Es klappt wirklich
Hallo,
ich bin seit dem vergangenen Wochenende im Urlaub in der Bretagne, habe mir zuvor über ebay bei dem hier schon oft zitierten Fred Valdant Gerant aus Aix-en-Provence eine schon aktivierte Mobicarte Orange 3G besorgt. Für netto 2 Euro: Kaufpreis 5 €, Versand nach Deutschland (war nach 3 Tagen da) 2 €, Gesprächsguthaben auf der Karte 5 €. Wobei man sagen muss, das das Gesprächsguthaben hier in Frankreich recht schnell dahinschmilzt: Die wenigen Minuten, die ich hier innerhalb Frankreichs telefoniert habe, haben das Polster schon fast auf Null gebracht. Aber dazu gleich noch ein paar Sätze.
Wichtig war mir das Internet im Urlaub. Und das hat von der ersten Minute an geklappt. Im "Tabac" (einer Bar auf der Hinreise) habe ich mir einen 10-Euro-Gutschein gezogen. Weil mein Smartphone unter #123# immer ans untere Ende des Menüs springt, konnte ich nicht sehen, dass ich diese Gutschrift auch darüber hätte eingeben können - so wie ich diesem Forum entnehme. Ich habe also die Sprachhotline 220 angerufen, mein leidliches Französisch bemüht und die 14 Zahlen an der richtigen Stelle eingetippt. Schwupp, waren sie draufgebucht.
Für die Auswahl von "Internet Max", der genialen 30-Tage-Flatrate via HSDPA für 9 Euro, bin ich dann wieder in die #123# eingestiegen. Und da lief es wie hier im Forum beschrieben. Ich habe alles abgenickt, was mir da angedroht/mitgeteilt wurde in bezug auf die Beschränkungen und Zugangswege. Zwei Minuten später war das Guthaben abgezogen, also konnte ich starten.
Mein Smartphone, ein HTC Desire, hat gleich mit HSDPA-Tempo losgelegt - und das ziemlich außerhalb einer größeren Ortschaft in der Bretagne. Aber alle anderen, angeblich illegalen, Methoden haben auch geklappt:
- im USB-Mobilfunkstick Huawei E160
- vom Laptop aus mit dem HTC Desire als USB-Modem (via Kabel)
- vom Laptop aus mit dem HTC Desire als WLAN-Hotspot
Was ich mich nicht getraut habe, ist der Mail-Abruf via POP3/IMAP. Denn der scheint ja tatsächlich ins Geld zu gehen.
Obendrein lassen wir uns von den Daheimgebliebenen in Deutschland auf der französischen Mobilfunknummer anrufen. Das kostet unterm Strich weniger als der Anruf von Deutschland auf ein deutsches Handy, das per Roaming im Ausland eingebucht ist (und telefoniert wird im Urlaub ohnehin nur mit ganz engen Verwandten, bei denen die Ersparnis sozusagen "in der Familie bleibt"). Aber auch innerhalb Frankreichs ist es billiger: Wir alle haben Prepaid-Handys mit Fonic-Chips. Da kostet ein Anruf auf ein französisches Handy 29 Cent pro Minute, während ein Telefonat innerhalb Frankreichs den Anrufenden 41 und den Angerufenen 13 Cent kostet.
Fazit:
Mit der Orange Mobicarte in meinem Smartphone
- bin ich weiterhin erreichbar (für alle, die mir wichtig sind)
- zahle ich bei ankommenden Telefonaten keine Roaming-Gebühren
- kann ich bei Ausflügen etc. Internetdienste wie Google-Maps oder Wikipedia nutzen
- können ich und meine Kinder (zwei Teenies!) auch mal laaaangweilige Abende in der Ferienwohnung im Internet überbrücken
Und dafür habe ich bislang 17 Euro investiert, dafür aber neben der Internetflatrate sogar noch ein paar Gesprächsminuten verquatschen können - wenn auch zu Preisen, die mich vor Jahren von der guten alten deutschen Telekom zu einem Discounter wie Fonic getrieben habe, mit dem ich heute rundum zufrieden bin.
Ich würde das Ding mit der Mobicarte immer wieder tun. Das einzige, was mich ärgert, ist die Geschäftspolitik der französischen Telekom, die Guthaben einfach so befristet und dann "verdampfen" lässt. Das haben unsere Verbraucherschützer schon vor Jahren erfolgreich bis in die höchsten Instanzen durchgeklagt. Hier aber ist eine Prepaidkarte nach einer gewissen Zeit der "Untätigkeit" tatsächlich tot. Und wenn ich die neuen 10 Euro nicht gleich für die Flatrate verballert hätte, wären sie nach gerade mal 14 Tage weg gewesen - einfach weg! Und angeblich ist die Monatsflat in den Chips, die es hier heutzutage gibt, ja auch gar nicht mehr verfügbar. Ich grüble schon jetzt darüber nach, was es mich kosten würde, meine Karte bis zu einem (noch lange nicht gebuchten) Urlaub im nächsten Sommer) frisch zu halten ...
Oder ich lasse es auf mich zukommen und setze die Karte nach dem Urlaub bei ebay rein. Angeblich bleiben die Tarifoptionen ja an den Chip gebunden. Auf diese Weise kommt man ja womöglich im nächsten Jahr an seine alte Nummer zurück ...
Ich hoffe, ich konnte ein paar Zweifler davon überzeugen, dass es sich lohnt, sich VOR der Reise hier und anderswo schlau zu machen. In Frankreich schaltet man dann besser nur noch alles frei, was man sich vorher besorgt hat.
In diesem Sinne: Allen einen schönen Frankreich-Urlaub!