Der Ausbau der Mülltechnologie GPON mit passiven Splittern war und ist regulatorisch motiviert: Man will das Bitstrom-Monopol und nicht gezwungen werden, dunkle Fasern zu vermieten. Die Privatkunden wollen diese Bitstromprodukte nun verständlicherweise nicht. (Die meisten sind mit LTE25 bei der Telekom schon zufrieden.) Auch für den 5G-Ausbau sind die Bitstromprodukte nicht zu gebrauchen, dafür bräuchte man die dunkle Faser bis zum Hauptverteiler.
Der ganze Tiefbau und die kaputten Gehwege und Straßen, das war letztlich alles sehr teuer und völlig umsonst.
Das sehe ich nicht so. Wo GPON ausgebaut wurde, steht dahinter eine dark Fiber mit Reservefasern. Erst im Wohngebiet wird gesplittet. Zu den größeren Häusern, wo ein Mobilfunkstandort stehen könnte, sind mehrere Glasfaser verlegt. Oder zumindest Röhre, die noch Platz für weitere Faser haben. Da kann man sich eine freie aussuchen und in der Zentrale an ein anderes Gerät statt an GPON OLT anschließen. GPON kann mit viel weniger Oversubscription als bei DOCSIS 1 Gbit/s symmetrisch bieten. Auf der selben Faser kann man später zusätzlich 10, 25 oder mehr Gbit/s anbieten, ohne was bauen zu müssen. Reicht also noch für viele Jahre für die "normalen" Kunden. Umsonst war es auf keinen Fall.
Und für die speziellen Kunden und Zwecke nimmt man dann eine freie Faser, die nicht als GPON laufen muss.
Das Problem ist eher, dass es außerhalb der Städte, wo die Mobilfunkstandorte stehen, oft nicht einmal GPON gibt. Dort gibt es zwar Glasfaser-Anbindung, die andere Anbieter nutzen, diese geht aber zum Regionalen Sternpunkt und nicht zum Edge-Rechenzentrum, wie es 1&1 benötigt.
Deswegen ist auch die Behauptung, dass alle auf ORAN umstellen werden, mit Vorsicht zu genießen. Die Anbindung ist bei den drei Netzen außerhalb der Großstädten einfach nicht dafür geeignet.
Ich wäre mir auch nicht wirklich sicher, dass die offizielle Version mit einem Update als die Ursache für den Ausfall stimmt. Da Rakuten kein Generalunternehmer mehr ist, könnte es auch sein, dass Komponenten im Kernnetz ausgetauscht wurden und die Kundendaten umgezogen wurden.