Beiträge von astonian

    Re: Kosten VISA-Ersatzkarte



    Ich hab vor ein paar Monaten mit Verweis hierauf die Gebühr für eine Ersatzkarte "aus Kulanz" zurückerstattet bekommen. Ich würd das gar nicht einsehen, 10 Euro für ein Stück Plastik, das in der Herstellung einen Centbetrag kostet, zu zahlen (das Porto für den Versand würd ich mir ja noch eingehen lassen...), zumal wenn die Karten nie bis zum Ablaufdatum durchhalten.

    Kleine Klarstellung hierzu -- hier muss zwischen verschiedenen Kartenmarken/Herausgebern unterschieden werden:


    Bei Girocard-fähigen Karten verlangen alle Geldautomaten in Deutschland ein direktes Kundenentgelt in beliebiger Höhe, es sei denn, es wird eine eigene Karte der den Geldautomat betreibenden Bank bzw. des jeweiligen Geldautomatenverbundes (DSGV, Bankcard-Servicenetz, Cash Group, Cash Pool, Ing-DiBa etc.) verwendet. Wird dem Kunden ein direktes Entgelt für die Nutzung der Girocard durch den Automatenbetreiber berechnet, darf die ausgebende Bank kein zusätzliches Entgelt verlangen.


    Bei MasterCard-Produkten (MasterCard, Debit MasterCard, Maestro, Cirrus), die NICHT gleichzeitig Girocard unterstützen bzw. die der Automat nicht über Girocard abwickelt (hierbei wird eben nicht zwischen ausländischen und deutschen Karten unterschieden), darf der Automat in Deutschland gemäß MasterCard-Regularien ein direktes Kundenentgelt verlangen. Dieses wäre zusätzlich zu etwaigen Entgelten des Kartenherausgebers (letzteres bei Advanzia eben Null). Dass die meisten Automatenbetreiber (von einzelnen Sparkassen und unabhängigen Aufstellern an Kiosken etc. mal abgesehen) aus Kunden-/Touristenfreundlichkeit darauf verzichten und das entsprechend selten vorkommt, steht auf einem anderen Blatt.


    Bei Visa-Produkten (Visa Credit, Visa Debit, V PAY, Plus), die NICHT gleichzeitig Girocard unterstützen bzw. die der Automat nicht über Girocard abwickelt (hierbei wird ebenfalls nicht zwischen ausländischen und deutschen Karten unterschieden), ist an Automaten in Deutschland gemäß Visa-Europe-Regularien ein direktes Kundenentgelt unzulässig. Visa zahlt dem Automatenbetreiber intern wohl einen Betrag von um die 1,70 Euro, was manchen einzelnen Automatenaufstellern zu niedrig ist, weswegen die dann entweder gar keine Visa-Produkte akzeptieren oder maximal 200 Euro auszahlen, in Hoffnung auf mehrere aufeinanderfolgende Transaktionen. Beides ist prinzipiell zulässig, aber extrem selten.


    Außerhalb der Visa-Europe-Region (vor allem aus den USA und Thailand bekannt) sind direkte Kundenentgelte zulässig, die erstatten wie schon erwähnt beispielsweise DKB und Comdirect auf Antrag. Außerdem dürfen natürlich auch Herausgeber von Visa-Produkten sehr wohl eigene Entgelte für Bargeldabhebungen erheben. Dass von einigen Banken hierauf vielfach verzichtet wird (deutschland-, euro- oder gar weltweit), ist ja hinlänglich bekannt.

    Als Terminal bzw. Geldautomat: an den ersten 6 Ziffern der Kartennummer (PAN) ist der Herausgeber und am Ländercode auf dem Chip und Magnetstreifen ist das Ausgabeland erkennbar.


    Als Karteninhaber: man weiß doch, aus welchem Land die eigene Karte ist!?


    Ändert nix an der Tatsache, dass Geldautomatenbetreiber in Deutschland sehr wohl auch für ausländische MasterCards/Maestro-Karten eigene Gebühren erheben dürfen, solange die -- mit Möglichkeit zum kostenfreien Abbruch der Transaktion -- eingeblendet und vom Karteninhaber ordnungsgemäß bestätigt werden. Dass das (von einzelnen Sparkassen abgesehen) praktisch nicht vorkommt, steht auf einem anderen Blatt...

    Ich hab da einfach eine kurze Nachricht/Beschwerde im Onlinebanking verfasst und hiermit argumentiert, daraufhin wurde die Gebühr "aus Kulanz" zurückerstattet. Das wäre ja noch schöner, 10 Euro für ein Stück Plastik, das in der Produktion unter nem Euro und beim Versand noch mal 62 Cent kostet und dann nicht mal bis zum Ablaufdatum intakt ist...

    Bediente POS-Terminals, die MasterCard akzeptieren, müssen in irgendeiner Form Unterschrift unterstützen (entweder auf Papier oder per Stylus auf nem Bildschirm, wie in den USA üblich), schon allein aus dem Grund, da Unterschrift bei chip-losen MasterCards (nur Magnetstreifen) die einzig mögliche CVM ist -- und von denen gibt es in den USA, Russland und anderen Ländern noch jede Menge. Bei einem bedienten POS-Terminal wird es daher mit der Advanzia-Karte gemäß der CVM-Liste nie zu einer PIN-Abfrage kommen.


    Dass das Kassenpersonal in Ländern, wo PIN die einzig übliche CVM ist (etwa UK, Kanada oder Frankreich) dann erstmal etwas irritiert schaut, wenn das Terminal einen Unterschriftsbeleg ausspuckt, steht auf einem anderen Blatt...

    Cardpeek sagt zu meiner Advanzia-MasterCard (Variante Andasa):
    - Apply succeeding CV rule if this rule is unsuccessful: Enciphered PIN verified online - If unattended cash
    - Apply succeeding CV rule if this rule is unsuccessful: Signature (paper) - If terminal supports the CVM
    - Apply succeeding CV rule if this rule is unsuccessful: Enciphered PIN verification performed by ICC - If terminal supports the CVM
    - Apply succeeding CV rule if this rule is unsuccessful: Plaintext PIN verification performed by ICC - If terminal supports the CVM
    - Apply succeeding CV rule if this rule is unsuccessful: Enciphered PIN verified online - If terminal supports the CVM
    - Fail cardholder verification if this CVM is unsuccessful: No CVM Required - If terminal supports the CVM


    Also PIN am Geldautomaten (unattended cash), Unterschrift im Geschäft, und PIN oder keine Verifizierung an Bezahlautomaten (wobei eigentlich alle 3 PIN-Varianten unterstützt werden).


    Völlig unabhängig von der CVM wäre auch denkbar, dass manche Ticketautomaten keine Online-Autorisierung durchführen können und die Advanzia-Karte keine Offline-Transaktionen über den Chip zulässt.