bei geöffneter Tür das gesamte System aus.
Durch Metallplatten ist die Empfangscharakteristik des BT-Schalters auf den direkten Außenbereich vor der Tür begrenzt. Damit bleiben Handys im Hause funktionslos.
Heute würde ich eher zu einer BT4.0-Lösung tendieren, da man damit Richtung und Entfernung definieren kann... gab's damals aber noch nicht und hat auch heute noch nicht jedes Handy.
So, jetzt habe ich mal versucht die Fragen in einem Spektrum von einfach-Beschreibung bis Fachbegriff anzugehen. Ich bin mal auf die Reaktionen gespannt....vllt ergibt sich aus diesem Ansatz doch noch ein eigener Thread, der fachlich tiefer in die Materie einsteigt. Mein erster Versuch hatte ja nicht geklappt