Dann ich auch mal.
Ich bin seit 23 Jahren (also schon immer) Südbadener und mit unserem Dialekt aufgewachsen.
Nur, je älter ich wurde und je größer der Bekanntenkreis wurde, um so mehr verwässert der Dialekt. Viele Zugezogene, die einen normal nicht mehr verstanden hätten, zwingen halt zum Mischmasch reden. Auch hier im ländlichen Bereich.
Ebenso im Beruf, wenn ich mit Lieferanten aus ganz Deutschland kommunizieren muß, wo ich mich bemühe, ein einigermaßenes Hochdeutsch zu sprechen, was aber net immer 100% klappt. Das ist aber auch schon wieder im Stadtgebiet, welches z. T. fast dialektfrei ist.
Manchmal kreiere ich in meiner Schreibweise dadurch ganz neue Wörter. Ist dann vielleicht nicht ganz Duden-Konform, aber ich werde verstanden und das ist die Hauptsache.
Ausschließlich hochdeutsch finde ich furchtbar (mir liegt der Ausdruck "seelenlos" auf der Zunge - damit möchte ich ausdrücklich niemandem zu nahe treten!)
Auch kämpfe ich gegen den Ohrenkrebs an, wenn ich meine "Nachbardialekte", sprich schwäbisch, pfälzisch und hessisch in ihrer reinsten Form höre.:D
Sebastian