Zitat
Original geschrieben von archie83
Wir haben getrennte Netze. Nicht zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz, aber zwischen T-Mobile, Vodafone, E-Plus und o2. Der eine kommt mangels Roaming-Vereinbarung nicht in das Netz des anderen. Auch für das T-Mobile-Roaming von o2 fielen Kosten an.
Deshalb stellt sich auch die Frage, wieso Vodafone NL T-Mobile-Kunden kostenlos in deren Netz lassen soll. Ist in Deutschland ja auch nicht drin.
Wir haben doch im EU-Ausland den Luxus, jedes beliebige Netz nutzen zu können, während man im Inland mit einem Netzausfall des eigenen Anbieters leben muss. Wir sind im Ausland nicht auf das Partnernetz (Vodafone.de: Vodafone UK, Vodafone NL, ... bzw. E-Plus: KPN, BASE, ... oder auch o2: Movistar, O2 UK, ...) beschränkt.
Ich habe mich auch schon gefragt wie die EU das hinbiegen will. Man kann ja nicht sagen "So, ab jetzt müssen eure Kunden Europaweit ohne aufpreis telefonieren können, regelt das unter euch", das würde bei Konzernen die Vodafone, Telefonica, etc. wohl klappen, die haben genug marktmacht um auch in Ländern ohne eigenes Netz einen Partner zu finden. Kleinere Anbieter wie z.B. KPN könnten aber durchaus probleme haben dann in allen EU-Ländern einen Partner zu finden der Roaming zu annehmbaren Gebühren anbietet. Kann ja nicht sinn der EU sein das man mit vermeindlicher Kundenfreundlichkeit plötzlich kleinere Anbieter wegradiert.
Will die EU dann auch Roaminggebühren und ICs zwischen verschiedenen Europäischen anbietern deckeln? Zumindest könnte man dann verstehen warum man europaweit niedrige ICs möchte und druck auf Länder wie Deutschland macht.
Aber irgendwie ist das kompliziert. Angenommen nun haben alle EU-Staaten ICs von 2 cent und alle provider dürfen auch bei auslandsgeprächen nicht mehr verlangen. Das hieße, solange ich in meinem "Heimatnetz" bin, kostet ein EU-Gespräche meinen Anbieter nie mehr als 2cent pro minute. Aber wenn ich nun nicht im Heimatnetz bin, sondern im Frankreichurlaub bei Orange, dann muss mein Anbieter die 2cent IC gebühren zahlen und zusätzlich noch die Roaming-gebühren an Orange entrichten, sagen wir das sind auch 2 cent. Somit würde meinem Anbieter ein EU-auslandsgespräch im schlechtesten fall doppelt soviel kosten wie ein Gespräch aus dem Heimatnetz herraus. Gleichzeitig darf mir mein Anbieter aber für dieses Gepräch nicht mehr berechnen als für jedes andere.
Wenn die EU ihr vorhaben so umsetzt, könnten doch die Endkundenpreise Künstlich hochgehalten werden, weil die teuren auslandsgespräche immernoch mit in die Kalkulation fließen, auch wenn ich 99% meiner telefonate im inland führe.
Andereseits, wenn es tatsächlich soweit kommt das ich EU-weit zu gleichen preisen Telefonieren kann, dann vervielfacht sich doch auf einem schlag die zahl der Mobilfunkanbieter oder hindert mich etwas daran Kunde bei Vodafone UK zu werden?
Rätsel über Rätsel, ich bin gespannt was die EU ihr Vorhaben umsetzen wird.